Was haltet ihr von dieser Drehbank

Begonnen von Fastnachter, 09 September 2020, 09:28:30

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Fastnachter

Hallo zusammen,

ihr wisst es: Ich trage mich seit JAHREN mit der Idee eine Drehbank anzuschaffen.
Ich habe das nicht gelernt. Einsatzzweck also eher um Werkzeug zu fertigen, mal was überdrehen, richten, Buchsen, etc.
Immer die Frage: Eher neu und Kategorie "Optimum" oder eher Gebraucht und Professionell.

Jetzt steht diese hier um die Ecke.

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/weiler-mdu-260-drehbank/1493140744-84-4899

Verkäufer macht einen seriösen Eindruck und sie steht um die Ecke.

Was haltet ihr von der?
Ja, Mechanikerdrehbank, ja, keine Gewinde drehen.
Ich bin ja aber auch eher Mechaniker, als ganz sicher kein gelernter Dreher  ;)

Gruß

Jan.

"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Fastnachter


"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

rolf


Fastnachter

Ja, stimmt. Aber ... da lässt sich ja ggf. was machen. Wenn nicht, dann halt nicht.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Anulu

Ich liebäugel auch schon lange mit so einem Teil und bin genauso untallentiert wie du ( Werd mich einfach bei Rolf oder Bernd einquatieren und erst wieder wegfahren wenn ich ein bisschen was kann [ und das kann dauern!] )

Spass bei Seite, das Teil ist optisch ja echt im Topzustand, ( was ja aber nix über Tolleranzen sagt)
Ich selber werd mir aber ne Optimum zulegen.

My50ct

Gruß Manuel
Gruß Manuel



Rock or Bust!

4Taktix

Moin Jan,
auf den ersten Blick dachte ich: Toll ! "Weiler" ist ja auch keine China-Massenware.
Auf den zweiten Blick: Der Drehstahlhalter ist völlig antiquiert, damit wirst Du auch als Hobby-dreher nicht glücklich. Müsste z.B. durch einen vierfach-Wechselhalter
ersetzt werden, wie heute allgemein auch bei Baumarktware üblich.
200 U/min als kleinste Geschwindigkeit für bestimmte Arbeiten sind schon etwas "schnell". ( große, unwuchtige Teile auf einer Planscheibe z.B. )
Interessant wäre, wie umständlich ein Drehzahlwechsel ist. ( Riemen umlegen, aber welche Handgriffe sind dazu nötig ? -> entspannen, spannen )
Spitzenhöhe und -weite sowie Spindeldurchlass reichen für die allermeisten Hobby-Arbeiten absolut aus.
Vierbackenfutter ist schonmal gut, leider nicht einzeln verstellbar, wie's aussieht.
Die Form der Gleitbahnen sieht mir so aus, dass nicht gedreht werden kann, ohne den Schlitten durch festklemmen niederzuhalten -> schlecht/einschränkend.
Sägezubehör: Nice to have - ist aber auch rel. einfach selber gebaut.
Spannzangensatz: Sehr gut - gibt's aber für rel. kleines Geld zu kaufen, wenn man keine NASA-Maßstäbe bei der Rundlaufgenauigkeit erwartet.
Die einstellbaren Leisten für die Schwalbenschwanzführung vom Planschlitten und Oberschlitten sehen sehr ordentlich aus ( viele Schrauben mit kleinem Abstand ),
auch die Winkelverstellung vom Oberschlitten macht einen soliden und präzisen Eindruck.
Fazit: Markengerät mit vermutlich! hoher Genauigkeit der Spindeln, Skalen und Bahnen,
allerdings wenig Ausstattung, umständliche und veraltetete Handhabung, wenig Zubehör, keine Leit-/Zugspindel (Gewinde, automatischer Vorschub)
-> Zu wenig Möglichkeiten für den Preis ! Zu teuer !  Für den Kurs gibt's mehr, wenn man Zeit hat.

Gruß,
Sascha A(uch "Hobbydreher")

Interkrenn IKD 400 (vergleichbare Größenordnung) mit Leitspindel, 4-fach Stahlhalter, Rädersatz für versch. Gewinde/Vorschübe, Rechts/Linkslauf/Not-aus,
6 Drehzahlen von 125 bis 2000, 220 Volt/750 Watt, 115 kg,  einstellbare Führungen, schwenkbarer Oberschlitten, verstellbarer Anschlag f. Schlitten,
Langschlittenklemmung,
mitlaufende Körnerspitze, feste Lünette mit Rollen, Schnellspannbohrfutter für Reitstock, Planscheibe, 125er Futter (3 Backen) mit Wechelbacken innen/aussen,
Planscheibe 200 mm, Gewindescheideinrichtung für Reitstock, seitlich verstellbarer Reitstock (Kegeldrehen),
Werkbank als Untergestell, ein Eimer voll HSS-Drehstähle, 6 versch. HM-Wendeplattenhalter mit reichlich teilw. neuen Wendeschneidplatten ovp,
versch. HM-Drehstähle, Puppytaster, Rändeleinsatz für Stahlhalter, versch. feste Spitzen, und, und, und
Die Präzision ist allerdings nichts für Profis, entspricht der China-Massenware. Ich muss also häufig "nachmessen", auf die Skalen/Spindeln kann man sich nicht
100 %ig verlassen. Das muss man halt wissen und berücksichtigen, dann lassen sich auch damit relativ präzise Teile herstellen.
Als "Hobbydreher" macht man ja keine Stückzahlen im Akkord.
Das ganze vor 15 Jahren für 400 Euro in der Bucht. Glückstreffer!  Aber so als Vergleich und Anhaltspunkt.
Think outside the box !

Hodima

Weiler ist eine TOP Marke und nicht billig zu bekommen.

