Zylinderkopfdichtung undicht

Begonnen von Florian, 27 November 2018, 23:05:42

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

OldsCool!

Genau... Kabelbinderüberstand dann noch sauber abschneiden, Motor gut heiß machen und Zylinderkopfschrauben zum Schluss mit Schmackes anziehen. Der Kabelbinder quetscht sich dann sauber zwischen Zylinder und Motorgehäuse und fungiert so direkt als Fußdichtung  :thumbsup:

Gruß Steffen
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

OldsCool!

Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

cledrera

Und ich bin immer noch für gummiertes Aluminiumlochband. 
Drumbiegen bis der Kolbenring auf Spannung ist, loslassen
Zylinder runter zum nächsten Kolbenring
Drumbiegen, loslassen
usw. bis zum letzten Kolbenring.
Aufbiegen wegnehmen

Ist was für Leute, die keine Kabelbinderreste im Motorgehäuse mögen.

;D


Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Anulu

Gruß Manuel



Rock or Bust!

guest474

Auch eine Kolbenringaufbiegezange verformt die Kolbenringe.
Deshalb sollte man zum Beispiel Seegeringe und Kolbenbolzensicherungen auch nur 1 x verwenden.
Und wie soll ich mit einem Kabelbinder die Kolbenringe öffnen?

Manfred


Anulu

Ich redete von draufmachen....
Abee ich denk noch mal drüber nach und sag dir die Lösung
Gruß Manuel



Rock or Bust!

Anulu

Zitat von: Manfred250 am 03 Januar 2019, 18:33:27

Und wie soll ich mit einem Kabelbinder die Kolbenringe öffnen?

Manfred

Und wie machst du das mit dem Superwerkzeug:

Zitat von: Manfred250 am 03 Januar 2019, 18:35:29
In eine gepflegte Werkstatt gehört dieses Teil

https://www.hazet.de/de/produkte/spezialwerkzeuge/motor-ventile-kolben/20953/kolbenring-spannwerkzeug?filterId=08e3075b26cee79891b226df3ec74f1d


Manfred


Damit kriegst die Ringe auch nicht runter.
Ätsch! Selber doof!

Gruß Manuel



Rock or Bust!

guest474

Nix runter. Zusammendrücken. Dann Zylinder drüber. Glücklich sein.
Manfred

rolf

Man kann auch sehr gut mit Ventillehren Kolbenringe montieren und demontieren....habe ich jahrelang gemacht

Florian

Hier mal ein Zwischenstand: Zylinderkopf und Zylinder sind lackiert, Ventile neu eingeschliffen und Kolben von Ölkohle befreit. Die alten Kolbenringe habe ich erst einmal draufgelassen. Falls der Ölverbrauch zu hoch wird, täusche ich sie aus. Der Bolzen geht schön geschmeidig durch das Pleuelauge. Im Zylinder sitzt er aber so stramm, dass ich ihn nicht von Hand durchschieben kann (allerdings bei 8 Grad Celsius). Nachdem er mit der Heissluftpistole kurz erwärmt wurde, rutscht er aber auch.
Dennoch:
1. im Pleuelauge sehe ich in der Mitte Schleifspuren und der Bolzen Ringe, die links und rechts neben dem Pleuel liegen. Sollte ich diese wegläppen? Und womit am besten?
2. ich frage mich, ob ich den Kolben auch etwas aufschleifen sollte, so dass der Bolzen sich leichter bewegt?
3. sollte ich die Seegeringe (bei mir sind es die mit dem runden Durchmesser) erneuern?

Als Kolbenringspanner habe ich übrigens einen Stück Plastik Abflussrohr (Rohrverschlussteil), welches ich aufschnitt und an den Öffnungen anwinkelte, verwendet. Es hat genau den benötigten Durchmesser und was mit 1,09 günstiger als ein Streifen Alu.


