R25/2 Mitnehmerflansch an Hardiescheibe heiß

[Slowroute]

Hallo zusammen,
bisher konnte ich zu den meisten auftretenden Problemen , Restaurierung /2, hier in diesem tollen und sehr informativen Forum eine Ursache/Lösung finden - vielen Dank dafür!

Zu meinem aktuellen Thema: ...über den Winter wurde das Gummi der Hardiescheibe erneuert und das Getriebe überarbeitet. Nun ist mir, nach dem Zusammenbau der Maschine aufgefallen, daß der Mitnehmerflansch (Chromscheibe mit den zwei Zylindern, die in Hardyscheibe greifen) sehr heiß wird. Dies allerdings nur auf der Getriebeseite. Das passiert auch schon nach wenigen Kilometern. Das Getriebe ist in dem Umfeld Wärmer als andere Stellen des Getriebes. Die Hardyscheibe weist keine Abnutzungen auf. Auch die beiden Flansche sehen unauffällig aus. Im eingefederten Zustand beträgt der Abstand zwischen den Mitnehmern ca. 30mm. Es sind beidseitig noch einige mm Luft. Die Hardyscheibe selber ist nicht besonders warm. Die neue Gummischeibe stammt von einem der renommierten Händlern und sitzt stramm im Chromring. Den alten Chromring habe ich wieder verwendet.

Kennt jemand dieses Phänomen?

Vielen Dank vorab und noch einen schönen Abend.

Tim

[Slowroute]

[strichzwojan]

Nach einer Stunde Ausfahrt wird das Getriebe schon sehr warm. Handtest auf dem Getriebedach unterhalb des Vergasers machen. Und das ist dann dort kühler als der Getriebflansch, der in die Hardyscheibe greift?

[Slowroute]

Update: das Getriebe habe ich inzwischen ausgebaut. Ich kann keine Besonderheiten beim Drehen des Mitnehmers feststellen.
Hier noch die Maße der Scheibe:
Breite Chromring ca. 24,3 mm
Breite Gummischeibe ca. 26,6 mm
DM Loch Mitte ca. 23,8 mm
DM Loch (x4) ca.17,5 mm
..passt wackelt und hat Luft...

[Schorsch]

Vielleicht ne doofe Frage :


Den Sprengring hast Du eingelegt ?

Nicht, dass sich die Gummi- Hardyscheibe in dem Stahlring dreht, dadurch Hitze entsteht.


Gruß

[Slowroute]

Die eine Mitnehmerscheibe wurde schon nach ca. 2 Kilometern heiß. Das Getriebe in der Region etwas wärmer und der Rest war kalt...Auch die andere Mitnehmerscheibe war kalt...


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[Slowroute]

@strichzwojan: komisch finde ich, daß die Hitze bei der kurzen Strecke von 2km schon auftrat und die Scheibe wärmer war als das Umfeld und der Rest vom Getriebe. Wäre mal interessant einen Vergleichswert zu haben.

@Schorsch: der Sprengring ist eingebaut. Der Chromring ist auch kalt..


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[berndr253]

Möglicherweise reibt der Mitnehmer an dem Wellendichtring. Da diese Fläche nicht mit Öl benetzt wird könnte die dabei entstehende Wärme die Ursache sein. Dafür spricht, dass der Mitnehmer heisser als das Getriebe wird.
Das Getriebe ist ja schon ausgebaut -mit einem Blatt Papier kann man vielleicht testen ob der Wedi am Mitnehmer reibt.
Hierzu das Papier langsam zwischen Getriebe und Mitnehmer schieben und dabei den Mitnehmer mit der Hand drehen. Wenn das Papier plötzlich mitgezogen wird klemmt der Bogen zwischen Wedi und Mitnehmer.
In diesem Fall Mitnehmer demontieren und korrekten Sitz des Wellendichtrings prüfen. Wenn dieser ein Stückweit aus dem Gehäuse heraussteht versuchen den wieder tiefer zu setzen.
Geht das nicht sollte der Wedi gegen einen Filzring mit Filzringkapsel ersetzt werden.

Bernd

Verpacken und schicken - meine Adresse hast Du ja

[Slowroute]

@bernd: danke für den Hinweis. Wäre dann mal interessant einen Vergleichswert zu haben: mit neuem wedi / ohne neuen wedi ..

[berndr253]

Bei der Überholung von Getrieben wird in der Regel der Filzring durch einen passenden Wellendichtring ersetzt, weil die Filzringe doch nie so ganz dicht sind. Die Filzringkapseln sitzen ein Stückweit tiefer im Gehäuse als die Wellendichtringe.
Bei alten und vielleicht auch schon ein wenig "mitgenommenen" Mitnehmerflanschen sind die Koni/Konusse manchmal ein wenig geweitet, so dass diese beim Anziehen der Kronenmutter weiter auf die Abtriebswelle aufgedrückt werden und damit "tiefer" sitzen.

