Löten unterwegs mit dem Kohlestift

Begonnen von admin, 30 April 2011, 18:31:23

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admin

Das Problem kennen wohl viele...obwohl man alles sauber kontrolliert hat, muckt das Moped während der Ausfahrt plötzlich (vorzugsweise mitten im Nirgendwo)...und die Symptome deuten auf die Elektrik. Wenn ein Kabel an einer Lötstelle abvibriert ist, ist guter Rat teuer, den in den wenigsten Fällen finden sich am Strassenrand eine 230Volt-Steckdose und ein leistungsfähiger Lötkolben.

Wohl dem, der dann einen Bordlötkolben dabei hat, wie ihn Hertweck 1959 in seinem Buch "Besser machen" beschrieben hat.

Und so gehts:


Lötkolben bauen




Man besorge sich eine leere Zink-Kohle-Batterie (z.B. eine alte 4,5Volt Batterie-die großen mit den beiden unterschiedlich langen Anschlußzungen wie auf dem Bild 1 links oben)...die meisten Supermärkte haben inzwischen Sammelstellen für Altbatterien, mit ein bisschen Glück wird man dort fündig und muß nicht eine neue "schlachten".

Achtung: Die meisten aktuellen Batterien sind nach anderen Prinzipien aufgebaut und haben daher keinen Kohlestift mehr...die 4,5Volt-Blöcke sind aber so selten in ihren Anwendungsmöglichkeiten, daß es hier wohl keine Weiterentwicklung gegeben hat.

Dann wird die Batterie zerlegt (wie auf dem Bild links unten). Im Inneren befinden sich drei einzelne Batterieelemente. Die werden ausgebaut und dann geschlachtet...vorzusgweise mit einem alten Stemmbeitel und einem Saitenschneider und immer von oben nach unten. Nach Öffnen der Hülle kann mit einem passenden Instrument (Spaxschraube, Zahnstocher o.ä.) die "Füllung" herausgekratzt werden und übrig bleibt der Kohlestift mit dem Deckel und der Messingkappe. Der Deckel muß auch noch weg und dann ist dieser Teil der Arbeit erledigt.

Um den Lötkolben einsatzbereit zu machen, muß nun noch der Kohlestift angespitzt werden (Feile oder Bleistiftspitzer-danke, Rolf) und dann brauchts noch zwei Kabel mit mindestens 1mm2 Querschnitt (die Länge sollte so bemessen sein, daß man mit auf dem Boden stehender Batterie alle potentiellen Einsatzgebiete locker erreichen kann). An jedes Ende der Kabel montiert man sinnvollerweise eine kleine Krokodilklemme, um für einfache Kontaktaufnahme zu sorgen...fertig!

Hinweis: Die Messingkappe auf der Kohle ist zwingend notwendig, allein mit einer Krokodilklemme ist der Kontakt zu schlecht!


Löten

Beim Einsatz im Feld baue ich die Batterie immer aus-es mag im Einzelfall nicht nötig sein, aber bevor ich versehentlich ein Teil unter Spannung setze, das im Moment grad keine brauchen kann (elektronische Regler sind da unter Umständen sehr dankbar), investiere ich die Minute extra.

Dann das zu lötende Teil mit dem einen Kabel auf den Minuspol der Batterie gelegt, den Kohlestift mit dem Pluspol verbinden und ihn neben der Lötstelle (bei Nippeln direkt auf den Nippel) in Kontakt bringen und Lötzinn zugeführt...Löten an sich setze ich als bekannte Technik voraus.

Hinweis: Das ganze funktioniert vorzugsweise mit 6 Volt Bordspannung, bei 12 Volt kann es vor allem bei dünneren Lötobjekten oder längerer Lötdauer wegen der enormen Hitze zu Problemen kommen.



Eine Anmerkung zur Leistungsfähigkeit: Ich habe damit auch den Anschluß des Zündkerzenkabels an der Zündspule wiederhergestellt...die Menge an Kupfer, die dahinter sitzt und Wärme "frisst", hätte auch normale Lötkolben mit Netzanschluß ordentlich gefordert...Und auch Bowdenzugnippel lassen sich damit problemlos auflöten.

Taz
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