Gewinde ausbessern - Zündkerze + Vergaserflansch

[abraxas]

Hi Leute

Vermutlich durch einen überhitzten Motor (Zündung hatte sich verstellt und ich habs nicht gleich gemerkt) habe ich mir letztes Frühjahr das Zündkerzengewinde verhunzt.

Früher war da mal ein Eisenkonus als Ausbesserung drin, vermutlich Methode anno dazumal. Die plöppte mir dann auch im ersten Jahr nach Instandsetzung samt Kerze ans Bein.
Hatte dann einen Betrieb, der das komplette Loch mit Alu zuschweißte und ein neues Gewinde reinschnitt. War aber nicht ganz billig, soweit ich mich erinnere.

Nun die erste Frage:
- Welche Alternativen habe ich zum Ausbessern des Zündkerzengewindes ?
Es gibt doch bestimmt so was wie Helicoil. Welche Alternativen gibt es und hat jemand erfahrungen damit? Wie teuer ist es in etwa?

Das gleiche Problem besteht auch in einem der beiden Gewindlöcher für die Vergaserflansch (R27). Gewinde ausgefressen und darf bloß mit Kleinkindkraft angezogen werden.
- Was gibt es hier zur Ausbesserung für Möglichkeiten?

Danke in Vorraus
Abraxas H(itzkopf)

[abraxas]

[Rütz]

Früher war da mal ein Eisenkonus als Ausbesserung drin

Das ist der Originalzustand!

Gewinde in Alu sollten immer mind. doppelt so lang wie ihr Durchmesser sein.
Deswegen gibt es zwei Methoden nach dem Zuschweißen:

1. Kurzgewinde immer mit Stahleinsatz (TimeSert, Helikoil, Ensat, haste nicht gekannt...)

2. Langgewinde ohne Einsatz. Gilt als "Goldstandart" in Sachen Haltbarkeit.

Am Vergaserflansch wird ein Helicoil-Einsatz die beste und günstigste Lösung sein.

Hier (http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=3076.0) steht auch noch ein bißchen was.

Anselm

[abraxas]

Das ist der Originalzustand!

Erlich? Ja nach deiner Antwort mit Kurzgewinde immer mit Stahleinsatz
macht das ja Sinn. Hätte mein Fuzzi aber wissen müssen, oder? Die machen normalerweise Motoreninstandsetzung. Anyhow, hielt 10 Jahre.

Es bleibt ja nur Kurzgewinde für die Zündkerze, die Wandungsdicke is nur ca 1 cm
Gibt es prinzipielle Unterschiede bei TimeSert, Helikoil, Ensat et al, oder ist das iGuG das Selbe, nur andere Firma?

Schon wieder was gelernt.

Abraxas

[Rütz]

Hi,

Hätte mein Fuzzi aber wissen müssen, oder?

eigentlich ja. Obwohl, ich bin mal belehrt worden (huhu Stefan ), daß einige Vespamodelle von Haus aus ein Kurzgewinde ohne Einsatz hatten (was dementsprechend ein bekannter Schwachpunkt sei).

Die konstruktive Krux des Originaleinsatzes ist seine hohe Materialstärke ("Konus"), dadurch kommt der unterschiedliche Ausdehnungskoeffizient von Alu und Stahl besonders zu Tragen. Und der Einsatz kann sich bei Überhitzung lockern (=der Anfang vom Ende).

Es bleibt ja nur Kurzgewinde

Wenn man schon schweißt, kann man auch gleich so dick auftragen, daß ein Langgewinde Platz findet. Das haben einige von uns so (Rolf?).

Die Einsätze haben alle eine etwas andere Technik (irgendwo ist es aber auch eine Glaubensfrage).
Helikoil: Spirale, die in ein größeres Gewinde gleicher Steigung eingedreht wird.
Timsert: Ultradünne Buchse, die erst beim Reindrehen zum endgültigen Gewinde ausgeformt wird.
Ensat: Ist, glaube ich, so ähnlich wie das Originalteil.

In Frage kommen vor allem die ersten beiden. Helikoil ist "relativ" preisgünstig und hält trotzdem. Timesert ist die super elegante, profimäßige Ewigkeitslösung, aber das Werkzeug dafür ist umfangreich und teuer.

Anselm