Probleme von mech. Zündung/Regler

Begonnen von Beppo, 16 März 2025, 00:01:23

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Beppo

Hallo zusammen,
jetzt hätte ich gerne mal kongret gewusst was eigentlich genau die Probleme der org. mech. Zündung und Regler sind. Viele bauen ja um auf Vape und das muss ja seinen Grund haben. Mein Elektriker-Stolz hat mir den Umbau an meiner 25/0 bisher untersagt. Wenn ich im Sommer auf Deutschlandtour möchte, mit was für Ausfällen muss ich rechnen? Ich habe ja vermutlich ne Bosch von ner Horex drin aber prinzipiell unterscheidet sich da nix, ausser das der Deckel etwas mehr Volumen hat.

IMG_Limadeckel.jpgIMG_Limadeckel.jpg

UUps sorry die Bilder...?? tu mich noch schwer damit.
Stau hinten ist blöd, aber vorne gehts .

Beppo


Stau hinten ist blöd, aber vorne gehts .

Taz

Wenn die Anlage läuft, mit keinen...der Umbau erfolgt häufig, weil die alten Sachen ausgeschlagen sind oder Zeit und/ oder Muße zur Fehlersuche fehlen und der Komplettersatz einfacher ist...

Ich bin 2019 mit dem alten Geraffel einmal außenrum gefahren (Zipfelreise, 3650km in einer Woche, direkt nach dem Ederseetreffen), bis auf Kleinigkeiten wie abgerutsches Batteriekabel und Kupplungshebeleinstellung war alles dufte, war eine der feinsten Wochen in meinem Leben :bike:
Denken ist wie googeln, nur krasser!

auf Tour:
Northumberland (2024)
Zipfelreise (2019)
Cymru "Radnor Revivals" (2016)
Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

Heiko

#2
Moin,

mit der (gewarteten!) originalen Zündung gibt es keine Probleme. Zwischendurch waren die Unterbrecher mal grottenschlecht, was sich mittlerweile anscheinend geändert hat. Auch mal dran denken die 70 Jahre alte Zündspule zu erneuern, Kondensatoren sind manchmal mangelhaft von der Qualität her, Fliehkraftregler können ausgeschlagen sein, aber vernünftig eingestellt, repariert und gewartet läuft das.

Fahre in meiner R 26 das Originalgeraffel. Einmal durchrepariert läuft das gut.

Alte(!) mech. Regler sind ein bisschen kritischer... die Spulenisolierung löst sich auf, auch dort Kontaktabbrand... wüsste nicht ob es noch NOS F-Regler gibt. Da würde ich auf elektronisch umrüsten, wenn er defekt ist.

Das Problem ist, das Leute Geschichten erzählen, aber nicht auf die Idee kommen auch mal eine Zündung zu warten bzw. Teile zu erneuern. Da wird dann lieber mit 70 Jahre alten Zündspulen versucht zu fahren und gewundert und geflucht, ob des alten Krempels, wenn man liegen bleibt...

Andere wiederum stellen Fragen, deren Antworten (und die Umsetzung der Antworten) meilenweit hinter ihrem Verständnishorizont liegen und dann auf elektronisch umbauen, weil diese denken es wäre ein Allheilmittel und einfacher... wo wir dann wieder bei Geschichtenerzählern wären.

Wieder andere haben einfach keinen Bock auf das alte Geraffel und rüsten auf Vape oder sonst was um. Hier gibt es auch zwei Lager die friedlich miteinander leben.  ;D

Der Rest ist genauso wie beim Öl. Der Eine so, der Andere so.

Würde einen Unterbrecher und zwei Kondensatoren mitnehmen. Zündspule vorher erneuern, wenn noch nicht erfolgt und 70 Jahre alt, eine Zündkerze und 1m Zündkabel... Einen elektronischen Regler... fertig.

Nebenbei: Auf deinen Bildern sieht das alles gut aus.
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Eppo

Ach und vielleicht mal die Schleifkohlen erneuern bzw. Ersatz mitnehmen.

