Ölsteigrohr abdichten

Begonnen von Einzylindär, 29 August 2019, 07:12:37

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Einzylindär

Hallo,

ich habe beim Motor meiner 27 obenrum alles neu gemacht:
-Zylinder gestrahlt und lackiert
-Übermaßkolben KS
-neue Ventile, Ventilführungen und Federn
-Kopf geplant
-neue Stößelgummis aus dem Forum und neue Kopfdichtung
-Kunststoffanlaufscheiben an den Kipphebelachsen aus dem Forum verbaut.
-ausgelitert, Verdichtung 8,1:1 ohne Fussdichtung, Abdichtung mit Loctite 5910

Nun habe ich nun 2 Probleme:
1. Nach nun 300 km ist offensichtlich das Ölsteigrohr unten undicht geworden. Das Öl steht AUF dem Zylinderfußflansch.
Gesucht habe ich im Forum und ein paar Beitrage gefunden. Ich habe gelesen, daß man das Rohr mittels konischem Dorn / Körner aufpilzen kann. Ich würde zusätzlich den Spalt zwischen Rohr und Zylinder mehrmals mit Bremsenreiniger und Druckluft sauber machen und Loctite 648 (Fügen Welle/Nabe) in den Spalt laufen lassen, dann einen Körner in den Schraubstock spannen, Zylinder mit dem Steigrohr drauf und von oben mit zweitem Körner und Hammer schlagen.
Funktioniert das oder habt ihr andere Methoden erfolgreich angewendet?
2. Obwohl die Kipphebelachsen spielfrei montiert waren, habe ich nun 1/10mm spiel im Kipphelbel und deshalb eben wieder Geräusche aus dem Ventiltrieb. Was könnte da schief gelaufen sein? Da ich für Punkt 1 eh alles abbauen muss, würde ich das gleich gerne mit erledigen....
Nochmal nachdrücken auf spielfrei oder nochmal auseinander, Kontrollieren und 1/10 mm Passcheibe dabei legen?

Gruß und vielen Dank für eure Hilfe
Stefan, der Einzylindär

Einzylindär



Timmmäh

Hallo Stefan,

bei mir war auch das Steigrohr undicht.
Ich hab einfach nur mit dem Körner das Rohr geweitet, ein Schlag.
Pass nur auf dass du das Rohr nicht auf der anderen seite raus drückst  ;) aber wenn du das ja mit 2 Körnern gleichzeitig machst wird das nicht passieren.
Ich habs auch ohne Loctite oder ähnlichem gemacht, is trotzdem dicht.

Dass sich die Böcke wieder auseinander Drücken liegt daran dass die Kraft von der Stößelstange nicht gerade sondern Schräg eingeleitet wird.
Die Böcke liegen ja nur auf und könen sich verschieben bis die Kopfschraube die Bewegung begrenzt.
Hier hilft nur neu ausdistanzieren, also eine zusätzliche Passscheibe einbauen.

Grüße
Tim
101010

berndr253

Die Passscheibe auf die nicht druckbelastete Seite legen - die schlägt sich sonst platt!
Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

Einzylindär

Hallo Bernd und Tim,

prima, danke euch beiden. Dann bestelle ich mal Scheiben Din988 und dann geht es los....
Am Steigrohr kann Loctite bestimmt nicht schaden. Hauptsache ich muss da nicht nochmal ran, weil sie sehr schon läuft.....

:thumbup:

Gruß
Stefan, der Einzylindär

Krottenkopp

Ich hab da auch nen Tropfen Loctite rangemacht , schadet ja nicht...
Nur geweitet habe ich mit nem konischen Durchtreiber, der hat da super reingepasst.



In den Tipps und Tricks ist auch ne Anleitung für ne Prüfung im ausgebauten Zustand, hatte ich aber damals auch nicht gemacht, hatte da den Mut zur Lücke.
War auch dicht...


