Zündung mit Strobo einstellen

Begonnen von Hoko, 31 Oktober 2022, 17:29:32

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Hoko

Hallo zusammen. Bin noch grün hinter meinen Löffeln.... und möchte trotzdem versuchen die Zündung an meiner R27 einzustellen oder zumindest mal zu kontrollieren.

Ich habe mir ne 12 V Strobolampe und ne 12V Moped Batterie zugelegt. Soweit so gut.

Wie gehe ich nun vor ? Auf was muss ich achten ? Wo ist was wie zu verstellen, damit am Ende die Zündung einigermaßen passt ?

Aktuell habe ich nämlich das Problem, dass ich mehr als 90 - 95 km/h nicht erreiche. Vergaser gereinigt, diverse Einstellungen der Nadel und HD versucht, Zündkerze ausgetauscht, alles ohne Erfolg.

Jetzt versuch ich mich halt mal am ZZP und dem Unterbrecher...

Vielen Dank für ein paar Tipps für Dummies :)

Hoko



CHAMBONDU

Hallo

Wenn die Batterie des Motorrads 6 V hat, müssen Sie den Minuspol der 12-V-Batterie mit der Masse des Motorrads verbinden. Dann schloss ich die +Polarität der Strobolampe an Klemme 15 des Dynamos an.

Jean-Claude

Kees

Mit meine Strobolampe braucht man die Minus der 12V Batterie nicht mit Motorrad minus zu verbinden. Es genugt die Strobo ganz unabhängig mit 12 Volt zu versorgen. Induktion Klemme am Kerzenkabel und das Licht auf das Inspektionsloch richten. Mehr ist es nicht.

Mit steigender Drehzahl sollte F im mitten des Fensters erscheinen, da bleiben und nicht weiter nach oben wandern. Wenn F etwas unten im Fenster zu sehen ist, ist das auch gut. Leerlaufeinstellung ist weniger wichtig. So lange es nicht später als OT ist, reicht das. OT unten im Loch wenn der Motor mit Leerlaufdrehzahl lauft ist zu spät.

rolf.soler

1. damit es erst mal ungefähr (!) stimmt, erst statisch mit der Prüflampe einstellen auf S *, oder besser ca. Mitte zwischen S und OT (hast du Zündung mit Fliehkraftregeler = FKR?)
2. Strobo kannst Du an irgendeiner 12-V Batterie ** anschliessen, muss nicht mit Motorrad verbunden sein. Induktionsklemme mit Pfeil in Richtung Kerze ans Zündkabel, am besten so dass die Klemme nicht rumeiert, ev. etwas Klebband. Wenn alles angeschlossen ist:
3. Motor laufen lassen so das die Fliehgewichte voll ausgespreizt sind (ab etwa 2500 rpm). F muss im Schauloch erscheinen wenn Du es mit dem Strobo anleuchtest. Bisschen Gas auf un zu, damit Du siehst wie S aus dem und F ins Schauloch wandert.
Unterbrechergrundplatte so verdrehen (2 Schrauben lösen), dass F in Mitte oder der unteren Hälfte des Schaulochs ist beim blitzen *. Falls sich die Platte nicht genug weit verdrehen lässt, mach den Unerbrecheranbstand etwas kleiner (bis 0,3 mm ist OK), dann gehts wieder
4. nochmals statisch mit Prüflampe schauen wo jetzt Spätzündung ist. Meistens zwischen S und OT, weil ein alter FKR leicht ausgeleiert ist und mehr als 35° verstellt (zwischen S=7° und F = 42°). Mach dort einen Punkt mit Nagellack (+/- leichter Körnerschlag). Das ist dein persönliches S für Deinen FKR... Dann kannst Du auch weit weg von zu Hause unterwegs mit einer Prüflampe auf den Punkt einstellen und es stimmt ungefähr.
* schau Dir das Werkstatthandbuch (Instandsetzungsanleitung R26/27) an ! steht gut beschrieben
** die meisten Strobos funktionieren auch mit 6 V, also mit der Mopedbatterie, einfach weniger hell

Hoko

Ihr seid ja flott. Das werde ich am WE gleich mal ausprobieren und berichten. Vielen Dank an Alle.

