Rohrschelle biegen

Begonnen von Kompressor_Peter, 07 September 2008, 23:07:36

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Kompressor_Peter

Hallo zusammen,

wir wollten einfach mal zeigen wie relativ einfach und schnell sich so ein Ding selber herstellen lässt.
Für die, die jetzt unseren Krümmer hält, haben wir ca. 10 Min plus etwas Zeit fürs Polieren gebraucht.

Als Vorlage haben wir ein Auspuffschelle von der 25/3 genommen. Da wir die nachgebaute Schelle jedoch
für eine andere Sache brauchten, sind die beiden Zungen der Schelle länger als beim Original (später abgefext).
Material: VA-Bandeisen 20 mm x 2 mm
benötigter Rohrdurchmesser mal 3,14 ergibt die benötigte Materiallänge für die Rundung
+ 2 x Länge der Zunge ergibt die gesamte benötigte Materialmenge.

Eigentlich sollten die Fotos alles erklären. Aber wenn man so etwas schon öfter gemacht hat, vergisst man
vielleicht schon mal einiges zu erklären.... deshalb bitte bei Unklarheiten nachfragen.

Viel Erfolg beim Ausprobieren,
Kevin und Peter






















Kompressor_Peter



Taz

Hallo Ihr zwei.

Danke für die prima Doku...Jetzt noch eine bemaßte Zeichnung und dann ab in den "Tips und Tricks" Bereich damit, würde ich sagen...

:applaus:, Tas
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


auf Tour:

Zipfelreise (2019)
Cymru "Radnor Revivals" (2016)
Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

Fastnachter

 :respekt: auch von mir. Sieht sehr gut aus. Immer her mit solchen Anleitungen :)

Gruß
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

cledrera

@ Kevin und Peter,
klasse.
Jetzt nur noch klären, ob als besagtes "Rundmaterial" auch der bereits vorhandene Krümmer herhalten kann.

cledrera (wieder auf dem Damm)
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

† Knut

Zitat von: cledrera am 08 September 2008, 08:47:01

Jetzt nur noch klären, ob als besagtes "Rundmaterial" auch der bereits vorhandene Krümmer herhalten kann.


Yepp, ich hab's so gemacht... geht! Allerdings war (ist) der Krümmer dich recht dünnwandig, sodaß ich den innen ein wenig stützen musste, um keine Beulen einzuhämmern. Nur mit biegen bekommt man dass nur schlecht hin, da die Rückfederung recht groß ist und dann der Radius zu groß wird. Durch das Hämmern wird die Außenfaser zusätzlich gestreckt und verfestigt, der Radius wird kleiner. Das ist allerdings ein wenig Übungssache.


Knut

Kompressor_Peter

Hallo zusammen,

bitte nicht den Krümmer als Unterlage nehmen!!!!!
Zur Not tut es ein Spaten- oder Schaufelstiel. Die Dinger bieten auf ihrer gesamten Länge viele brauchbare Durchmesser.

@cledera: kannst ja mal mit Kevin wg. einer Schelle verhandeln  ;D (fang mal mit ´ner Cola für nächstes Jahr am Edersee an).

Gruß,
Kevin und Peter

Stefan

Schön gemacht! Ich würde die Biegeradien an den "Winkelungen" etwas größer machen, das Material reißt gerne an scharfkantigen Biegungen. Anhaltspunkt: Biegeradius innen >= Blechstärke.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

† odeon8

Hallo Kevin & Peter,

vielen Dank, Eure Anleitung kam just-in-time (neudeutsch).  :blumen:
Der 36mm Auspuffkrümmer hatte sich heute losgeschüttelt von der Abstützung am Getriebe.
Scheppert fürchterlich und gefährdet das Auspuffgewinde am Kopf.

VOR eurer Anleitung hätte ich das einfach wieder mal geschweißt. Hart und starr. Und
nach 3000 km wieder. Schaun mer mal wie lange DAS jetzt hält . . .

