Kolbenklemmer bei 12/100 Spiel

Begonnen von professor buxus, 08 Juni 2014, 21:24:52

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Fastnachter

Ah. Jetzt. Also wenn exakt winklig, dann kein Problem, ja?

Gut. Merk ich mir. Wieder was gelernt...
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Fastnachter

"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Rütz

Ja. Rechtwinklig (90°), um ganz genau zu sein. ;D
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

guest474

Rechtwinklig 90 Grad Null Min. Null sec. ;D

Manfred

professor buxus

Ich hab´s grad mal nachgesehen, dass klappt, das Haarlineal (schiet, ich meine den Winkel   ;D  ) bekommt man angelegt!

Der sollte aber schon sehr präzise sein, an der Stirnseite anlegen und bei der Dichtfläche des Zylinders auf Lichtspalt prüfen.
Sowas wie in der Anlage!

Gruß Buxus

Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

peter63

Mal kurz etwas Senf dazu geb  ;D

Wichtig ist die Paralellität der Lagerachsenmitten zur Fußdichtfläche,.. Sonst nix. So großflächige Dichtflächen wie die des Kettenkastendeckels ist eh nach ein paar Jahrzehnten Wellpappe.

Übrigends, die Buxus-Prüfmethode ist technisch einwandfrei!!! Wärend der Drehung bleiben die Auflagepunkte gleich!
Wo ist der Unterschied zu anderen Auflageflächen (Prismen)??

Zwischen den Spitzen werden immer kleinere Abweichungen zu messen sein, da die Lagerflächen (Zentrierspitzen) viel weiter auseinander sind als die Lagerstellen. Hebelgesetze! Zuden hat Stefan völlig recht mit dem Zustand der Zentrierungen. Selbst wenn sie nicht nachgefummelt sind, dann können sie dennoch verformt sein.

LG Peter


peter63

Nochmal ich  ;D

Bernd, deine Antwort 207 lässt mich nicht in Ruhe.

Was hat die Paralellität der Nockenwelle zur Kurbelwelle mit der Winkeligkeit zur Fußfläche zu tun??
Wenn du auf der Kettenkastenseite aufspannst, wie willst du dann Bohrungen einbringen??
Was hat die Wiederholgenauigkeit des Aufspannens mit der Anzahl der Achsen zu tun??
Zudem, wenn ich zwei Flächen mit einer Polarachse im 90° Winkel fräse, wirst du mit dem Haarwinkel keinen Lichtspalt feststellen können als auch mit der Messmaschine keine Abweichung grösser als 1/1000 auf 100mm. Davon müsstest du mich schon vor Ort überzeugen.
Das wäre dann auch das Vorgehen zur Nacharbeitung der Fußfläche. A-Achse über die Lagerstellenachse nullen und dann 90° Schwenken. Wenn du genauere Möglichkeiten kennst, ich bin interessiert!

Sorry, aber du verletzt mit deinem Statement meine Berufsehre!!

LG Peter

cledrera

Und jetzt ich ;D

Wenn Du rumfräst, kann man gläubig erwarten, das Licht zu sehen.


Und abgesehen davon, das ein blöder Anwalt mal wieder die Hälfte nicht und die andere falsch versteht,
ist mir nicht eingängig, weshalb die Kettenkastendeckelauflagefläche des Motorgehäuses Wellpappe sein sollte.
(off topic: Bei meiner ist die aus Alu, ich fahr doch keinen Trabbi  ;D)

Ist das wirklich so, dass diese Stelle "messtechnische Wellpappe" ist?

