Elektronischen Lichtmaschinenregler anschließen

Begonnen von RZwofünf, 18 November 2012, 22:09:19

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RZwofünf

Hallo allerseits.

Meine R25/3 macht elektrische Probleme.
Einer der Vorbesitzer hat die Elektrik neu verkabelt und mit einem elektronischen LiMa-Regler versehen. Da ich sehr pingelig bin, was die Elektrik angeht, hab ich den ganzen Pfusch komplett rausgerissen und möchte jetzt neue Kabel nach Original BMW-Stromlaufplan inkl. elektronischem Regler ziehen.
Ich bin nun soweit, daß ich Regler, Batterie und Lima mit neuen Kabel versehen habe, ao daß die Kiste läuft.
Auf dem Regler sind die Klemmen 31, -F, 61 und 30 vorhanden. (keine Ahnung, wer der Hersteller des Reglers ist.)
Meine Verdrahtung ist folgende:

Kl. 31 vom Regler an das Gehäuse der Lima (Masse) und zur Batterie(-)
Kl. -F vom Regler geht an ein weißes gewebeummanteltes Kabel der Feldspule
Kl. 61 vom Regler geht an die linke Klemme(blaues Kabel), dann an die rechte Kohle=linker Anschluß (Blick vom Vorderrad Richtung Lichtmaschine) über die  Ladekontrolleuchte auf Kl. 15.
Kl. 30 vom Regler geht an die Klemme 30 (rotes Kabel) zum Batterie (+).

Auf der Pertinax-Platte von links gesehen: Kl. 61(blau), Kl. 51(grau) verbunden mit Kl. 30(rot) an Batterie(+) und Kl. 15(schwarz) zum Zündschloß. Oberhalb der Platte ist Kl. 31 und geht zur Batterie(-)

Lege ich Kl. 15 auf Kl. 30 und simuliere ich eine eingeschaltete Zündung, leuchtet die Kontrolleuchte. So weit so gut.
Starte ich den Motor, leuchtet die Ladekontrolleuchte immer noch,  die bei erhöhter Drehzahl ausgeht und dann bei noch höherer Drehzahl gaaaaaaaanz leicht wieder an geht. Dabei zeigt mein Multimeter an der Batterie mehr als die 7,2V (teilweise bis 10V und drüber) an. Der Ladestrom liegt dabei bei erhöhter Drehzahl teilweise bei bis ca. 4A, welcher natürlich für das kleine Batteriechen viel zu hoch ist.

Am Regler ist ein Spindeltrimmer, an dem man die Ladespannung einstellen kann. Leider bringt weder das Drehen in die eine noch in die andere Richtung eine Begrenzung der Ladespannung. Zieh ich bei laufendendem Motor das gewebeummantelte Kabel aus Kl. -F am Regler, findet kein Laden mehr statt.

Jetzt hab ich natürlich Angst, daß im Fahrbetrieb die Batterie abgekocht wird. Ist der Regler im Eimer? Kennt einer diesen Regler? Ein gelbes (Widerstands)-Kabel, welches hier und da diskutiert wird, habe ich übrigens nicht gefunden.

RZwofünf


mekgyver

Hallo R-2-5,
sieht mir alles ok aus, Du scheinst mir Sachkenntnis zu haben.
Der Regler ist mir unbekannt.
Als Kontrolle :
schraub mal die blaue Leitung 61 und die weiße Leitung -F vom Regler ab.
Dann mit einem Ohmmeter den widerstand zwischen blau und weiß messen bei hochgezogener Pluskohle.
Sollte 2,2...2,5 Ohm haben. Das sind die 4 Feldspulen in Reihe gemessen.
Dann die blaue Leitung gegen Masse 31 messen ... 0 Ohm ? oder unendlich ? oder 8 Ohm ?
Wenn die Bord-Spg nicht auf 7,0 V einzustellen ist muss Ersatz her.
Der Rotor spielt auch mit, den kann man nur schwer prüfen, kannst hoffen dass er ok ist.

Wenn Du insgesamt nicht mit der LiMa mit dem Regler klarkommst .... ich habe einen Prüfstand dafür.

Gruß mek  :schrauber:






... 73er-Gang

Rütz

Hi R-2-D25 ;D

ein einfacher erster Schnelltest:
Was passiert, wenn du das weiße Kabel an "F-" nicht anschließt (isolierst)?

-> geht die Spannung dann immer noch zu hoch, ist das weiße Kabel "falsch" (bzw. das Feld intern falsch angeschlossen).

-> liefert die Lima dann keine Spannung mehr, ist tatsächlich der Regler defekt.

Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

RZwofünf

Wenn ich das weiße ummanntelte Kabel vom Regler abziehe, messe an der Batterie nur noch ihre eigentlich Spannung, unabhängig von der Motordrehzahl. Das habe ich heute probiert. Es erfolgt quasi keine Ladung.

Rütz

Dann arbeitet der Regler nicht so, wie er soll.

Wird dieses Kabel mit Masse verbunden, steigt die Spannung. Wird es getrennt, sinkt sie.
Das ist das, was der Regler dauernd im Wechsel macht, um die Spannung konstant zu halten.
Der verbaute Regler "klemmt" anscheinend in "Vollgasstellung".

Höchstens könnte noch sein, daß der Regler nicht merkt, daß die Spannung steigt, weil seine Verbindung zum Pluspohl und Masse/Minuspohl nicht 100%ig sind.

Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

cledrera

#5
Räusper, ich wag mal einen Kommentar aus dem Tal der Ahnungslosen heraus:

Ein Regler, der nicht abregelt, ist kaputt.
Deine Befürchtung, der könne dir bei liefernden 10 Volt Spannung die Batterie zerkochen dürfte richtig, aber nur der Anfang sein.
Da gibt es teurere Teile, die keine Dauer-10 Volt mögen.
Tu Dir also den Gefallen und besorg Dir bei Zofia den für die /3 passenden Regler (ca. 35 €). Hat er ihn gerade nicht im Angebot, schick ihm eine Nachricht.

Clemens

PS: Können el. Regler "klemmen"? Liegt das vielleicht an dem falschen Öl im Regler? Oh Götter der gelben Kabel seid mit mir.  :rip:
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Rütz

Zitat von: cledrera am 19 November 2012, 18:55:48
PS: Können el. Regler "klemmen"? Liegt das vielleicht an dem falschen Öl im Regler?
Ja, denn dadurch verstopfen die Elektronenlöcher im Silizium. ;D
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

RZwofünf

Soo, es gibt neues von der Regler-Front:
Die Spulen habe ich gerade eben, wie mekgyver geschrieben, durchgemessen. Die Widerstandswerte hauen hin.
Der Regler ist leider im Eimer. Meine Nase hat es gerade bestätigt. Der riecht verschmort. Gesehen hat man davon nichts. Eigentlich wollte ich ihn morgen durchmessen lassen. Das kann ich mir nun sparen und werde dafür nach Ersatz schauen. Danke an cledrera für den Tip.
Heute hab ich mich mal intensiver mit dem Thema Regler beschäftigt und eine Reglerschaltung "studiert". Prinzipiell machen die ja nichts anderes als einen variablen Widerstand von der Feldspule gegen Masse zu simulieren um damit dann den Strom durch die Feldspule zu regeln. Irgendwie simpel. Die Teile, die darin verbaut sind, ist Pfennigskram.

Rütz... verstopfte Elektronenlöcher im Silizium.  ;D ;D ;D

mekgyver

Zitat von: RZwofünf
Soo, es gibt neues von der Regler-Front:
Die Spulen habe ich gerade eben, wie mekgyver geschrieben, durchgemessen. Die Widerstandswerte hauen hin. Prima, dann scheint ja das Feld (also die Reihenschltg der 4 Feldpulen) ok zu sein.
Der Regler ist leider im Eimer. Meine Nase hat es gerade bestätigt. Der riecht verschmort. Gesehen hat man davon nichts. Eigentlich wollte ich ihn morgen durchmessen lassen. Das kann ich mir nun sparen und werde dafür nach Ersatz schauen. hast deswegen PM Danke an cledrera für den Tip.
Heute hab ich mich mal intensiver mit dem Thema Regler beschäftigt und eine Reglerschaltung "studiert". Prinzipiell machen die ja nichts anderes als einen variablen Widerstand von der Feldspule gegen Masse zu simulieren um damit dann den Strom durch die Feldspule zu regeln. Irgendwie simpel. Noch simpler : die Elektronik schaltet das Feld einfach ein und aus nix mit Zwischenwerten . Die Teile, die darin verbaut sind, ist Pfennigskram. Ja , aber ein Gehäuse gehört dazu, eine Doku, die Haftung, wenn jemand mekkert  ;) ...ist nicht sorglos, ein Bauteil anzubieten  ::)

Gruß , mek  ;D
... 73er-Gang

Heiko

Welche Haftung, wenn er es nur für sich baut Mek? ... und Doku, wie viele Seiten denn über einen einfachen Regler? Manchmal schiesst Du ein bisschen übers Ziel hinaus.  ;)


Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

RZwofünf

Stimmt mek.
Der Schaltplan war zwar für eine 12V Lima, funktioniert aber genauso.
Innen ist eine Zenerdiode verbaut. Sobald die Spannung den Wert übersteigt, wird das Feld über die nachgeschalteten Transistoren kurz abgeschaltet, bis die Spannung wieder unterschritten ist. Dann wird das Feld wieder aufgeschaltet usw. Je schneller das geht, desto feiner ist die Regelung. Wieder was gelernt.

cledrera

#11
Nicht lange schwadronieren:

1. Schaltplan
2. Bestückungsliste
3. Bezugsquellen

;D

PS:
a) Bodenhaftung?
b) Silizium hat keine Löcher! (Von Elektrik versteh ich nix, aber ich lass mich doch nicht verarschen.)
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Rütz

Doch!  ;D :prost:

Ich bin kein Elektroniker, denke aber, daß so ein Regler leider nur auf den ersten Blick nach pfennigskram ausschaut.
Bis jetzt haben sich ja im Forum schon einige am Selbstbau versucht... ohne, daß ein Pfennigsartikel herausgekommen wäre.
Die wesentlichen Probleme sind
a) die Stromstärke (12v Regler sind zwangsläufig deutlich preiswerter)
b) der große Temperaturbereich (Motorwärme!), der keinen Einfluß auf die Regelspannung haben darf (kommt letztlich auf das 1/10 Volt an).

Schnell hat man einen Regler gebaut, der bei 20°C perfekte 7,0 Volt, aber schon bei 50°C tödliche 7,5 Volt reguliert (von den typischen 80°C am Reglerstandort ganz zu Schweigen).

Bei der Stromstärke kommt das vermeindlich simpelste Bauteil ins Spiel: Die Rückstromdiode.
-  Sie muß 15A, besser 20A abkönnen, ohne dabei auf nennenswerte Kühlung angewiesen zu sein.
(Ich habe auch schon gesehen, daß jemand 6 billige Dioden parallel geschaltet hat. Das ist aber so eine Sache...)
-  Die Durchlaßspannung sollte so klein wie möglich (< 0,3V), und vor allem über dem Stromstärkebereich nicht/kaum ansteigen. Sonst "neigt" sich die Regelspannung bei hoher Stromstärke schnell sogar stärker als beim mechanischen Regler.
-  Der "Rückwärtsstrom" (keine Ahnung wie das genau heißt), sollte im eher im µA- denn im mA-Bereich liegen.
(viele billige, alte Regler sind hier zu schlecht und entladen die Batterie so über den "Winter".)
-  ...damit sind wir allein schon bei dieser Diode im +/- zweistelligen €-Anschaffungspreis, so wie ich das als Elektroniklaie sehe. :-\\
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf


Rütz

I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

cledrera

Wärtsstrom, Defektelektron ...
Passiert mir alles nicht, liegt hinter meinem Ereignishorizont.
Elektrik ist generell ein schwarzes Loch.

Uuuuu
a
a
a
a
h

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Jürgen 57

Zitat von: cledrera am 20 November 2012, 18:26:20
Silizium hat keine Löcher! ...

Aber doch:  hast Du ja selbst schon genannt 'Defektelektron' - ist die Bezeichnung für die (gedachten) positiven Ladungsträger in Halbleitern oder so...

Jürgen

RZwofünf

Ich hab heute in bergmännischer Kleinarbeit die Vergußmasse aus dem Regler gepickt. Zum Glück war das Zeug so spröde, ähnlich wie Porzellan, so daß ich vom Innenleben nichts kaputt gegangen ist.
In meinem Regler ist der niederohmige Lastwiderstand abgeraucht, weil er intern mit Batterie(+) und (-) zusammengekommen war.
Morgen stell ich mal ein Foto ein.

Fastnachter

Zitat von: Rütz am 20 November 2012, 19:52:16
Doch! 
b) der große Temperaturbereich (Motorwärme!), der keinen Einfluß auf die Regelspannung haben darf (kommt letztlich auf das 1/10 Volt an).

Schnell hat man einen Regler gebaut, der bei 20°C perfekte 7,0 Volt, aber schon bei 50°C tödliche 7,5 Volt reguliert (von den typischen 80°C am Reglerstandort ganz zu Schweigen).

Deshalb halte ich auch eine längerfristige Messung im Fahrbetrieb für sinnvoll, und nicht nur einmal kurz hochdrehen vor der Garage. Siehe anderes thema vor ein paar tagen.

Gruß
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

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