Thomas r(eproduzierend)
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

† odeon8

Thomas r(eloaded)
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

Kompressor_Peter

Hallo zusammen,

freut uns auch mal etwas brauchbares hier einbringen zu können.
Gestern haben wir den WEDI am Fußschalthebel des Getriebes getausch. Opa schaute gespannt zu als wir zwei Spaxschrauben in das Ding drehten und ihn damit heraushebelten. Hatten wir hier gelesen! Nochmal Dank und  :respekt: an den "Erfinder" (Emm???).

@Tas: sollte nur als allgemeine Vorlage dienen. Schon an der R25-iger-Serie gibt es unterschiedliche Durchmesser. Deshalb ist es schwierig hier alle Abmessungen einzubauen. Die Anleitung in "Tips und Tricks" einstellen würden wir ja gerne, aber wie geht das?

@Stefan: Guter Hinweis mit dem größeren Biegeradius. Ist in jedem Fall bruchsicherer.

@Odeon8:  :respekt: sieht super aus!

Grus,
Kevin und Peter



Viking1412

Hallo Schrauber,
Ich möchte Euch ein Paar Tipps in dieser Sache anbieten und habe zu diesem Zweck eine Skizze mit meinem alten AutoCad, Version R12, gemacht und sie dann auf Umwegen in jpg-format transformiert. Jetzt bin ich mal gespannt, ob es gelingt sie hier einzubringen.

Was ich eigentlich zeigen will, ist eine etwas geänderte Herstellungsweise, wie ich sie bisher angewendet habe.

Ich mache es auch so, wie Ihr, dass ich erst die notwendige Länge des Flacheisens berechne und dann die Stücke für die Spannschraube abbiege, allerdings mit dem Unterschied, dass ich erst die beiden Löcher für die Schraube bohre, das ist nämlich am leichtesten, solange das Stück noch gerade ist

Das Biegen des Flacheisens ist immer am schwierigsten an den beiden Enden und besonders, wenn man dazu Spannzangen, oder Ähnliches verwendet, die einem immer im Wege sind. Es lohnt sich nicht die Mitte, sondern die Enden erst zu biegen, aber nicht mehr als höchstens ¼ des Umkreises, weil es sonst Schwierigkeiten beim Umspannen von dem einen Ende zum anderen gibt, wegen Platzmangel im Schraubstock. Die Sache fordert unter allen Umständen einen recht grossen Schraubstock, wenn man den aber nicht hat, muss man das Werkstück, zusammen mit dem runden Formstück (hier als Rohr angedeutet), mit Hilfe von 2 Stück Hilfseisen ausserhalb des Schraubstockes festklemmen, evtl. unterstützt durch eine Schraubzwinge am äusseren Ende der Hilfseisen.

Der Durchmesser des Formstückes sollte etwas kleiner als das gewünschte Resultat sein, etwa 10%, jedoch abhängig von der Härte des Flacheisens und anderen Einflüssen.

Wenn beide Enden fertig gebogen sind fehlt nur noch der Rest in der Mitte; aber der kann jetzt leicht um das Formstück gebogen werde, je nach Geschmack mit den vorhandenen Hilfsmitteln. Dazu gehören natürlich auch1 oder2 Hämmer;
aber bitte nicht mit dem Hammer direkt auf das Werkstück schlagen! Da kriegt man ja Tränen in die Augen, wenn man dass sieht. Selbst wenn man mit dem Hammer genau trifft (jedes Mal ??), hinterlässt das eine Vertiefung im Material, welches bei jedem Schlag hässlicher wird.

Am besten benutzt man einen ,,Stempel" (ich weiss nicht ob der Name richtig ist), aus Hartholz oder Metal. Bei Holz benutzt man immer die Stirnflächen. Der Stempel soll breiter als das Flacheisen sein und eine glattgeschliffene Anlagefläche haben, um so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen. Die Kanten der Anlagefläche sollten nicht scharf sein, sondern leicht abgerundet, da man sonst da wo das Flacheisen abgewinkelt ist, leicht eine Sollbruchstelle heraufbeschwört.

