Kardanwelle- Motorverbindung

Begonnen von guest179, 28 Dezember 2004, 13:24:20

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guest179

Hallo Schrauber,  (R25/3)
ich habe gerade das Getriebe eingebaut und die Hardyscheibe mit der Kardanwelle verbunden. Vom Gefühl ist mir der Spalt zwischen Mitnehmerflansch und Hardyscheibe viel zu groß. Die Kardanwelle wurde bei Stemler überholt. Kann man an diesem Spalt überhaupt was einstellen? Was tun?
Bitte um Info
Heinz

guest179



rolf

Hallo Heinz,
da kann man sehr wohl was einstellen, das hätte aber Stemler machen müssen.
Man presst den Mitnehmerflansch (für die  Hardyscheibe) eben weiter auf die Kardanwelle (oder eben nicht, wie in deinem Falle, da müsste der Flansch nicht ganz so weit auf die Welle).
Wenn der flansch vor der Peparatur richtig saß (davon gehe ich aus) muss Stemler das Maß abnehemn und hinterher genauso wieder draufdrücken, wenn nicht....Pfusch.
Das genaue Maß steht im WHB, ich glaube 30mm+2mm (Abstand beider Mitnehmerflansche, Kardan+Getriebe) beim eingefederten(!!) Fahrzeug.
Bock sie mal ab, feder sie ein paarmal ein und schaue dir dann den Abstand an (abgebockt), da du alles auseinander hattest  ist die federung sowieso noch nicht in der richtigen Position.
Gruß´
Rolf

Meister2101

Hallo Heinz und Rolf,

noch ein Nachtrag. Wenn der Abstand der Flansche zu gering ist stützen sich die Mitnehmerbolzen gegenseitig auf den gegenüberliegenden Flanschplatten ab. Das geht übel auf die Lager. Mir ist es so ergangen  :kopfhau:

Volker
Wer nie einen Fehler beging, hat nie etwas Neues ausprobiert. (Albert Einstein)

mekgyver

#3
Hallo Heinz,
ich kann mich den Ausführungen von Rolf nur anschließen, 30mm Abstand, eher etwas mehr, wenn die Flansche parallel stehen. Habe auch mal irgendwo eine Werkstattanweisung dazu gesehen, weiß aber nicht mehr wo.
Es kommt dann noch darauf an, ob Du auch die dicke schwarze Hardyscheibe dazwischen hast. Die schmale bernsteinfarbene (heute auch noch so ??) von der R26/27 kann man auch nehmen, die muß man dann mit passenden Gummiringen mittig zwischen den Flanschen montieren.
Dann noch zum Flanschaufpressen : Habs auch mal gemacht, mit einer hydraulischen Presse, es stand ca 4Tonnen auf dem Manometer.  :o Die Position muß man sich natürlich vorher merken, bzw vorher checken, aber wie ist es mit der Verdrehung ?
Ich hatte damals nicht darauf geachtet. Ich würde heute sagen :
Den Flansch mit den beiden Zapfen 90° versetzt  montieren, zu dem  Gabelstück des Kardangelenkes, auf diesem Wellenstück.
@Rolf :
Die Federn hinten habe ich auch mal abgehabt, bei der Montage habe ich sie dann bis zu Anschlag aufgedreht. Da setzt sich doch nichts mehr , oder?
Abgesehen von der Position auf dem Reibdämpfer. :Frage:

Gerade lese ich noch den Beitrag von Volker, : ja genau !
Gruß mek
(habe jetzt auch eine R27 im Stall  ;D )
... 73er-Gang

Meister2101

Hallo Mek,
du hast also eine R27... :blumen:Gratuliere. Ist sie schon fahrbereit?

Gruß Volker
Wer nie einen Fehler beging, hat nie etwas Neues ausprobiert. (Albert Einstein)

mekgyver

#5
Hi Volker,
Yes ! Quasi : Batterie , Sprit Öl. Habe sie vor ca 15 Jahren im Elternhaus eingelagert, im Keller. Immer zu Sylvester mal durchgekickt, Motoröl bzw alle Öle blieben drin, Kompression bestens. Benzin hatte ich abgelassen, muß mal in den Tank leuchten (...  ;D naturlich nicht mit dem Feuerzeug  ;D ) Spritschlauch durchgehärtet, egal. Sonst eine gute korrosionsschützende Öl-Patina . Mal schau'n, wenn ich Zeit haben sollte .......
Gruß mek
... 73er-Gang

