Batteriesäure statt Wasser

Begonnen von † Knut, 25 August 2011, 13:26:07

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† Knut

Was passiert eigentlich...

1.) ... wenn man bei einer Säurebatterie den normalen Verlust statt mit dest. Wasser mit ganz normaler Batteriesäure (37% iger H2SO4 Dichte = 1,28) auffüllt?

2.) ... wenn man bei einer leergelutschten Batterie (Zellenspannung < 1,8 Volt) einfach die Restflüssigkeit auskippt und dann mit frischer Batteriesäure (s.o.) auffüllt?

Kann das jemand seriös beantworten??

Knut

† Knut


Fastnachter

1.) ja. Hab mal 2 sem chemie studier und wir hatten genau das Beispiel. Die Konzentration der Säure in der Batterie steigt. Verdunsten tut nur H2O, füllst du das wieder nach hast du wieder den alten Flüssigkeitsstand mit der alten Konzentration an Säure. Füllst du Säure nach hast du Schwefelsäure höherer Konzentration. Wird in kleinsten Mengen nicht viel machen, aber wenn man an Autobatterien denkt schon. Die genaue herleitung hab ich sicher noch irgendwo. Muss ich aber wirklich suchen...

2.) K.A. Aber ich denke dass die Bleiplatten ziemlich mit Sulfaten verkrustet sein dürften. Wenn du die frei kriegst tut sich vielleicht wieder was. Sonst nicht. Das ist jetzt aber absolute Hypothese.

Gruß

Jan.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Andre.Hubein

2. Habe ich schon einige Male versucht, hat nie was gebracht außer das die Säure verschwendet war.
Das die Bleiplatten sulfatiert sind ist wohl das große Problem, manche gute Ladegeräte bieten eine Entsulfatierungseinstellung das hat schon eher was gebracht.
Gruß
André

Rütz

Hi Knut,
kannst du dir aus den Reaktionsgleichungen quasi ablesen (http://de.wikipedia.org/wiki/Bleiakkumulator).

1.) Dann hast du zuviel Sulfat im Elektrolyt.
Folge: Der Sulfatbelag der Platten löst sich erst recht nicht mehr auf, die Leerlauf-Zellenspannung bleibt niedrig, der Akku "nimmt sich" dauerhaft einen unnatürlich hohen Ladestrom.

2.) Die Flüssigkeit eines leergelutschten Akkus enthält kaum Säure (die ist als Sulfat an den Platten gebunden).
Füllst du mit Säure auf, hast du das gleiche wie 1.) nur schlimmer (=fast reiner Kurzschluß).

Also entweder
...den Akku (am besten mit Entsulfatierungsprogramm = Stromstöße) maximal laden und dann unmittelbar die Säure auskippen, durch mehrfaches Spülen mit dest. Wasser den Schlamm entfernen und wieder frische Säure auffüllen.
- Das habe ich schon einmal bei einem verschlammten Akku erfolgreich gemacht. Die Sauerei ist aber beachtlich.

Oder (müßte man mal ausprobiere, habe ich noch nicht gemacht)
...den Akku durch kurzschließen völlig entladen, Flüssigkeit auskippen, dann nur mit dest. Wasser auffüllen und anschließend mit Entsulfatierungsprogramm laden. Wodurch sich dann wieder die nötige Schwefelsäure bildet.

Problem:
Da in beiden Fällen mit Sicherheit Restsulfat an den Platten verbleibt, hat man im ersten Fall nachher tendenziell zu viel Säure im Elektrolyt im zweiten Fall zuwenig.
...vielleicht kann man es titrieren bis der Akku die beste Leistung bringt?...  :-\\ ;D


Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf

Für 9,98€ den Ladundsträger?

Peter

also wirklich!  Für den Preis so ne Sauerei veranstalten ??? Ein normale Batterie kostet bei Louis 15 Euro   :schrauber:
Am Sichersten ist die Unfreiheit

rolf

Uuuups...so teuer?...meine Letzte hat 9.98€ gekostet.

Rütz

Phh... sind wir Banker?
Das sind wichtige geisterweiternde Experimente!
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For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

axel69

Um die Sulfatierung zu bremsen und teilweise rückgängig zu machen, kann EDTA helfen. Das Pulver, in die Zellen gekippt, löst sich schnell auf und geht ans Werk. EDTA is als Komplexbildner bekannt und bindet Schwermetalle. Wie sich das im Detail auswirkt, dürfen mir gerne die Profis erklären - mir reichte bisher, dass es tatsächlich funktioniert.
Ich konnte damit eine alte Autobatterie , wiederbeleben -  nach einigen Ladezyklen versieht sie derzeit klaglos ihren Dienst in einer Hubameise. Sonst wurde in meiner Familie damit erfolgreich eine elektrische Kehrmaschine behandelt.

EDTA gibt es auch bei
http://www.akkustar.de/akku-wann.htm
oder sehr viel günstiger im Chemikalienversand.
Der Kilopreis liegt im Netz bei ca 25€. Für die 8 großen 6V Akkus der Kehrmaschine wurde auch ein gutes Pfund gebraucht.

Besser ist es natürlich, das Zeug anfangs in die Batterie zu kippen, als später zu versuchen, die Leiche wiederzubeleben.

Grüße

Axel


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