Ich würde jedoch nicht auf die Option "Gewinde schneiden" zu können verzichten.
Hatte eine Gebrauchte von OPTIMUM gekauft ( deutlich unter 1000€)
Kaum hatte ich sie, mußte ich -doch- ein Gewinde schneiden. Die R26 benötigte
für den SW einen Hilfsrahmen. Dafür aber längere Bolzen für die Motorhalterung.
Diese Möglichkeit würde ich nicht mehr missen wollen.
Gruß
Horst-Dieter
WASBRAUCHTEINMANNMEHRALSEINENZYLINDER

sigi_rs

Hallo Jan,
ich finde sie eigentlich gut, aber mir würde ein Dreibackenfutter fehlen, denn mit dem Vierbackenfutter bekommt man runde Teile nicht wirklich gut eingespannt.
Außerdem würde ich auch nicht auf eine Gewindeschneideinrichtung verzichten.
Ansonsten ist Weiler natürlich top. Aber leider auch der Preis.

VG
Jörg

Fastnachter

Hallo zusammen,

danke fürs Mitdenken.
Mir geht es wie Jörg:
Für mein Können und Arbeiten genau das Richtige.
Nicht zu groß und zu wuchtig, aber sehr präzise, gemacht für Mechaniker, nicht für Dreher.

Ein Dreibackenfutter würde ich wohl auftreiben können, ebenso einen moderneren Wechselhalter a la Multifix
Ja, Gewindescheiden fehlt, ok.

Aber ihr habt schon recht. ich werde nochmal weiter schauen. Es hetzt mich ja niemand.

Viele Grüße

Jan.

"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

mekgyver

Jan, diese Drehbank : niet kopen.

Du wirst früher oder später Gewinde drehen müssen ....

Habe seit ca 20 Jahren eine Weiler Baureihe 220 , habe Dir früher schon mal Fotos gesendet,
das Modell ist schon recht genial, aber selten.

Versuche, wenn auch langfristig ! , eine Weiler LD250 zu erbeuten, hat eine Leitspindel und vermutlich auch ein schrägverzahntes Vorgelege, um sowas gehts !

Wenn Du Dir eine ausgekuckt hast, melde Dich ...

Gruß mek  :prost:
... 73er-Gang

Stefan

Zitat von: mekgyver am 10 September 2020, 23:09:57
Du wirst früher oder später Gewinde drehen müssen ....

... und irgendwas abdrehen wollen, das nicht auf Deine Maschine paßt.

Ich habe in 25 Jahren dreimal Gewinde auf meiner Myford gedreht und mußte mehrfach in der Firma auf die große Weiler, weil die Myford z.B. für Zweitaktzylinder zu klein ist. Hätte ich mir also besser eine größere Maschine gekauft ohne Leitspindel?! Jede Maschine ist irgendwann nicht ausreichend.

Wie oft hättest Du denn schon Gewinde drehen müssen, für die es keine Schneideisen gibt, Jan?

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

Fastnachter

Stefan ich bin da bei Dir.
Davon ab: Ich traue mir schon zu mich ins Drehen einzuarbeiten, mal nen Dorn zu drehen, mal Buchsen, Sowas wie die Vorderachse vom Allgaier: Bolzen überdrehen, Buchsen anfertigen.

ABER DAS WARS AUCH. Ich hab das nicht gelernt. Ob ich überhaupt Gewinde drehen kann weiß ich ja garnicht  ;)

Deshalb fande ich die Idee von Weiler ja auch gut zu sagen:
Kleine leichte Maschine für den Mechaniker, Präzision von Weiler.

Viele Grüße

jan.

"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

4Taktix

Was der Stefan zum Gewindeschneiden sagt, ist nicht von der Hand zu weisen.
Auch ist das (für den ungelernten Autodidakten) alles andere als trivial, mit dem passenden Schneidstahl ein Innen-/Aussengewinde hinzukriegen,
das mit einem anderen, industriell hergestellten Gewinde zusammen "funktioniert".
Habe ich selber ehrlicherweise bis jetzt auch nur einmal ernsthaft gemacht - Verlängerungsadapter auf Öleinfüllöffnung für einen "zu langen" Ölpeilstab mit Thermometer.
Hat einen 3/4 Tag gedauert, mit 1 Fehlversuch / Ausschuss. Hat aber riesig Spass gemacht und war sehr lehrreich. Und funktioniert auch noch  ;D
Aber auch ohne Gewindeschneiden ist eine Leitspindel nicht nur für lange Drehteile einfach - ja, unverzichtbar möchte ich sagen.
-> automatischer Vorschub! Es erfüllt mich mit tiefster Zufriedenheit, den Hebel für die Schlossmutter umzulegen und das sich langsam drehende Handrad vom
Bettschlitten zu beobachten, und wie der Stahl gleichmäßig das Werkstück abfährt und eine Lehrbuchmäßige Oberfläche hinterlässt.
Das ist für mich "therapeutisches Zerspanen" - ich brauche keinen Schaukelstuhl, keine Meerschaumpfeife, kein Galama und kein Yoga-Seminar mehr !  ;) ;D
Allerdings muss ich höllisch aufpassen, dabei nicht in Trance zu verfallen und habe immer eine Hand auf dem Not-aus, seitdem ich mal knapp bis ins Backenfutter
gefahren bin und die HM-Bröckchen wie Geschosse durch den Keller flogen......
Fazit: Ohne Leitspindel ist kategorisch indiskutabel für mich.

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

Hodima

Sascha, Du sprichst mir aus der Seele.

Ganz meine Meinung.

(Die HM-Geschosse habe ich auch schon fliegen sehen)
WASBRAUCHTEINMANNMEHRALSEINENZYLINDER

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