rolf

#6
Hallo Mek,
die Federn setzen sich eigentlich nicht mehr (jedenfalls nicht in dem akuteil) , aber die ganze Federung, die Verkleidungshülsen, das Einspannstück etc. Deswegen soll man (bevor man den Abstand misst) immer ein paarmal durchfedern und dann abgebockt messen (muß man sowieso machen, das mit dem Einfedern, erst dann setzt sich alles, Verspannungen lösen sich etc und dann erst die Klemmschrauben anziehen, somst sitzen die Fetthülsen (unten) und die Verkleidungshülsen (oben ) nicht fest.
Rolf
PS 4 Tonnen? dann war sie aber nicht sonderlich fest, mein Spitzenreiter hatte knapp 9 t
PPs das mit den 90° habe ich nicht verstanden, wozu soll das gut sein, du kannst doch den kardan beliebig hindrehen bis die Zapfen 90° versetzt stehen?

mekgyver

Hallo Rolf,
wenn man den 2-Zapfenflansch auf die Welle pressen will, hat man doch die Wahl der Position des Flansches auf der Welle.
Eine gedachte Linie über die Zapfen und eine durch das U-förmige Teil des anderen Wellenendes. Diese Position zueinander meine ich, die kann eigentlich nicht egal sein, oder ?
Gruß mek
... 73er-Gang

rolf

Wenn ich das jetzt richtig verstehe von dir: doch, ist egal. du kannst doch am Getriebe drehen und/oder am Kardan um da irgendeine Stellung der Zapfen zu erreichen. Wozu sollte das rechtwinklige Aufpressen zum Gelenk denn wichtig sein?
Rolf

† odeon8

Hallo Heinz,

zu Deiner Frage hab ich das in einer amerikanischen WebSite (weiss leider nicht mehr, welche ) gefunden:


Zur Frage mit den 90°:
Zitat von: mekgyver am 29 Dezember 2004, 10:48:25Hallo Rolf,
wenn man den 2-Zapfenflansch auf die Welle pressen will, hat man doch die Wahl der Position des Flansches auf der Welle.
Eine gedachte Linie über die Zapfen und eine durch das U-förmige Teil des anderen Wellenendes. Diese Position zueinander meine ich, die kann eigentlich nicht egal sein, oder ?
Gruß mek

Hierzu gibts in unserer Bibel der Biker TREZEBIATOWSKY ein paar Hinweise:


Also: Die Gabel steht parallel zu den beiden Zapfen (ist bei meiner /3 auch so, hab´ gerade nachgeschaut)

Viele Grüße

Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

isie

#10
Hallo,

bei der R26 laut  RA sind das  "30 + 1,5 mm" Abstand Flanschinnenseite zu Flanschinnenseite. Parallelstand Flansche vorausgesetzt -- vermutlich wird auch - falls kein Parallelstand - ein Mittelwert aus Abstand oben - unten reichen. (Ist mir wieder einmal ein Rätsel wie das sonst alleine & ohne Schwergewicht messbar sein sollte. )

Die RA sagt auch, man könne  ggf. "entsprechende Ausgleichscheibe hinter den Stossdämpferflansch der Kardanwelle einsetzen, siehe H1-1". Wie was wo ?

Bye

Ingo



rolf

Hey thomas,
das muss ich mir nochmal im Kopf rumgeistern lassen. Auch wenn eine Seite kein kardangelenk ist sondern eine hardyscheibe? Muss ich nochmal im Treschbiwexyvcserfratoski selber nachlesen und auch mal schauen was meine reservewellen so sagen.
Isie, die 25/3 ist da anders , da keine Hiraschwinge.
Rolf V(erwirrt)

rolf

So, ein bißchen zeit zum denken gehabt.
Ich glaube nicht das man mit einer hardyscheibe sich darüber gedanken machen muss. Die hardyscheibe wird doch beim einfedern durch den kardanseitigen Flansch etwas gequetscht und zwar so minimal (sonst würde sie nur 2 tage halten) das die Stellung des Gelenkes dazu keine Rolle spielt.
Was der herr Tresxdvxywexbitoschi zu den Umfangsgeschwindigkeiten sagt dürfte nicht auf die hardyscheibe zutreffen da Alpha (ich finde das zeichen nicht) annähernd 0 bleibt (bei der hardyscheibe). Außerdem findet die Einfederung ja nicht bei einer bestimmten Stellung statt (z.B. da, wo es das gelenk am besten kann) sondern 1. willkürlich und 2. über mehrere umdrehungen. Soll heissen: die Hardyscheibe muss in jeder Stellung des gelenkes die Bewegung mitmachen können, also unabhängig von der Stellung der zapfen zum gelenk.
Oder mache ich da einen Denkfehler (wieder einmal)?
Rolf F(lanschpresser ohne 90° Versatz, zumindest bislang)