Ich hab bei mir im Bordwerkzeug immer nen Ersatzkondensator, ne Zündkerze und einen Satz Schleifkohlen. Hab ich aber bisher noch nicht unterwegs gebraucht.

Die Qualität der Nachbaukondensatoren hat tlw. eine große Streuung, da sind mir einige Frühausfälle bekannt.

MfG
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

strichzwojan

#4
Das ist ja mal eine interessante Variante! Sieht alles sehr ordentlich gemacht aus.
Die Kohlen schauen m.M.n. noch sehr neu aus. Was hier über die Kondensatoren gesagt wurde, ist richtig. Allerdings ist nicht gesagt, dass mitgenommener Ersatz im Fall des Falles dann auch funktioniert...

Meine zufriedene Zeit ging erst mit einem elektronischen Regler los. Diesen Umbau würde ich allerdings nicht unterwegs machen wollen, sondern lieber zu Hause, wo Kabelschuhe, Crimpzange, Lötkolben und Schrumpfschlauch vorhanden sind.

Vor einer Reise würde ich mal alles durchmessen: mit dem Stroboskop überprüfen wann, bis wohin, wie geschmeidig sich der Zündzeitpunkt verstellt, aber auch mit dem Multimeter den ungefähren Ladebeginn, wichtiger noch, das Abschalten bei welchem Spannungswert an der Batterie messen. Das könnte einen angeknacksten Regler entlarven.


Ergänzung: es sieht so aus, als wären die Rillen zwischen den Kollektorlamellen sehr zugesetzt. Da könntest du mal testweise mit einem Holzzahnstocher rangehen, dann verkratzt auch nichts.

Kees

Viel ist schon gesagt. Was ich noch dazu sachen möchte, der mechanische Regler hat die nachgiebige Spannungsreglung. Das meint das die Limaspannung herunter gesetzt wird als die Strom zunehmt. Das hat man damals zum schutz der Lichtmaschine so gebaut, zuviel Stromabnahme wurde die Lichtmaschine aufheizen und am ende zerstören. Durch das heruntergehen der Spannung wird die abgegebene Strom auch geringer und dadurch die abgegebene Leistung limitiert.

Ganz schön, aber die alte Regler machen das viel zu früh. Die Spannung geht schon runter als die abgegene Leistung noch weit vom max entfernt ist. Da hat Herr Hertweck ein ganzes Kapitel im Kupferwurm über geschrieben. Damals war das echt ein Problem als die Motoren im Alltag und auch im Winter unterwegs waren.

Für uns Heute könnte das ein Problem sein als wir immer mit Licht fahren. Dafür gibt es heute aber eine wunderbare Lösung: Die LED Lampe. Vor allem die 35/35W Bilux im Scheinwerfer macht da viel, wenn man es durch so eine LED zum Beispiel von Uli's austauscht. Dann bleibt man immer in ein Reglerbereich wo die Spannung noch schön hoch ist und die Batterie nicht verhungert.

Die heutige elektronische Regler haben keine nachgiebige Spannungsreglung. Ich habe es noch nie selbst nachgemessen, aber ich meine gehört zu haben das die meisten auch überhaupt keine Stromlimitierung haben. Damit konnte man die Lichtmaschine abrauchen wenn man zuviel Lämpchen usw anschliest. Ich habe jetzt der Kahlo Regler in meine beide Motorräder und die limitiert der Strom auf 10 Amp.

