Bremsen kreischen

[Fritz Kesting]

Meine R 26 gibt nach der Winterpause deutlich nervende  Bremsgeräusche von sich,
Was kann man mit einfachen Mitteln machen ?

[Fritz Kesting]

[cledrera]

a) Bremsen öffnen und sauber machen.
b) Nicht bremsen.

[Freude]

c.) nicht fahren

[bemwenesu]

d) Ohren-Stöpsel   

[Tino]

Wenn es plötzlich nach dem Winterschlaf aufgetaucht ist, dann ist es eher nur etwas Flugrost in der Bremstrommel.
Einfach mal öfter beherzt die Bremse betätigen. Das Rad aber nicht zum Blockieren bringen! Es muss sich beim Bremsen noch drehen!
Wenn es eine schleichende Steigerung des Quitschgeräusches ist, dann liegt es eher an verschlissener Lagerung der Bremsbacken und Bremsnocken. Die Bremsbacken fangen dann beim Bremsen auf ihren Lagerpunkten an zu vibrieren und liegen dadurch nicht mehr so gut an, was dann wiederumg zum Geräusch führt.

[CowBoy]

Verschlissene Lagerung der Bremsbacken und Bremsnocken. Die Bremsbacken fangen dann beim Bremsen auf ihren Lagerpunkten an zu vibrieren und liegen dadurch nicht mehr so gut an, was dann wiederum zum Geräusch führt.

Ist diese Aussage irgendwie belegt oder gemutmaßt?

Bei meinen Bremsen an der M72 sind durch den jahrelangen schweren Gespann-Betrieb die Bohrungen für die Bremsnocken
im Bereich von einigen 1/10 aufgearbeitet. Quitschen tut da nichts.

Als ich vor ein paar Jahren mit der Ankerplatte/Hinterachsgetriebe zum ausbuchsen in der Werkstatt vorstellig wurde,
wurde abgewunken:
Wenn die Bremsnocken kein Spiel haben, verschlechtert sich die Bremsleistung. Radlagerspiel, Fluchtfehler in der Nabe
und der Bohrungen für Steckachse/Bremsnocken sowie nicht exakt konzentrische Bohrungen für Backenauflagen/
Bremsnocke zur Steckachsbohrung und Abweichungen von der Rechtwinkligkeit der Teile zueinander führen zu nicht sauber
anliegenden Bremsbelägen, bis sich das eingefahren hat.

Das kann man auch beim Hertweck nachlesen.

An der R50 habe ich vorletzten Sommer ein Rad mit neuer Trommel, neue Beläge (Jurid111) eingebaut, die Ankerplatte
ist von Passung der Bremsnocken nahezu neuwertig. Es hat beim beherzten Bremsen gequietscht. Die Lautstärke stieg
mit abnehmender Geschwindigkeit an und war kurz vor dem Stillstand am Lautesten.
Jetzt - ca. 5.000 km später - ist das Quietschen weg.

Die in der Betriebsanleitung vom Gogomobil beschriebene Abhilfemaßnahme beim Bremsenquietschen
"Abwaschen der Beläge mit 2-Takt-Benzin" habe ich mir verkniffen.

[Fritz Kesting]

Da es zu aufwendig würde, überall Ohrenstöpsel zu verteilen,werde ich doch die Bremsen
mal von innen ansehen. Vielen Dank für die Ratschläge.

[strichzwojan]

Ich könnte mir vorstellen, dass Tinos Beschreibung am ehesten zutrifft. Auch ich habe große Probleme mit quietschenden Bremsen an der 25/2, seit ich geklebte Beläge habe. Nun gibt es zigtausende von geklebten Belägen, die nicht quietschen, aber das hilft mir ursächlich nicht weiter.
Ich werde demnächst mal einen Test mit einer HT-Silikonraupe auf der Innenseite der Backen machen. Hertweck beschreibt, dass früher "Schofföre" Klavierdraht um die Autobremstrommeln gewickelt, gespannt und angeheftet hätten, um Resonanzen aus den Bremsen aufzufangen. Alles wegen der lärmempfindlichen Herrschaften.
Heute gibts da vielleicht andere Möglichkeiten.
Die nächste wäre dann, wieder zu nieten, statt zu kleben...

Jan

[4Taktix]

Ursache für hörbares "Quietschen" ist immer, dass eines oder meherer der beteiligten Komponenten in
(Resonanz-) Schwingung versetzt wird. Das lauteste Quietschen erzeugt die Trommel, als relativ großer,
schwingfähiger Resonanzköper. Klavierdraht um die Trommel z.B. reduziert deren Schwingfähigkeit,
bzw. verschiebt die Resonanzfrequenz und kann helfen.
Die "Kunst" ist es, das betroffene Teil zu identifizieren.
Die möglichen Maßnahmen reichen von Kupfer- oder Keramikpaste an den Backenlagern, bis zu "Gewichten" im
weitesten Sinne an geeigneter Stelle. Speichen, Backen, etc.
Auch ein geänderter Reibwert der Beläge ändert die Resonanzfrequenz.
Das können andere Beläge sein, oder auch das "Backen" der alten Beläge, wenn diese z.B. leicht verölt sind.
Abwaschen mit Aceton oder Bremsenreiniger, Aufrauhen der Oberfläche mit 40er Schmirgel, ebenso das Anrauhen
der Trommel mit 40er Schmirgel - alles Maßnahmen um den Reibwert und damit die R-Frequenz zu ändern.
Da muss man sich "durchprobieren", bis man "es" hat.

Gruß,
Sascha

[Fastnachter]

...und wenns dann auch quietscht?
Quietschen gibt es ja nicht erst seit den geklebten Belägen.

Viele GRüße

[holzschnitzer]

Da es zu aufwendig würde, überall Ohrenstöpsel zu verteilen,werde ich doch die Bremsen
mal von innen ansehen. Vielen Dank für die Ratschläge.

Wer hier einfach so reinplatzt, ohne sich vorzustellen, wird dann halt erstmal nicht so toll begrüßt  

[4Taktix]

...und wenns dann auch quietscht?
Quietschen gibt es ja nicht erst seit den geklebten Belägen.

Hat ja keiner behauptet.
Häufig wurden früher die Speichenkreuzungen mit Rödeldraht "verschnürt" - auch das kann helfen.
Wie gesagt: Durchprobieren !

[strichzwojan]

Hat ja keiner behauptet.
Häufig wurden früher die Speichenkreuzungen mit Rödeldraht "verschnürt" - auch das kann helfen.

Aber nicht gegen Bremsquietschen. Eher gegen Speichenbruch bzw. dessen Folgen bei gekröpften Speichen.