Die Tücken des Gasgriffrohrs

Begonnen von Ulrich6027, 26 Juni 2018, 07:41:12

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Ulrich6027

Letzte Woche habe ich noch groß verkündet, dass ich das Gasgriffrohr ohne Feder (abgebrochener Feder) meine R26 gegen das Gasgriffrohr meiner R60/2 getauscht habe. Am Wochenende kam die Ernüchterung, dass dieses alles nicht so einfach ist - never change a running system – oder so. Bis lang dachte ich eine ausgeschlagene Führung am Deckel für den Gasgriff sei DER Grund warum das Gasgriffrohr nicht mehr richtig in die Nocke für den Gaszug greift. Nach intensivem testen und tauschen von Gasgriffrohr, Nocke und Deckel aus R26, R27, R60 und Archiv musste ich feststellen das alles am besten läuft so es sich über Jahrzehnte eingespielt hat. Also alles auf Anfang – und die R26 hat noch immer keine Feder im Gasgriffrohr.
Also muss das Gasgriffrohr eine Feder bekommen. Aber woher bekommt man den passenden Federbandstahl. Meine Federbandstahlstücke sind zu breit und dick, im Baumarkt ist Federbandstahl nicht im Programm und der Orthopädie-Mechaniker meines Vertrauens verarbeitet auch keinen in einer brauchbaren Abmessung und Korsettstangen geben hier nicht genug halt. Eine andere Lösung musste her: Ich habe ein altes Metallsägeblatt als Feder eingebaut.

Als erstes habe ich ein altes Metallsägeblatt halbiert und am Schleifbock entzahnt. Den sehr spröden Stahl des Sägeblattes habe ich mit einem Gaslötbrenner glühend erhitzt und glühend über eine im Schraubstock eingespannte lange Nuss vorgeformt. In den nächsten Schritten habe ich den nun U-Förmige Stahlstreifen immer wieder zum Glühen gebracht und spiralförmig weiter um die Nuss gewickelt. Später habe ich ein Ende in mehreren Schritten,immer mit erhitzen, nach innen gedrückt bis ich eine etwa 2,5 lagige Stahlfeder hatte. Die Feder dann noch einmal glühend erhitzt und in der Regentonne abgeschreckt. Diese habe ich aufgesägt um einen Federring zu erhalten. Den Federring an einem Ende mit 3 mm aufgebohrt und alles entgratet. Das Gasgriffrohr hatte ich eine ovale Öffnung ca 3,5 x 5 mm (vermutlich von der alten, ausgerissene Niete). Von innen habe ich die neue Feder mit einer 3 mm Alu Linsenkopfniete gegen das Gasgriffrohr gedrückt, die ovale Öffnung von oben mit einer passenden Messingscheibe verstärkt und alles vernietet.

Die erste Testfahrt auf dem Garagenhof verlief erfolgreich, jetzt fehlt nur noch ein universell passendes Gasgriffrohr ohne Feder für den nächsten TÜV Termin

Ulrich

Ulrich6027



cledrera

Klasse Doku Ulrich!  :applaus:

Nur:
ZitatDie Feder dann noch einmal glühend erhitzt und in der Regentonne abgeschreckt. Diese habe ich aufgesägt um einen Federring zu erhalten.

Tötet die Regentonnen?
Verrate uns mal, was da in der Tonne los war.  ;D
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Ulrich6027

sorry
erschrecken, das Töten der Mückenlaven in der Regentonne hat nicht geklappt

Brendel

Super Ulrich Respekt,
was macht man sich immer wieder soviel Arbeit für so einen kleinen Scheiß.
Gruss
Werner
Wissen ist der Unterschied, der den Unterschied macht.

Anulu

Gruß Manuel



Rock or Bust!

sigi_rs

Hallo Ulrich,

das ist eine tolle Lösung. Gefällt mir.  :applaus:

Viele Grüße
Jörg

klaus wg

#6
Prima gelöst.  :schrauber:

Zitat: "Also muss das Gasgriffrohr eine Feder bekommen. Aber woher bekommt man den passenden Federbandstahl. Meine Federbandstahlstücke sind zu breit und dick, im Baumarkt ist Federbandstahl nicht im Programm und der Orthopädie-Mechaniker meines Vertrauens verarbeitet auch keinen in einer brauchbaren Abmessung und Korsettstangen geben hier nicht genug halt. Eine andere Lösung musste her: Ich habe ein altes Metallsägeblatt als Feder eingebaut."


Für die weniger Fleißigen / Begabten: es gibt auch Uhrfedern, sogar zu kaufen. Flach und bereits mit Rundungen. Gibt's in fast allen Dimensionen, und wer Glück hat, kennt sogar einen Uhrmacher, der ihm Reste defekter Federn überlässt.

Zitat: "Die Feder dann noch einmal glühend erhitzt und in der Regentonne abgeschreckt. Diese habe ich aufgesägt um einen Federring zu erhalten." Warum hast Du die arme Regentonne zersägt?..... (duck und wech)  ;D

k.
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

cledrera

Klaus,
das hatte Ulrich doch schon erläutert.
Durch Zersägen der Regentonne sollten die Mückenlarven bekämpft werden.
Vermutlich wollte er die dann dekorativ mit Uhu endfest auf dem Scheinwerferglas fixieren.
(Seht her. Ich bin so schnell, ich erwische die Mücken im Flug, bevor sie geboren sind.)
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

klaus wg

#8
Clemens,
Uli hat uns in seiner Antwort (#2) dargelegt, dass er die Feder in der Regentonne "erschreckt" hat  (armes Ding :-* ). Danach hat er die Tonne zersägt (ein Wüterich).

aber: Die Mückenlösung am Scheinwerfer ist allerdings eine kreative Idee, dafür kann man schonmal eine Tonne opfern  8)  .

Nun aber genug gealbert. Der fundierte Praxistest der Selbstbaulösung würde mich interessieren. Uli, ich hoffe, Du hältst uns auf dem laufenden.

k.
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

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