Beppo

Ok danke, eure Antworten bestädigt meinen Ehrgeiz, dann werd ich das alles so belassen, Die Anlage scheint auch gar nicht so viel gelaufen zu haben der Umbau dürfte in den 90ern erfolgt sein. Laut Vorbesitzer war orginal nichts mehr zu bekommen und da hat mann ihm für teures Geld diesen "Nachbau" eingesetzt.
Dann die Sache mit dem Regler: Zigmal die Verkabelung geprüft(Kabelsatz neu) und mit Labornetz die Abschaltspannung, Umschaltspannung des "Vorwiderstands" gemessen und eingestellt. Bei Laufendem Motor und Vibrationen sieht das dann alles wieder anders aus. Ich habe immer eine Lineare Spannungskurve die ich nur hoch oder runter regeln kann.Bester Zustand jetzt: im Leerlauf glimmt die Ladelampe auf und bei Höchstdrehzaht hab ich ohne Last 8,5V.
Deshalb fahr ich immer mit Licht dann passt es mit Max 7,5 V.
Viele bauen die Zündspule unter den Tank, wegen der heutigen Staus und daraus erfolgenden thermischen Belastung. Tatsächlich hat mich Rosinante einmal nach längerem stopp and go im Stich gelassen. nach 10 min Abkühlung lief sie aber wieder und seit her war nix mehr.Vielleicht lags auch am Sprit, kurz vor Reserve, schräglage im Kreisverkehr und aus.

Stau hinten ist blöd, aber vorne gehts .

Fastnachter

Noch eine kleine Ergänzung:
Moderne Gelbatterien sind sehr pingelig mit so hohen Ladeströmen. Die Gasen dann aus. Hier sind die elektronischen Stromregler im Vorteil.

Ansonsten fahre ich in der /3 auch die steht Kontaktzündung, völlig problemlos.

Gruß

Jan.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Heiko

#8
Ja... Zündspule unter den Tank...  :hit:

Nein!

Wenn ich mir ansehe, dass bei modernen Kfz. die Spulen nicht unter dem Tank, sondern direkt im Kopf sitzen, dann zieht das Argument nicht mehr. Mal die Spule prüfen lassen... Es kann auch der Kondensator aussteigen, wenn es ihm zu warm wird und er eine Macke hat.

Und laut Vorbesitzer war nichts zu bekommen... das halte ich für ein Gerücht > siehe Geschichtenerzähler.
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Beppo

#9
Jetzt fühl ich mich richtig gut, mit der guten alten Technik. Es muss eben alles stimmen und nix verbastelt sein dann läuft das auch. Juchee, ich denk ich fahr im Juni ans Forumstreffen danach weiter nach Berlin, sind ja nur knapp 1000 km Landstraße. :juhuu: hoffentlich macht das Wetter mit.
und jetzt gehts in die Werkstatt, die neuen Sinterbuchsen in die Kipphebel einbauen.

Grüß euch Beppo
Stau hinten ist blöd, aber vorne gehts .

Heiko

Die beiden Zauberworte sind eben ,,nicht verbastelt".
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

M. Bumerang

ZitatJuchee, ich denk ich fahr im Juni ans Forumstreffen danach weiter nach Berlin, sind ja nur knapp 1000 km Landstraße. :juhuu: hoffentlich macht das Wetter mit.

Das BMW Treffen findet aber wieder in Bayer statt
Manfred
ich habe nur Pech mit den Frauen. Die eine lief weg. Die andere blieb.

Eppo

#12
Zitat von: Heiko am 16 März 2025, 09:52:25Wenn ich mir ansehe, dass bei modernen Kfz. die Spulen nicht unter dem Tank, sondern direkt im Kopf sitzen, dann zieht das Argument nicht mehr.

Jain.

Moderne Zündspulen sind ja mit ganz anderen Mitellchen hergestellt (Stichwort: Isolierlack).
Früher wurden die Spulen mittels Schelleck getränkt und isoliert, das Zeug zersetzt sich aber mit der Zeit und dann kann es nach ganz ganz vielen Jahren zu Isolationsproblemen kommen.

Standartmäßig sollten moderne Spulen mit Hitzelack getränkt und vakuumverschlossen sein, dann wird der Lack bei ca. 140′C ausgebacken und der Zerfall des Lacks setzt erst bei ca. 180°C ein.
Zusätzlich sollte eine gute Spule auch Isolierschichten aus Papier aufweissen, damit die Durchschlagsfestigkeit des Kupferlackdrahts erhöht wird (Spannungspotentiale der Wicklungen).