Wenn das der Fall ist und der Mitnehmer am Wedi reibt kann man das beim händischen Prüfen der Freigängigkeit (Drehen des Mitnehmers) kaum feststellen.

Bernd

[Slowroute]

Habe gerade nachgesehen. Das Papier wurde nicht mitgenommen aber es könnte schon sein, daß die Außenseite vom Wedi an der Mitnehmerscheibe reibt. Wedi steht ca. 1mm hervor. Der Mitnehmer ließ sich locker im Leerlauf per Hand drehen.

[berndr253]

Der Wedi sollte nicht aus dem Gehäuse heraus stehen - ich meine, dass man die Wellendichtring komplett in den Sitz reintreiben kann ...

[Slowroute]

Hallo Bernd, danke auch Dir für die Unterstützung bei der Eingrenzung. Die Hardyscheibe kann ich dann wohl ausschließen. Für das Wedithema werden wir wohl eine Lösung finden. Muß ein zähes Zeug sein..aus dem die wedis sind, da ich ja doch schon einige Kilometer gefahren bin.

[gradweg]

Hi,

was ich bemerkt habe,die gängigen händler verhökern dir nicht den richtigen wellendichtring.

der dichtring muss den durchmesser des mitnehmers entsprechen,darf nicht kleiner sein.

ich habe immer 1mm kleiner v.dem händler bekommen.

gruss reinhold

[cledrera]

Hi Reinhold,
hoffe es ist alles gut bei dir.
Wie sind den die richtigen Abmaße genau?

Clemens

[berndr253]

Dann wird ein Filzring mit -kapsel wohl die bessere Lösung sein.

Bernd

[Einzylindär]

Hi,

was ich bemerkt habe,die gängigen händler verhökern dir nicht den richtigen wellendichtring.

der dichtring muss den durchmesser des mitnehmers entsprechen,darf nicht kleiner sein.

ich habe immer 1mm kleiner v.dem händler bekommen.

gruss reinhold

Im unverbauten Zustand ist der Innendurchmesser des Wedis, also die Dochtlippe immer kleiner. Die Lippe wird durch den Mitnehmerflasch etwas aufgeweitet. Das muss sein, sonst funktioniert der Wedi nicht.

Wieviel Aufweitung, also Pressung so ein Wedi braucht, weiß ich aber nicht.

Gruß
Stefan, der Einzylindär

[berndr253]

Die Angabe von Aussendurchmesser des Sitzes Sitzringtiefe und der Wellendurchmesser ist für die Auslegung des Wellendichtrings bestimmend.

Bernd

[Anulu]

Ich drück da einfach den Wedi von Agro, RB oder Uli rein und gut ist.
Hatte da bisher keinerlei Schwierigkeiten.

Gruss Manu

[gradweg]

Hi,
Clemens,bei mir ist alles ok.

ich bin nicht mehr so viel am moped basteln.aber ich weiss noch das ich damals probleme mit dem dichtring

hatte,es gab wohl keinen normdichtring für den flansch,der flansch wurde v.den sogenannten experten

immer angepasst /abgedreht)aber die händler habe dir das nicht gesagt.hat wohl auch nicht so viele probleme

gegeben,aber klar dann wird es halt etwas wärmer.

gruss reinhold

[berndr253]

Sooo - hab das Getriebe nun auf der Werkbank und den Flansch runtergezogen.
Der Wedi ist ein 36x48x7 - also 1 mm "kleiner" im Durchmesser - die Lauffläche auf dem Mitnehmer hat den Durchmesser 37 mm.
In der Stückliste hier im Forum (Literatur - Handbücher - Diring) ist der Wedi für die R26/27 mit den Maßen 36x58x7 angegeben. Der Durchmesser des Wellendichtrings scheint also in Ordnung zu sein.
Die Welle lässt sich ohne Mitnehmer mit Daumen/Zeigefinger drehen. Schwergängig ist die Welle also nicht - den Deckel brauch ich also zur Prüfung gar nicht erst runter zu nehmen.

Da die Lauf-Oberfläche des Mitnehmers nicht mehr die Beste ist wirds hier wohl das Beste sein den Wellendichtring gegen einen neuen Filzring mit Filzringkapsel zu wechseln.