PS: ja, habe FKR

4Taktix

... und zieh' was mit langen Ärmeln und schwer entflammbares an - die meisten R27-Zündungseinsteller haben sich
mehr als eine Brandblase an Unterarm oder Händen eingefangen !
Der heiße Krümmer verläuft "wartungsfreundlich" aber sowas von genau davor her -
man könnte meinen, da wollte sich irgendein angepisster Ingenieur für irgendwas rächen .....
Als der die /3 und R26 konstruiert hatte, war er noch richtig gut drauf !  ;D

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

Borgward

Alles nicht so schlimm; ich stell die R27 Zündung bei kaltem Motor (bzw Krümmer) ein. FKR-Gewichte spreizen und auf "F" (Mitte oder unteres Ende vom Schauloch) einstellen. Danach noch mal mit Stroboskob prüfen und ggf. Feintuning machen.
Was auf jeden Fall hilft: die Schlitzschrauben für die Zündverstellung und den Unterbrecherabstand durch Innensechskant-Schrauben ersetzen.

Hubi

rolf.soler

stimmt...das mit den Verbrennungen und den Inbusschrauben  (ich habe allerdings immer noch Schlitzschrauben...) entgegen anderslautenden Behauptungen muss man da nämlich selten rumfummeln wenn's mal richtig eingestellt ist

CHAMBONDU

Guten Tag Zusammen.

Ich habe Edelstahlschrauben mit einem Durchmesser von 3,5 mm von Manometern gesammelt. Sie haben einen Torx-Kopf. Du musst sie auf die richtige Länge zuschneiden, damit sie nicht am Anker reiben.

Jean-ClaudeP1080529 (1).jpg

Borgward

Innensechskant-Schrauben haben den Vorteil, dass man mit einem Kugelkopf, den hat heute eigentlich jeder Innensechskantschlüssel, auch schräg ansetzen/schrauben kann. Das ist gerade bei der Zündverstellung der R27 aufgrund der beengten Verhältnisse von Vorteil.

Hubi

strichzwojan

Ich hege und pflege meine Schlitzschrauben mit Halbrundkopf. Sie waren schon beim Kauf 1979 drin, tragen leichte Spuren des Alters, sind mir aber richtig ans Herz gewachsen, die zwei kleinen Racker. Wir wissen uns gegenseitig zu nehmen und mit Respekt zu behandeln. In Verbindung mit dem Fliehkraftregler, der diese Aussparungen hat, ist es eigentlich überhaupt kein Problem, die Zündung einzustellen.

Jan

4Taktix

Dennoch ist das Bessere des Guten Feind  :rip:

Vorteile Inbus mit Kugelkopfschlüssel:
- kann nicht seitlich rausrutschen
- kann in 6 Positionen angesetzt werden, anstatt nur 2
- kann schräg angesetzt und gedreht werden, wie ein Kardangelenk
- nudelt nicht so schnell aus wie Schlitz
- Schrauben sind deutlich leichter erhältlich als Halbrundkopf-schlitz in M 3,5

Fünf zu Null für den Inbus ! :pokal:

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

strichzwojan

Da muss ich doch mal einhaken...
Zitat von: 4Taktix am 02 November 2022, 11:02:59Dennoch ist das Bessere des Guten Feind  :rip:

Vorteile Inbus mit Kugelkopfschlüssel:

- kann nicht seitlich rausrutschen  Stimmt
- kann in 6 Positionen angesetzt werden, anstatt nur 2 Ist das ein Problem? Eher nicht.
  Entscheidungsschwache könnten überfordert sein!

- kann schräg angesetzt und gedreht werden, wie ein Kardangelenk Kann ein Phasenprüfer auch,
  wenn die Schraube vorher etwas gelöst wurde mit einem großen Schraubendreher

- nudelt nicht so schnell aus wie Schlitz Kommt auf den Schrauber an
- Schrauben sind deutlich leichter erhältlich als Halbrundkopf-schlitz in M 3,5 Eine Schraube,
  die bereits montiert hat, muss man nicht mehr besorgen


Fünf zu Null für den Inbus ! :pokal:

Gruß,
Sascha

Vorteile der Originalschrauben:

- originale Optik, für Fans ein Muss!
- kein neuer Schlüssel im Bordwerkzeug nötig, da Schraubendreher vorhanden.

