Schwungscheibe gerissen

Begonnen von Tino, 16 Juni 2010, 12:13:03

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Tino

Ich habe gestern damit angefangen einen BMW R4 Motor zu zerlegen.
Beim Abnehmen der Schwungscheibe und der anschließenden Begutachtung sind mir dann 2Risse (rote Kästchen) ausgehend von der Nut für die Halbmondscheibe aufgefallen.
Ausweichmethode für die Montage des Motors wäre erstmal die Benutzung einer R35 Schwungscheibe. Da ich keine weitere R4 Schwungscheibe.
Ich hoffe nur,daß die Schwungscheiben der R4 und R35 wenigstens annähernd das gleiche Gewicht haben, um einen ähnlichen Schwung zu erzielen.

Wäre ansonsten eine Reparatur der Schwungscheibe andenkbar? Könnte man das ausfräsen, Aufschweißen und neu Drehen/Stechen. Oder ist diese Stelle zu heikel?
Gruß Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

Tino

Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

† Knut

Überlege doch erst einmal,
1.) ob die Risse weiter wachsen können,
2.) was dann passieren würde und
3.) ob es weitere Spannungskonzentrationen als an den derzeitigen Rissen geben kann, wenn die richtige Halbmondsicherung richtig verbaut würde.

Dann wäge sorgfältig ab, wie groß die Chancen sind, dass die Risse geschweißt werden können, OHNE dass sich die Nut oder der Kegelsitz durch die Wärme verzieht.

Wahrscheinlich kommst Du nach diesen Überlegungen auf das selbe Ergebnis wie ich.

Knut

Tino

Zitat von: Knut am 16 Juni 2010, 14:20:10
Überlege doch erst einmal,
1.) ob die Risse weiter wachsen können,
2.) was dann passieren würde und
3.) ob es weitere Spannungskonzentrationen als an den derzeitigen Rissen geben kann, wenn die richtige Halbmondsicherung richtig verbaut würde.

Dann wäge sorgfältig ab, wie groß die Chancen sind, dass die Risse geschweißt werden können, OHNE dass sich die Nut oder der Kegelsitz durch die Wärme verzieht.

Wahrscheinlich kommst Du nach diesen Überlegungen auf das selbe Ergebnis wie ich.

Knut
Tja,meine Überlegung war,wie ich bereits schrieb,Ausfräsen und Aufschweißen neu Drehen/Stechen.
Ausfräsen bis über den Riss hinaus,um Risswanderung zu verhindern. Aufschweißen,evtl auch am Konus, zur Materialauffüllung,logisch und Drehen/Stechen um einen neuen Konussitz zu schaffen auch logisch.
Was mir nicht klar ist,ob das Aufschweißen halten würde und deshalb der Aufwand lohnt. Da ich mir unsicher bin,ob Schwungscheiben aus Guss-,Schmiede- oder Walzrohlingen hergestellt werden. Dem Riss nach zu urteilen tendiere ich zu Guß.
Welche Erkenntnis soll ich nun daraus selber gewinnen?
Experten vor,gebt eure Einschätzung ab!
Auf jeden Fall werde ich mir eine CAD-Zeichnung der Schwungscheibe erstellen. Sollte die R35-Schwungscheibe negativen Einfluss auf die R4-Motorcharakterisitk haben,kann ich mir,falls von Reparaturen aus Werkstoff- und Fertigungssicht abzuraten ist, zur  Not eine neue Schwungscheibe drehen lassen.
Gruß Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

Tino

Zitat von: Knut am 16 Juni 2010, 14:20:10
Überlege doch erst einmal,
1.) ob die Risse weiter wachsen können,
2.) was dann passieren würde und
3.) ob es weitere Spannungskonzentrationen als an den derzeitigen Rissen geben kann, wenn die richtige Halbmondsicherung richtig verbaut würde.

Dann wäge sorgfältig ab, wie groß die Chancen sind, dass die Risse geschweißt werden können, OHNE dass sich die Nut oder der Kegelsitz durch die Wärme verzieht.

Wahrscheinlich kommst Du nach diesen Überlegungen auf das selbe Ergebnis wie ich.