Ich hoffe ich klinge nicht wie ein Lehrmeister – ich bin ja nur ein Lehrling und krieche wieder zurück in mein Schneckenhaus.

Beste Grüsse
Karl

PS: Meine Tastatur hat kein sz und das immer als Symbol herein zu holen, ist zu umständlich. Ich glaube man könnte das auf eine Funktionstaste programmieren. Versuche ich vielleicht mal, wenn da 2 Sonntage in einer Woche sind.
Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

† odeon8

Zitat von: Viking1412 am 10 September 2008, 01:10:13
(...)  die beiden Löcher für die Schraube (...) solange das Stück noch gerade ist . . .

Hallo Karl,

das mache ich lieber umgekehrt - mein alter Werkzeugmacher-Lehrmeister sagte dazu
"zusammen bohren was zusammen gehört". Ich habe also nach dem Biegen (was
ich genau so wie Du beschrieben hast gemacht habe, als Kern eine Nuß aus dem
1/2" Kasten) ein 5mm dickes Brettchen zwischen die Schenkel gelegt, das Ganze
zusammen gespannt in den Schraubstock und mit dem Akkubohrer erst vor, dann
auf 8,3 mm aufgebohrt.

Thomas A(utoCAD 98 LT)
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

Kompressor_Peter

Hallo Karl,

erstmal ein Kompliment bezüglich Fremdsprache. Ich wäre froh, wenn ich nur annähernd eine Fremsprache so gut beherrschen würde wie Du unser schwieriges Deutsch beherrschst.  :respekt:

Die von Dir geschilderte Methode kenne ich auch. Ich komme aber auf dem anderen Weg schneller und besser klar. Genau wie Odeon8 bringe ich die Bohrung erst zum Schluß an. Wie er, mit einer Holzwischenlage, jedoch mit der Ständerbohrmaschine.
Jetzt zu der Sache mit dem Hammer... Wenn Du dir das Bild mal genau anschaust, siehst Du einen recht großen/schweren Hammer, dessen Bahn erheblich breiter als das Flacheisen ist. Den Hammer führe ich ganz locker mit der Hand und mit leichten, aber einer Vielzahl von Schlägen bringe ich das Flacheisen in Form. Von den Hammerschlägen findest Du absolut keine Spuren. Da ich das Material für kleines Geld vom Schrottplatz habe, gibt es von dieser Seite aus eine kleine Delle. Aber nicht vom Hammer! Etwas Übung und jeder Schlag ein Treffer  :). Die Bilder sind aus einer "Lehrstunde" für meinen Sohn (Kevin, 14 J.), der jetzt seit acht Monaten unermüdlich bei der Restauration mitarbeitet. Und wenn jemand etwas lernt, geht auch schon mal etwas daneben (im wahrsten Sinne des Wortes). Daher auch die Hammerspuren auf dem Werkstück.
Ich finde es gut, dass Du einen anderen Weg zum Erfolg/Schelle aufgezeigt hast. Damit kann jeder die Methode auswählen, mit der er am Besten zurecht kommt.

Viele Grüße nach Dänemark,
Peter






Viking1412

Hallo Thomas und Peter,
Ihr habt beide Recht darin, dass es sicherer ist, die Bohrung nach der Biegung durchzuführen - dann geht die Schraube auf jeden Fall durch. Andererseits ist es unbestreitbar einfacher, das gerade Flacheisen zu bohren, was allerdings voraussetzt, dass man sich zutraut genau rechnen, messen und arbeiten zu können. Für einen Werkzeugmacher, wie Thomas, kan das doch kein Problem sein, und ich glaube auch nicht für einen erfahrenen Profi-Schrauber, wie Peter.
Danke für Eure freundlichen Antworten.
Karl
Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

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