Also eher 2 : 1 für die Schlitzschraube!  ;D

4Taktix

Jan, jetzt ziehst Du's aber an den Haaren herbei  ;D

" Meine Meinung steht fest,
  bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen !"
Think outside the box !

CHAMBONDU

IEs ist vorgekommen, dass sich der Hohlkopf bei Schrauben mit Sechskant-Hohlkopf bei kleinen Durchmessern unter M.6 abgerundet hat.

Jean-Claude

4Taktix

#15
Das liegt fast immer an den wenig Maßhaltigen kleinen Inbusgrößen.
Die Schrauben sind eigentlich immer genau in der Norm.
Nur die Schlüssel selten.
Durch meinen RC-Car-Modellbau, wo die häufigsten Inbus-Größen 1,5mm, 2mm, 2,5mm und 3mm sind,
habe ich viele kleine Inbus-Schrauben rund gedreht, mit teilweise ärgerlichen, aufwändigen und teuren Folgen.
Daraufhin habe ich genauer nachgesucht. Selbst neue Inbusschlüssel, bzw. Inbus-Bits für beispielsweise
2mm "Schlüsselweite" haben selten auch nur annähernd die 1,98 bis 2mm.
Mein "schlechtester" neuer ! hatte nur knapp über 1,9 mm - Ein absoluter Schraubenkiller !
Auch "Bosch"-Bits waren nicht sonderlich maßhaltig.
Am besten hat noch ein Inbusschlüsselsatz von "DURO" aus dem Aldi abgeschnitten.
Inzwischen habe ich einen recht genauen Inbusschlüsselsatz aus dem Modellbau-Zubehör.
Der hat sich schon mehr als bezahlt gemacht.

Gruß,
Sascha

Think outside the box !

schraubenkoenig

Original sind Inbus nicht.
Allerdings deutlich bedienungsfreundlicher. Für mich Grobmotoriker genau das richtige. Und für nen kurzen Satz Inbusschlüssel ist im Werkzeug dicke Platz.

RolfD

ein ganzer Satz wird es ja nicht unbedingt sei müssen......
kommt halt drauf an.....

Heiko

Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

rolf.soler

Zitat von: strichzwojan am 02 November 2022, 10:53:48Ich hege und pflege meine Schlitzschrauben mit Halbrundkopf. Sie waren schon beim Kauf 1979 drin, tragen leichte Spuren des Alters, sind mir aber richtig ans Herz gewachsen, die zwei kleinen Racker. Wir wissen uns gegenseitig zu nehmen und mit Respekt zu behandeln. In Verbindung mit dem Fliehkraftregler, der diese Aussparungen hat, ist es eigentlich überhaupt kein Problem, die Zündung einzustellen.
Jan
Hast Du eine R27 ?
aber hast schon recht, für feinmotorisch Begabte gehts auch mit Schlitzschrauben

Hoko

#20
Servus Hubi.

Du schreibst: "FKR-Gewichte spreizen und auf "F" (Mitte oder unteres Ende vom Schauloch) einstellen".
Bitte nicht lachen, aber wie spreizt du den FKR, während dem Einstellen mit Prüflampe ?

Wenn ich nur nach der Prüflampe schau, dann leichtet die auf, wenn ich zw F und S bin. Ich kann auch nicht weiter mit dem Uhrzeigersinn drehen.

rolf.soler

mit der anderen Hand...
links FKR spreizen, Prüflampe ist befestigt, Klammer an der Zündspulenschraube, Spitze irgendwo am Gehäuse (ich stelle sie oft in eine Schaltgabelinbuschraube, oder stecke sie zwischen eine Mutter und Gehäuse), mit der rechten Hand Kickstarter betätigen.
Oder verklemmen mit Holzstückchen
Abe wozu ? Du hast ja ein Strobo...F stellt man mit dem Strobo ein !
Stehenden Motor so einstellen, dass Prüflampe aufleuchtet (oder erlischt, je nach Anschluss) zwischen OT und S, Strobo anschließen (Klemme Zündkabel, +/- an 12 V Batterie, Motor laufen lassen, mit der linken Hand Strobo ans Schaufenster halten, mit der rechten Hand Gas geben. Wo ist F ?

Hoko

#22
Dachte ich müsste es erst mal grob S einstellen...

Also mit Lampe und ausgebauter ZK.