guest179

Hallo Schrauber,
danke für die vielen Beiträge. Ich kann mir vorstellen, dass das mit dem Einfedern richtig ist, da derzeit der Spalt V-förmig ist, unten ganz klein jedoch oben relativ groß. Ich muß jedoch erst die Felgen einspeichen und die Radlager erneuern, das wird noch eine Weile dauern. Hinten (Zahnwelle) muß ich aber die Zahnmutter (mit Splint) schon fest anziehen oder soll hier ein Spiel sein?
Soll ich wirklich bei den Stoßdämpfern die Klemmschrauben noch einmal lösen, damit sich alles setzten kann? Das war gar nicht so einfach, die zwei Stoßdämpfer einzubauen!
Danke, Heinz   :-*

Rütz

Hallo,

also die Gretchenfrage lautet doch:

Ist ein "Hardy-Scheiben-Gelenk" mit gleitenden Zapfen (wie bei uns) homokinetisch oder nicht?
Das müßten doch die Ing's unter uns in ihren Getriebologiebüchern nachschauen können :Frage:.
Rein subjektiv denke ich, es ist nicht homokinetisch, es eiert mir zu sehr ;D.

Kardangelenke und Gelenke mit fest verschraubten Hardyscheiben (z.B. PKW Hinterachse) sind nicht "homokinetisch".
D.h. auch wenn sich die Antriebswelle gleichmäßig dreht, dreht sich die Abtriebswelle "ruckartig". Durch zwei gleichsinnige Gelenke wird dieser Effekt verstärkt durch gegensinnige gemildert.
Für die R25- Kardanwelle heißt das allerdings, daß Flanschzapfen und Kreuzgelenkgabel in einer Ebene und nicht 90° liegen sollten (siehe Odeon)!

Bis in die 60er hatten z.B. einige frontangetriebene PKW (Musterbeispiel: 2CV) noch Kardangelenke an den Antriebswellen (anstatt wie heute homokinetische Gelenke mit Kugeln).
Das hat zu einer eigenartig "watschelnden" Fortbewegung in langsamen Kurven geführt... ;)

Anselm D.(iletant)
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Oerlov

Hmm,

ich will auch mal ein wenig theoretisieren!

:oberlehrer:  Klugscheißer-Mode on:

aufgrund der geometrischen Ähnlichkeiten zwischen Hardyscheibe und Kardangelenk würde ich darauf tippen, dass sich beide auch gleich verhalten, denn

-  beide Gelenke verbinden Wellen, die  zueinander geneigt sind. Ob man nun diese Neigung durch irgendwelche nachgiebigen Gummis oder mit Zwischenachsen und Nadellagern realisiert, kommt meiner Meinung nach aufs Gleiche raus. (Jedenfalls fast aufs Gleiche, denn das Gummi speichert drehwinkelabhängig bei hoher Belastung durch Verformung schon etwas Energie, die bei etwas niedriegerer Belastung wieder abgegeben wird - so wie bei einer vorgespannten Feder. Und Unterschiede in den Winkelgeschwindigkeiten innerhalb einer Umdrehung führen wohl auch zu schwankenden Belastungen, die im Gegensatz zum Kardan bei der Hardy-Scheibe so ein wenig gedämpft werden müssten). 

- beide Gelenke übertragen das Drehmoment über eine Art Gabel am Ende der Welle. (@Rolf: da sind sie, die beiden Punkte, die je nach Position unterschiedliche Winkelgeschwindigkeiten besitzen). Da diese Gabelzinken um 180° versetzt  sind, besitzen sie die gleichen winkelabhängigen Umfangsgeschwindigkeiten. Beide "Zinken" übertragen somit die Hälfte des Drehmomentes und ausmitteln tut sich da wohl gar nichts. (Das wäre anders bei einer Hardyscheibe mit acht Löchern, die je um 45° versetzt sind - zur Verbindung von zwei Wellenenden mit jeweils 4 um 90° versetzte "Zinken". Da wären immer nur die beiden mit der höchsten Belastung = der höchsten Winkelgeschwindigkeit im Eingriff).

:Frage:   Klugscheißer mode off

Grüße

Oerlov

Heiko

Hi,

@isie:

wenn Du von der R26/27 Kardanwelle den Mitnehmerflansch abziehst, befindet sich hinter dem Flansch auf der Längsverzahnung eine Beilagscheibe, die gegen verschieden starke Scheiben getauscht werden kann... ganz isie eben  ;D ... dadurch kann der Abstand eingestellt werden.

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

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