Allerdings ist beim Transport am Gehäuse ein Stück beim Transport abgebrochen - die Ecke "vorne" an der der Bowdenzug der Kupplung eingehängt wird. Leider ist der Fehler auf eine nicht hinreichende Sicherung des Gehäuses im Karton zurück zu führen. Zu kleiner Karton - dazu konnte sich das Getriebe im Karton bewegen weil die "Dämpfung" nur über Papier/Pappe reaslisiert wurde.

Grusz

Bernd

[JochenD]

Der Flansch R26/27 Ist 1mm kleiner im Durchmesser als die der Vorgängermodelle.
Deshalb bis einschließlich R25/3 auch Filzring und nicht Wedi.
Original auf Filzring umstellen, wie Bernd das vorschlägt und dann sollte es passen.
Gruß Jochen

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[Slowroute]

Hallo Bernd,

vielen Dank für Deine fachliche Bewertung und vorab für die bestimmt optimale Lösung des Problems. Froh bin ich, daß nichts von außen auf die Mitnehmerscheibe drückt und das Getriebe OK war. Als Neuschrauber bin ich da eventuell etwas ,,übersensiebel" und wollte nichts anbrennen lassen.
Auch einen herzlichen Dank für die anderen Beiträge zu diesem Thema.

[berndr253]

Neuen Filzring mit Kapsel hatte ich noch auf Lager - über Nacht eingeweicht und ist schon montiert. Jetzt sollte es funktionieren - muss nur noch jemand finden, der ein "Ohr" ans Gehäuse schweisst um den Kupplungszug einhängen zu können.
Der ist nämlich beim Transport weg gebrochen.Oder hat da jemand einen Vorschlag wie man das anderweitig "hintricksen" kann

Grusz

Bernd

[Einzylindär]

Bowdenzug Gegenhalter aus dem Fahrradbereich anschrauben? Mit Blechlasche am Getriebedeckel?

Sowas meine ich:

https://velo-classic.de/oxid2/Fahrrad-oxid/Bowdenzugmaterial/Gegenhalter/Gegenhalter-M6-D-10-6-2-5mm-L-23mm-fuer-Bowdenzug-verchromt.html

Gruß
Stefan, der Einzylindär

[Slowroute]

Hallo Stefan, ich werde versuchen das Stück anschweißen zu lassen. Dann ist an der Stelle, die ja doch durch das Kupplungsseil belastet ist, Ruhe und ich muß da nicht mehr dran.
Danke trotzdem für den Tipp. Sollte das mit dem Schweißen nicht klappen, wäre das eine gute Idee.

[Einzylindär]

Hallo.

Brennt dann nicht die Dichtung weg oder ist der Deckel abgebaut?

Gruß
Stefan, der Einzylindär

[Slowroute]

Hallo Stefan,

laut dem folgenden Beitrag ist das Schweißen an der Stelle wohl problemlos möglich:
https://bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=3699.msg38545#msg38545
Ich bin guter Dinge, daß das gut geht...
Grüße
Tim

[beemdubbleyou]

Hallo Bernd,
falls Du Dir die Arbeit mit dem Schweissen sparen willst, ich habe noch ein gutes
Gehäuse liegen. Ich möchte dafür 50 € incl. Versand haben.
Tim falls Du es hier abholen willst sag Bescheid dann bringe ich es aus der Halle
mit.
Viele Grüße
Jürgen

[strichzwojan]

Tim, ich kann selber nicht schweißen. Früher war Aluschweißen immer sehr tricky mit Anwärmen etc. Ich ließ meinen Guzzizylinderkopf mal schweißen (Riss an der typischen Stelle), und das wurde gut gemacht. Heutzutage gibts aber auch das Laserschweißen. Rabenbauer hat mir vor einem halben Jahr drei abgebrochene Kühlrippen an einem ansonsten wunderbaren /3-Kopf "aufmodelliert", weil die Bruchstücke nicht mehr existent waren. Das hat - wie ich finde - sensationell günstige 30 Euro gekostet und ist handwerklich 1a.

Jan

[Slowroute]

@Jürgen: da das Getriebe gerade überholt wurde, würde ich jetzt ungern alles ,,umziehen". Sollte alle Stricke reißen würde ich auf Dein Angebot gerne zurück kommen. Danke für das Angebot!

@Jan: das ist ist ja wirklich unschlagbar preiswert mit den 30Euro. Mal sehen, was ich hier in der Gegend so an Möglichkeiten finde. Ggf. gibt es mit dem Laser die Möglichkeit noch feiner zu arbeiten . Hätte ggf.  dann weniger Nacharbeit zur Folge..Der Kupplunkszug soll ja wieder eingehängt werden. Scheint eine interessante Technik zu sein. Danke für den Tipp!