Zylinder-Schweißen

Begonnen von Karl, 01 Mai 2011, 11:23:55

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Karl

Einige haben meinen Beitrag über die Zylinderdemontage an der R26 gelesen. Leider sind mir da bei meinen diversen Versuchen drei Stücke aus den Kühlrippen abgebrochen. Das Thema hat mich nicht losgelassen und deshalb habe ich dies zum Anlass genommen, mich mal am Schweißen von Grauguß zu versuchen.

Es gibt da die wildesten Gerüchte mit Vorwärmung und nur Spezialisten ranlassen etc. Dies hat für Reparaturschweißungen an Pressengestellen o.ä. sicher seine Berechtigung. Hier geht es jedoch um eine Schönheitsreparatur und nicht um ein Sicherheits-Bauteil und da kann man ja mal was riskieren.

Ein Verfahren zum Schweißen von Guß ist das Kaltschweißverfahren mit NiFe-Stabelektroden. Hierbei wird das Werkstück nicht vorgewärmt und vor allen Dingen versucht, möglichst wenig Wärme in das Gefüge einfließen zu lassen. Es können nur kleine Nahtlängen auf einmal geschweißt werden, damit die Wärme abfließen kann. Die Nahtdicke sollte nicht mehr wie 2x Elektrodendurchmesser sein und mit minimaler Stromeinstellung verschweißt werden.

Die Elektroden sind basisch umhüllt und bestehen aus 60% Nickel und 40% Eisen. Ich habe hier Elektroden von 2,5 mm mit meinem alten Elektrodenschweißgerät (Wechselstrom) bei 80A verschweißt. Zur Vorbereitung habe ich die Farbe und den Rost im Nahtbereich restlos entfernt und das abgebrochene Stück an der Bruchstelle bis zur Hälfte der Materialstärke angeschrägt. Dadurch entsteht eine halbe V-Naht.

Leider läßt sich die Kühlrippe nur von einer Seite schweißen, so daß ein Ritz auf der gegenüberliegenden Seite der Schweißnaht bleibt. Ob das in Zukunft Probleme macht, werde ich sehen. Gegen Korrosion wird der Zylinder noch mit Hitzelack geschützt. Durch Heftstellen habe ich das abgebrochene Stück fixiert und anschließend mit Pausen zum Abkühlen verschweißt. Sofort nach dem Schweißen soll die Naht mit der Hammerfinne geklopft werden, damit Spannungen abgebaut werden. Was da genau passieren soll, ist mir nicht klar, habe ich aber gemacht (wenns hilft!). Das Ergebnis sah zuerst nicht so toll aus , weil die Schweißnaht aufgrund der geringen Wärme stark aufgeworfen war. Nach Abschleifen der Naht sah man jedoch, daß die Nahtfuge gut ausgefüllt und rißfrei verschweißt wurde. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Ergo kann man auch mit Hausmitteln kleinere Schönheitsreparaturen an Gußteilen durchführen. Ein paar Bilder zeigen den Arbeitsablauf. Auf dem ersten Bild ist bereits ein großes Stück eingeschweißt und oberflächlich geschliffen.

Viele Grüße,
Jörg

(Eine Abhandlung über das Zylinder-Schweißen von Sigi_RS)

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Bilder:





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Karl


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