Florian (früher hier als fddus unterwegs)

strichzwojan

Das Kippspiel des Bolzens im Pleuelauge wird trocken, also ohne Öl gemessen. "Ringe" auf der Bolzenoberfläche kannst du ignorieren, wenn sie sich nicht mit dem Fingernagel hakend ertasten lassen.
Vor der Montage aber sicherstellen, dass keine Ölkohlekrümel hinter den Kolbenringen sitzen. Auf dem Foto ist noch viel Dreck zu sehen. Also Bremsenreiniger, Pressluft und dann gut einölen vor der Montage.

Jan

cledrera

Sehe ich auch so.

ZitatDie alten Kolbenringe habe ich erst einmal draufgelassen.
Runter damit und alles säubern und ggf. polieren.
Jeden Ring vor dem Einbau von außen durch die Nut, in die er rein gehört bzw. soll, einmal ganz rund laufen lassen bzw drehen.
Da darf nichts haken, klemmen oder holpern.

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

heinz leichtfuss

Zitat von: fddus am 05 März 2019, 19:34:08

2. ich frage mich, ob ich den Kolben auch etwas aufschleifen sollte, so dass der Bolzen sich leichter bewegt?

nö, der Bolzen sitzt im kalten Kolben eher stramm. I.d.R. lässt er sich nicht ohne Werkzeug rausdrücken. Sonst wird er bei heissem Motor zu locker.
Gruß Stefan
...egal! Ich lass das jetzt so.

professor buxus

Das trifft heutzutage nicht mehr zu.
Der Bolzen soll auch im Hemd nicht zu stramm sitzen. D.h. dass er sich mit der Hand in den nicht angewärmten Kolben reindrücken lassen kann.
Alles soll sich im Öl befinden und sich bewegen können.
Quelle dieser Weißheit: "Wahl".
Trotzdem würd es nicht notwendig sein hier die Bolzenlöcher aufzureiben.

@ fiddus: Die Laufspuren im Pleulauge sind nicht von Nachteil. Die Idee mit dem Abflussrohr finde ich schick!  :applaus: Werd ich auch ausprobieren.

Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

Florian

Das Bild des Kolbens ist noch vor der Reinigung. Mit Backofenreiniger und Zahnbürste ging alles ab und die Ringe flutschten ganz geschmeidig hin und her...
Florian (früher hier als fddus unterwegs)

Florian

Das Rohrteil, welches ich verwendete, nennt sich ,,Muffenstopfen".

Den Boden gab ich freihand abgesägt, anschließend die Schnittstellen etwas entgratet. Beim Aufstecken dann natürlich die gerade Seite nach oben...
Florian (früher hier als fddus unterwegs)

professor buxus

Danke!
Ein einfaches Rohrstück wird sicher auch gehen. Der Kunststoff sollte hart sein, also kein HT-Rohr.

Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

Jollyjester

When I had my R50S, which was nearly 50 years, early in its life, it did have a problem with the head gasket leaking, between the two push rods by the spark plug.
But there was a dealer in North London, called  frank Cox, and what might be called 'a character'.  He was also politically, in the same mindset, and an admirer of Uncle Adolph, with the photographs at the back of the shop, and the huge collection of what might be termed regalia of from the period 1930s - 1945
However, he did know BMW's.
I hope no one is offended by these statements, that is not the intention, that was then 1960s, not now
He rode R50S vary slightly modified in very many long distance races, the Thruxton 500 miles, with a co rider.  Did not win but always finished.
He had the same problem with that engine, and had cured this by making some gaskets from copper sheet, it may have been perhaps 2.5 millimeter thick.
He gave me a pair.
These had to be what is called annealed, to soften the metal. heat it with the propane torch, till it metal glows red, then plunge into cold water this you do every time you remove the copper gasket.  Thus you only need one
That's certainly cured of the problems I had with the R50 S
You then bolt it down with a little grease on it, no joining compound.
Might be worth a try?
I don't have the gaskets now.
My R25, which has an R50S piston, has a gasket, I made many years ago from some material that was used for joining gas mains, large diameter pipes.
It must be 2 -3 mm thick and quite hard, but, with just a little grease upon it.  It works, every time.
Just an idea of some of you may wish to try with copper gaskets

Taz

Hello Robert.