(erinnert mich wieder daran, dass ich eine der vielen defekten Nachbauspulen zwischen meine Finger bekommen
und abwickeln möchte  ::)  )

Es gibt genügend Fahrzeuge, die die Zündspulen nach außen verlegt haben und genauso viele Modelle mit innenliegenden Zündspulen.

Mir persönlich sind keine Ausfälle von innenliegenden Spulen bekannt, z.B. bei Simson wurden jahrelang die Zündpulen in der LiMa verbaut, Hauptgrund für eine externe Montage bei späteren Modellen war, dass eine LiMa mit mehr Leistung verbaut wurde und da war kein Platz mehr im LiMa-Gehäuse.
Nebenbei war bei den innenliegenden Zündspulen an den Simsons eher das Problem der undichten Zündkabeldurchführung nach vorn heraus und das dann bei Regen gern Nässe dort eingedrungen ist...

MfG
Eppo
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

strichzwojan

Ich finde die Zündspule unterm Tank deswegen gut, weil sie dort kühler, gut geschützt und "zeitgenössisch" untergebracht ist. Dass die Hersteller von Licht-/Zündmaschinen alles gerne kompakt und elegant auf kleinem Raum unterbrachten, muss technisch nicht unbedingt die beste Lösung gewesen sein.
Egal ob R27, Boxer oder Guzzis, Norton Commando, die Zündspulen waren mehrheitlich außen montiert.
Dass sich bei den Materialien inzwischen vieles verbessert, na, sagen wir verändert hat, ist klar. Ich sage nur Ventildeckel aus Kunststoff...

Heiko

Zitat von: Eppo am 16 März 2025, 17:56:33Jain.

Nö! Hat Noris damals bestimmt auch gesagt... nach rund 25 Jahren sind die ,,modernen" Zündspulen in den Köpfen auch fällig. Bei jedem meiner S124 Mercedes mit M104 oder M111 fast alle einmal durchgetauscht.

Dann sollte man nach spätestens 25 Jahren auch mal die Einzylinderspule erneuern, was aber fast nie gemacht wird.
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

cledrera

ZitatDann sollte man nach spätestens 25 Jahren auch mal die Einzylinderspule erneuern,

Wieso?
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Eppo

Zitat von: Heiko am 16 März 2025, 19:19:12Dann sollte man nach spätestens 25 Jahren auch mal die Einzylinderspule erneuern, was aber fast nie gemacht wird.

Da bin ich mit den meisten meiner Zweiräder weit überfällig  ::)  (Baujahr: 54, 58, 78, 91).
Aber da ich nachhaltig bin, fahre ich solange es keine Auffälligkeiten gibt, eher sind mir die Unterbrecherkondensatoren kaputt gegangen bzw. bei meinem letzten Benziner-Auto (Bj.97) der Hallgeber gestorben  ::)
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

Beppo

HAHA, keine entstörten Kerzenstecker draufgehabt....

...Immer brav die Zündung ausmachen, und weils doch gelegentlich vergessen wird wird die Zündspule, wenn der U-Kontakt gerade geschlossen ist, knalle heiß und die Kleberharze laufen raus.
Stau hinten ist blöd, aber vorne gehts .

Heiko

Zitat von: Eppo am 16 März 2025, 19:29:04Da bin ich mit den meisten meiner Zweiräder weit überfällig  ::)  (Baujahr: 54, 58, 78, 91).
Aber da ich nachhaltig bin, fahre ich solange es keine Auffälligkeiten gibt, eher sind mir die Unterbrecherkondensatoren kaputt gegangen bzw. bei meinem letzten Benziner-Auto (Bj.97) der Hallgeber gestorben  ::)

Wenn es länger hält ist doch gut...  ;D
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

strichzwojan

Der "Heilige Gral" der Zündspulen: die Beru ZS 215. Einmal einbauen und vergessen!

Heiko

Habe meine innenliegende auch vergessen bis zu diesem Tret.  ;D
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Eppo

Zitat von: Heiko am 16 März 2025, 21:16:27Habe meine innenliegende auch vergessen bis zu diesem Tret.  ;D

 ::)

nein_doh_oh.jpg
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

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