Knut
Tja,meine Überlegung war,wie ich bereits schrieb,Ausfräsen und Aufschweißen neu Drehen/Stechen.
Ausfräsen bis über den Riss hinaus,um Risswanderung zu verhindern. Aufschweißen,evtl auch am Konus, zur Materialauffüllung,logisch und Drehen/Stechen um einen neuen Konussitz zu schaffen auch logisch.
Was mir nicht klar ist,ob das Aufschweißen halten würde und deshalb der Aufwand lohnt. Da ich mir unsicher bin,ob Schwungscheiben aus Guss-,Schmiede- oder Walzrohlingen hergestellt werden. Dem Riss nach zu urteilen tendiere ich zu Guß.
Welche Erkenntnis soll ich nun daraus selber gewinnen?
Experten vor,gebt eure Einschätzung ab!
Auf jeden Fall werde ich mir eine CAD-Zeichnung der Schwungscheibe erstellen. Sollte die R35-Schwungscheibe negativen Einfluss auf die R4-Motorcharakterisitk haben,kann ich mir,falls von Reparaturen aus Werkstoff- und Fertigungssicht abzuraten ist, zur  Not eine neue Schwungscheibe drehen lassen.
Gruß Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

27-steib

wahrscheinlich haelt die noch hundert Jahre, und dann kann sich jemand anderes drum kümmern ;)

Gruesse Jan

bullet

Hallo!

Vorkriegsguß schweißen?  Die ursprüngliche Festigkeit wird das nie wieder haben, und die hat schon nicht gereicht, daher der Riß.

Solche Risse wachsen weiter, und vom Lanz Bulldog sind mir einige Fälle von explodierten Schwungrädern bekannt.  Nicht nur daß dadurch große Teile des Fahrzeugs zerstört wurden, es floß teilweise auch Blut.  Nur die in der Hosentasche gezündete Handgranate ist da erfolgreicher.   :galgen:

Nachdrehen ist garantiert erheblich billiger als schweißen.  Da kann man gleich auch festeren Stahl nehmen, dann erlebst Du auch keine Risse mehr.  Das gerissene Originalteil kannst Du bis in alle Ewigkeit im Regal vorhalten als unverbastelte Originalsubstanz und Referenz für kommende Nachbauten.  Hundert Jahre im Motor hält die Scheibe nur, wenn Du nicht fährst.

Grüße!
HaGü

rolf

Was spricht denn gegen die R35 Schwungscheibe?..wenn sie von den Maßen passt würde ich sie bedenkenlos nehmen....egal wieviel leichter sie ist....sie wird nicht um Kilos leichter sein.....der einzige Unterschied wird sein das du schneller schalten kannst, mehr nicht.
Rolf

† Knut

Zitat von: 27-steib am 16 Juni 2010, 15:43:23
wahrscheinlich haelt die noch hundert Jahre, und dann kann sich jemand anderes drum kümmern ;)

Gruesse Jan

Ganz meine Meinung, Jan. Aber Tino ist so verbohrt in seiner Meinung, dass die Risse weiter wachsen würden und ihm die Scheibe um die Ohren fliegt, wie bei einem Lanz - kann sie aber nicht!

Was soll's

Knut

rolf


berndr253

Leben und Leben lassen

Tino

Zitat von: Knut am 17 Juni 2010, 21:33:43
Ganz meine Meinung, Jan. Aber Tino ist so verbohrt in seiner Meinung, dass die Risse weiter wachsen würden und ihm die Scheibe um die Ohren fliegt, wie bei einem Lanz - kann sie aber nicht!

Was soll's

Knut
Wo bitteschön bin ich denn verbohrt!
Ich habe meine Vorgehensweise geschildert,die ich nach meinem Kenntnisstand anwenden würde. Auf was soll ich da kommen,bei weiterem überlegen wenn ich es nunmal derzeit nicht besser weiß!!! Deshalb frage ich doch hier!!!
Ist es denn unzuträglich mal seine eigenen Gedanken zu einem Problem zu äußern und diese bewerten zu lassen?
Ich bat um Stellungsnahme zu dieser Vorgehensweise. Gegenfrage oder nebulöse Antworten sind bei meinem derzeitigen Wissensstand zu diesem Thema nicht hilfreich und verwirren eher.
Ich bin weder der Riss-,Material noch Schweißexperte.


@Rolf Danke! Ich habe nochmal in der ETL mir die Bilder angesehen. Demnach hat die R4 Serie5 die gleiche Schwungscheibe wie die R35. Dann sollte eine R35 Schwungscheibe wohl nicht schlechter funktionieren.