Gruß Heiko/2
Gruß Heiko/2

Einzylindär

Ich hatte auch den Mut zur Lücke, da ich schon sehr viel gemessen habe. Aber eben kein Glück gehabt..... :waffen093:

Gruß
Stefan, der Einzylindär

MathiasR25

Wenn ich das richtig verstanden habe, müssen die Anlaufscheiben auf die durch die Stösselstangen mit Druck belasteten Seiten. Sonst arbeiten sich die Kipphebel in die Lagerbrücken. Was unbedingt zu vermeiden ist.
Gefährliches Halbwissen, aber ich meine das muss so. Gegen eine zweite auf der Druck entlasteten Seite ist nichts einzuwenden, wenn dies erforderlich ist. Warum sich das Spaltmass erhöht entzieht sich meiner Kenntnis

4Taktix

Es geht um den Druck in axialer Richtung. Und weil die Stoßstangen eben "schräg" drücken, drücken die die Kipphebel nach rechts, in Fahrtrichtung.
Also auf die "andere Seite". Da gehören die dicken, originalen Anlaufscheiben hin, um ein Einarbeiten der KH in die Böcke zu verhindern.
Dünne Passscheiben allerdings gehören wiederum auf die drucklose Stoßstangenseite, weil diese sonst auf die Dauer "plattgeschmiedet" würden.
Warum sich das Spaltmass erhöht: Kipphebelachsen und Böcke sowie Ständerhülsen aus Stahl, sitzen in einem Kopf aus Aluminium.
Beides hat unterschiedliche Wärmeausdehnung und wird zusätzlich noch unterschiedlich heiss. Dazu das permanente Getrommel durch die Stoßstangen,
unter Gegenwehr der Ventilfedern, an verhältnismäßig langen und flexiblen Ständerhülsen, und die ganze Chose im Ölbad und auch noch im Dunklen.......  8)
Was meinst Du wohl, was sich da so alles "bewegt"...  ;D

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

Einzylindär

Sascha,

vielen Dank für deine Erklärung, "warum" das passiert ist.
Aber ist das "normal", bzw. bei den vielen Scheibenbenutzern hier im Forum auch passiert?
Ich habe Scheiben bestellt und werde auf der Stößelstangenseite eine beilegen.

Aber tut das dann oder habe ich dann nach der Abdichtaktion vom Steigohr und Korrektur des Axialspiels vom Kipphebel nach 100 km wieder Axialspiel, weil der sich der Kipphebelbock nochmal wegdrückt?

Danke an alle und liebe Grüße
Stefan, der Einzylindär

4Taktix

Moin Stefan,
grundsätzlich ist "zuviel" Axialspiel weniger schädlich, als "zuwenig" , das mal vorweg.
Aus meiner Erfahrung pendelt sich das Axialspiel immer im gleichen Bereich irgendwo ein.
Wenn ich also KH mit Achse und Böcken auf der Werkbank Lehrbuchmäßig "eingestellt" hatte -> "spielfrei, aber leichtgängig", und dann eingebaut und gefahren bin,
hatte ich nach einer Weile wieder das Tickern. Auch mit Tricksen (Kopfschrauben gelöst, 05er Fühlerblatt zwischen KH und Böcke, Mit Schraubzwinge zusammen-
gedrückt, und dann erst die Kopfschrauben angezogen ) hat sich nach kurzer Fahrzeit wieder das Tickern eingestellt.
Fazit: Ich würde ausmessen, welches Spiel sich da nach einiger Fahrzeit ergibt, und dann entsprechende Passscheibe minus 0,05 auf der Stossstangenseite beilegen.
Wenn es die passende Dicke für den ermittelten Bedarf nicht gibt, würde ich die dicke Anlaufscheibe auf Glasscheibe mit Schmirgel abziehen, bis es passt.
Habe ich selbst noch nicht gemacht, weil ich bis vor kurzem nicht wusste, dass Passscheiben Normteile sind  ::)
Man lernt halt nie aus  ;D
Aber Achtung: Oft haben die KH auf der Stirnfläche der Druckseite einen "Laufspiegel", der nicht gleichmäßig über den ganzen Umfang verteilt ist.
Dies wird vermutl. durch verschlissene KH-Achsen kommen - die KH können dann leicht "kippen", und laufen daher nicht rechtwinklig an Anlaufscheibe/Bock an.
Wenn das so ist, müssten die KH Stirnflächen bestenfalls präzise rechtwinklig abgedreht werden. Es ist aber auch möglich, das Spiel an der "engsten Stelle" zu
ermitteln. Dazu muss man natürlich wissen und anzeichnen, wo diese ist.
Das ist allerdings etwas "über's Ziel hinaus", denn von BMW selbst gibt es keine bezifferte Angabe zum Soll-Spiel, es heisst eben nur: "spielfrei, aber leichtgängig"
Nach meiner Erfahrung würde ich in Zahlen von etwas 0,02 mm sprechen wollen. -> Rundum mal mit Fühlerlehre prüfen wg. "engste Stelle".

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

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