:applaus: Many thanks for sharing this long-time experince with us...sounds like worth a shot.

Best regards, Taz

PS@All: für all die, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind...Robert hat von einem seiner Bekannten erzählt, der in den 60er Jahren bei seiner auf Langstreckenrennen eingesetzten R50S das Problem der undichten Zylinderkopfdichtungen durch selbstgebaute Dichtungen aus Kupfer gelöst hat...nach jeden Ausbau wie bei Kupferdichtungen sinnvoll durchglühen und abschrecken, dann evtl mit einen hauchdünnen Fettfilm (aber ohne die vielleicht zu erwartenden Dichtmittelchen) einsetzen und Ruhe wars. Robert hat seinerzeit bei seiner R50S ebenfalls erfolgreich diese Lösung angewandt...und nutzt aktuell mit demselben efreulichen Ergebnis eine ebenfalls selbstgebaute Kupferkopfdichtung an seiner R25.

Beide  haben wohl ein ca 2,5mm starkes Material verwendet, falls es jemand nachbauen will.

...und nein, er hat die R50S-Dichtungen nicht mehr...
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


auf Tour:

Zipfelreise (2019)
Cymru "Radnor Revivals" (2016)
Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

Borgward

meine R23 hat auch noch eine Kopfdichtung aus Kupfer; scheint original zu sein, auf jeden Fall nicht selbstgeschnitzt.
Stärke (nach 80 Jahren) 1.5mm. Die Dichtung liegt bei mir inzwischen bei den Ersatzteilen, hat aber bis zur letzten Motorrevision problemlos abgedichtet.

Peter/2

Hallo Gemeinde,
könnte sein, daß der entscheidende Fred unbemerkt an mir vorübergerollt ist. Sollte es irgendwo mal geschrieben worden sein, bitte ich um Nachsicht.
Im Werkstatthandbuch ist das Anzugsdrehmoment mit 4,2 mkp angegeben, aber hier im Forum und einem neueren Servicedatenblatt ist 35 Nm empfohlen. Hat mich gestern etwas irritiert beim Zusammenbau. Welchen Grund hat die Änderung eigentlich, wurde das von BMW nachträglich geändert? Kennt jemand den Grund der Änderung?
Vom Gefühl her empfinde ich 42 Nm zwar nicht zwingend nötig, aber ich bin von Natur aus neugierig.
Gruß, peter/2

strichzwojan

Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Mein Tipp: BMW hat die Anzugsmomente deshalb nach unten korrigiert, weil bei den Aluzylindern der Gleitlagerboxer 35 Nm schließlich auch ausreichten, um den Zylinderkopf auf dem Zylinder dichtzukriegen. Es wäre nicht empfehlenswert, die Gleitlagerboxer mit 42 Nm anzuknallen. Unzählige aus den Motorblöcken ausgerissene Stehbolzen sprechen eine eindeutige Sprache.
Sind die Kopfdichtungsmaterialien oder die Ausführung der Kopfdichtungen selbst (Silikonringe um die Löcher?) besser geworden? Wahrscheinlich schon. Auch wenn bei den Einzylindern die Paarung von Zylindergewinden und Zylinderkopfschrauben in Stahl/Stahl ausgeführt ist, sollte man nicht fester als nötig anziehen. Ich fahre bei meinen Gleitlagerboxern am Kopf übrigens mit nur 32 Nm (nach zwei ausgenudelten und dann reparierten Zugankergewinden). Das ist auch dicht.