F ist mit Strobo am unteren Rand. Wenn ich Gas gebe, verschwindet es. S seh ich gar nicht.

rolf

also viel zu früh eingestellt

Borgward

#24
Eine Möglichkeit ist, den Motor auf die gewünschte Frühzündungsstellung zu stellen (also F in der Mitte oder im unteren Teil des Schaulochs). Prüflampe anschließen und jetzt die Gewichte des Fliehkraftreglers langsam auseinanderspreizen. Die Lampe sollte bei richtiger Einstellung der Zündung gerade aufleuchten wenn die Gewichte ganz auseinadergespreizt sind.
Danach kann die Einstellung bei laufendem Motor mit Stroboskop noch einmal überprüft werden.

Hubi

Hoko

Ich kann leider nicht weiter im Uhrzeigersinn drehen. Abstand Kontakte 0,3mm.

Was könnt ich noch versuchen ?

rolf.soler

#26
Was, im Leerlauf siehst Du F ? und verschwindet beim Gasgeben ?
das ist gröber falsch.
Es kommt vor dass man bei der R27 die Unterbrechergrundplatte nicht weiter verdrehen kann bzw. sie schon  am Anschlag der Löcher ist - entweder Richtung spät oder auch Richtung früh
Dann 2 Lösungsmöglichkeiten

a) Unterbrecher enger stellen, bis 0,3 mm kein Problem. Hast Du aber schon...
b) Langlöcher in der Grundplatte verlängern dass man das Teil weiter verdrehen kann
ABER bevor du loslegst mit der Feile::
Dass man bei einer R27 mit Grundplatte am Anschlag UND minimalem Kontaktabstand aber so weit daneben liegt wie Deine, kommt mir sehr seltsam vor. Bist Du sicher dass Du richtig hantierst ? Guck mal in der Reparauranleitung (=WHB=Werkstatthandbuch, siehe Literatur da steht:

"Verdrehen der Grundplatte im Uhrzeigersinn ergibt späteres, entgegen dem Uhrzeigersinn früheres Öffnen der Kontakte"

also um Richtung früh zu stellen, müsstest Du gemäss WHB die Platte im Gegenuhrzeigersinn drehen von vorn gesehen...dann könntest du den Kontaktabstand vielleicht auch wieder auf 0,4 mm bringen.
Oder hab ich was falsch verstanden ?
Schau Dir jedenfalls die Anleitung zur Zündungseinstellung im WHB Seiten 82-85 an
Und dann wie gesagt Grobeinstellung mit Prüflampe, im Stehen zwischen S und OT, dann läuft sie mal einigermassen, dann Motor an, Strobo, F im Schaufenster bei höheren Drehzahlen

rolf.soler

Zitat von: Borgward am 20 November 2022, 19:18:50Eine Möglichkeit ist, den Motor auf die gewünschte Spätzündungsstellung zu stellen (also S in der Mitte oder im unteren Teil des Schaulochs). Prüflampe anschließen und jetzt die Gewichte des Fliehkraftreglers langsam auseinanderspreizen. Die Lampe sollte bei richtiger Einstellung der Zündung gerade aufleuchten wenn die Gewichte ganz auseinadergespreizt sind.
Danach kann die Einstellung bei laufendem Motor mit Stroboskop noch einmal überprüft werden.
Versteh ich nicht. Wenn der Motor auf S steht (oder eben etwas nach S Richtung OT)  muss die Lampe gerade an und ausgehen ohne Spreizen des FKR....Wenn man die Schwungscheibe auf F stellt, dann geht sie an und aus beim voll auspreizen. Oder ?

Borgward

Sorry - ich meinte F statt S  ::)

wird noch korrigiert

Hubi

Borgward

Was mir zu den möglichen Fehlern einfällt:

1. Grundplatte nicht original - Langlöcher , wie Rolf schreibt, nachfeilen
2. Fliehkraftregler sitzt nicht richtig auf  der Nockenwelle (Passung Nockenwelle/ FKR ausgeschlagen)
3. Schwungscheibe ist verdreht (überprüfen, ob OT-Anzeige auf der Schwungscheibe mit tatsächlichem OT übereinstimmt)
4. Wenn der Motor zerlegt wurde: Steuerkette um einen Zahn verkehrt aufgelegt (Steuerzeiten/Überschneidung prüfen)

Hubi

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