Eine Sache muss ich evtl. noch schildern. Beim Abschrauben der Mutter,die die Schwungscheibe auf den Konus zieht,konnte ich diese sehr leicht lösen. Losdrehmoment geschätzte 20Nm. Anzugsmoment normaler Weise ca. 150Nm.
Ich habe nochmal geprüft wieviel Spiel zw. Halbmondscheibe und Nutgrund ist. Der Halbmond sitzt nicht auf!
Ich vermute (!!!) daß die Mutter für die Schwungscheibe entweder zu stark angezogen wurde oder es einen Materialfehler gab,der den Riss entstehen ließ. Der größere der beiden Risse geht genau von der Nutecke aus (Kerbwirkung???).
Die Scheibe würde man im jetzigen Zustand wohl nicht wieder mit festem Sitz auf den Kurbelwellenkonus bekommen. Der Gegenkonus der Schwungscheibe würde sich durch den Riss wohl bei jedem Aufspannversuch aufweiten und nachgeben. Der Riss würde wohl auch dadurch sich weiter fortpflanzen. Aber alles eben Vermutungen.
Gruß Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

† Knut

Zitat von: Tino am 18 Juni 2010, 14:54:37
Eine Sache muss ich evtl. noch schildern. Beim Abschrauben der Mutter,die die Schwungscheibe auf den Konus zieht,konnte ich diese sehr leicht lösen. Losdrehmoment geschätzte 20Nm. Anzugsmoment normaler Weise ca. 150Nm.

Diese wichtige Info hätte zur Threat-Eröffnung kommen müssen!

Zitat von: Tino am 18 Juni 2010, 14:54:37

Ich habe nochmal geprüft wieviel Spiel zw. Halbmondscheibe und Nutgrund ist. Der Halbmond sitzt nicht auf!


Diesmal vielleicht nicht - aber wie oft war die schon runter und wieder rauf?

Zitat von: Tino am 18 Juni 2010, 14:54:37

Ich bin weder der Riss-,Material noch Schweißexperte.


Ist das eine neuere Einsicht? Ich kenne Dich nicht persönlich, aber bisher bist Du doch recht selbstbewußt in technischen Fragen aufgetreten (z.B. bei der Nockenwelle;D :-*

Im Ernst: die Risse sind m.E.n. durch eine falsch montierte oder falsche Scheibenfeder entstanden und sind höchstwahrscheinlich nur im Flanschbereich. Die weiter zum Motor liegende "Scheibe", also der wesentlich tragende Bereich, wird keinen Riss haben.
Wenn also der Bereich mit der Nut aufgibt und sich völlig auflöst (was unwahrscheinlich ist), trägt die große "Scheibe" immer noch. Versagt die "Scheibe", sozusagen der GAU, würde die Kupplung eine tragende Rolle einnehmen und das Konglomerat aus Schwungscheibe und Kupplung auf der Getriebewelle halten. Im Flugzeugbau sagen wir "fail safe" - ein anderes Teil übernimmt die Funktion, damit es nicht zu einem katastrophalen Versagen kommt.

Versuche doch einfach mal, die Scheibe wieder zu montieren, mit den 150Nm anzuziehen und den Riß zu beobachten. Ich glaube kaum, dass er sich aufweitet.

Knut

rolf

Naja, das erste hätte keine Erleuchtung gebracht...zumal die Frage ja auch lautete ob man die Schwungscheibe so weiter nutzen kann und nicht wie konnte das passieren?

2. Richtig, da waren doch schon zig unkundige Hände dran

3. kein Kommentar

cledrera

Trotzdem  ;D,
was macht der Kurbelwellenstumpf, Tino?
Schon begutachtet und vermessen?
Davon abgesehen ist mir nicht klar, weshalb eine Schwungscheibe mit Rißneigung,
so wie hier, nicht auseinander fliegen können sollte.
Solange mir dazu keine plausible Erklärung geliefert werden würde, würde ich sowas
auch nicht einfach wieder einbauen und im Betrieb testen.

Knut,
würdest Du mir armen T(h)or auf die Sprünge helfen?
Ein paar kurze knackige, einleuchtende Sätze reichen und ich frag niiiie wieder (danach  ;) ).

Clemens
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

isie

hpkz = 100% Knut zustimm. Wir haben doch gelernt, dass die Passfeder NUR zum fixieren benötigt wird, aber nix "hält" bzw halten muss. und weiter, dass durch gewaltmontage halt beschädigungen vorkommen können.
Schweissen wird nichts, nacharbeiten na ja. Ausserdem ist der Riss Scheibeninnen.

Zur "explosiedenden Lanz"... Na ja, Man kann sich sogar mit einer Fliege erschiessen - falls die Differenzgeschwindigkeit ausreicht.

Wie heisst ein Metzger auf Türkisch.. ?

....

Machmett.

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