professor buxus

Nachdem aus FFM die Silikonring-Dichtungen für unsere Graugussmotoren unters Volk kamen mit der Empfehlung die Schrauben mit (wie war das noch?) ca. 65Nm anzuziehen (hinterher zurückgerudert auf 55 Nm) sehe ich das etwas entspannter und ziehe eine neue Dichtung perse mit 40Nm an.
Da braucht man weniger Angst zu haben, dass sich auf den ersten 30 bis 50 km durch Setzen das Spiel des Auslassventils auf Null reduziert.
Das ist mir halt schon mal passiert.
Das dies bei Aluzylinderen anders gesehen wird, leuchtet ein.
Die Silikonring-Dichtungen sind nicht empfehlenswert, da gibt´s schon einige Thraeds drüber.

Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

Peter/2

Hallo,
danke für eure Antworten. Daß mit dem Aufkommen der Aluzylinder niedrigere Drehmomentwerte festgelegt werden leuchtet ein. Anscheinend gab und gibt es keine Bedenken zu möglichen Undichtigkeiten. Warum diese Werte auch für unsere stahlzylindrigen Eintöpfe in die Servicedatenliste übernommen wurde kann ich mir dann nur noch erklären, daß es vielleicht mal geplant war, die Eintöpfe mit Alu-Ersatzzylindern weiter zu supporten. Ist jetzt aber reine Mutmaßung meinerseits.
Werde wie Buxus schrieb, bei den werksmäßigen "4,2mkp" bleiben, in guter Hoffnung, daß es bei den 1,5mm ZK-Dichtungen und den Tuning-Kolben den Ventilen im Brennraum nicht dochmal zu eng wird.
Gruß, peter/2(3)

guest474

Zitatdaß es bei den 1,5mm ZK-Dichtungen und den Tuning-Kolben den Ventilen im Brennraum nicht dochmal zu eng wird.

Die heutigen ZK Dichtungen haben 0,75mm Dicke. Den ZK ziehe ich mit 35mkp an. Am Boxer 90/6 mit 30mkp.
Manfred

professor buxus

#85
Zitat von: Peter/2 am 10 März 2019, 22:40:39
Werde wie Buxus schrieb, bei den werksmäßigen "4,2mkp" bleiben, in guter Hoffnung, daß es bei den 1,5mm ZK-Dichtungen und den Tuning-Kolben den Ventilen im Brennraum nicht dochmal zu eng wird.

Messen ist besser als hoffen!   ;D
Bis 1 mm Quetschkante ist alles unbedenklich.
Geht auch durchs Kerzenloch. Kennst Du das Verfahren?
Beim Messen mit Knete für den Freiraum der Ventile muss natürlich der Kopf runter.

Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

Peter/2

Hallo
ja, habe hier sehr viele Beiträge darüber gelesen. Gehe davon aus, da die alte Dame problemlos mit dem Tuningkolben gelaufen ist, daß die Ermittlung der Quetschkante übers Kerzenloch ausreichend ist. Bin auf die Sache erst nach der Motorrevision gestoßen, nachdem sie schon fahrbereit war. Also da nochmal sicherheitshalber übers Kerzenloch gecheckt und war beruhigt. Das Maß hab ich mir nicht notiert, war aber im grünen Bereich und ich beruhigt.
Gruß Peter/2 (3)

Gesendet von meinem GT-I9506 mit Tapatalk


Similar topics (5)

Hauptmenü

Anleitungen & Bücher Baureihe Specials Startseite Vergleichsliste

Presse & Wissen

Bauzeiten & Stückzahlen Historisches Liste der BMW Modelle Presseberichte Prospekte & Plakate

Foren & Literatur

Bildergalerie Bildtafel-Suche Forum: Boxerforum Handbücher Servicedaten

Allgemeine Infos

Bildtafelsuche Glossar Impressum Kontakt Sitemap

Tipps & Service

Dienstleister Händler Märkte & Museen Tipps Verschleißteile & Werkzeuge