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

berndr253

#217
Hallo Peter,

zuerst mal hast Du Recht, dass die Parallelität nichts mit der der Nockenwelle zur Kurbelwelle mit der Winkeligkeit zur Fußfläche zu tun hat.
Was die anderen Dinge betrifft habe ich meine ganz persönlichen Erfahrungen gemacht. Eine von mir entwickelte Heissluftmaschine wurde vor einigen Jahren mal in einer Kleinserie aufgelegt.
Nach der Fertigung von 5 Einheiten die in einem Feldversuch zwei Jahre im Versuchsbetrieb liefen wurde dann eine Serie von 20 Maschinen aufgelegt. Für die Bearbeitung hatte ich vorgegeben, dass die Bohrungen für die Aufnahme der Kurbelwelle sowie einige Bohrungen die Hebel aufgenommen haben in EINER AUFSPANNUNG erfolgen sollte. Das war auch durchaus möglich, schliesslich waren die Gehäuse der ersten 5 Einheiten von mir auf einer uralten Deckel-Fräsmaschine bearbeitet worden.
Der ausführende Betrieb hat dann die komplette Bearbeitung der Motorgehäuse auf einem NC-gesteuerten 5-achsigen Fräsautomaten gemacht. Alle 20 Gehäuse waren danach Schrott - nicht eine Bohrung war in der geforderten Toleranz. Es stellte sich heraus, dass die Bearbeitung immer von der Seite erfolgt war von der der einfachste Zugriff erfolgen konnte.
Was mich dabei am meisten geärgert hat war, dass Vorgaben die ich aus gutem Grund gemacht habe einfach ignoriert wurden.
Auch die Bearbeitung der Bohrungen für die Hebelachsen waren nicht wie vorgegeben ausgeschlagen worden sondern von einer Seite vorgebohrt, nachgebohrt und dann auf Sollmaß aufgerieben worden. Das Ergebnis war ernüchternd - nicht eine Bohrung war parallel zu einander. Die Bohrungen die durch zwei schräge Wände gingen waren verlaufen.
Um die im Sandgußverfahren hergestellten Gehäuse überhaupt noch verwenden zu können wurden diese in einem kleinen Motoreninstandsetzungsbetrieb nachgearbeitet.
Ich werde Dir morgen mal ein paar Bilder schicken - sind zu groß um die hier einzustellen.

Die Bohrungen für die Kurbelwellenlager erfolgte dabei von einer Seite - im Prinzip wäre das auch bei den Boxer-Motorgehäusen möglich. Aufgespannt auf die Ebene auf der der Stirndeckel liegt kann man nun von der Schwungscheibenseite bohren/ausschlagen.
Ob man nun auf die Stirndeckelseite oder der Schwungscheibenseite spannt oder spannen muss hängt nur vom Platz ab.

Deine Berufsehre möchte ich mit meinen Ausführungen keinesfalls verletzen wollen, dafür hast Du schon viel zu tolle Sachen entwickelt und gefertigt vor denen ich meinen Hut ziehe.

LG

Bernd
Leben und Leben lassen

Heiko

Zitat von: berndr253 am 05 März 2015, 01:01:29
Aufgespannt auf die Ebene auf der der Stirndeckel liegt kann man nun von der Schwungscheibenseite bohren/ausschlagen.
Ob man nun auf die Stirndeckelseite oder der Schwungscheibenseite spannt oder spannen muss hängt nur vom Platz ab.

Hi Bernd,

das hatte ich in deinem Beitrag auch nicht verstanden mit dem Aufspannen auf der Kettenkastenseite. Wie willst Du denn von der Schwungscheibenseite die Lagergassen der Kurbelwelle und Nockenwelle spindeln wenn:

1. Der Lageraußendurchmesser auf der Schwungscheibenseite kleiner ist als auf der Kettenkastenseite?
2. Du gar nicht an die Nockenwellengasse kommst, da das Gehäuse auf der anderen Seite verschlossen ist?


Es sei denn, Du fräst erst den Kreuztisch auf um da ran zu kommen....


Heiko  ;)
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

berndr253

Moin Heiko,

grundsätzlich ists schon möglich durch eine kleine Bohrung eine tiefer liegende größere Bohrung zu fertigen.
Erforderlich ist dabei dass
1. die Frässpindel kleiner im Durchmesser als der obere Lagersitz  ist und
2. das "Zustellen" des Ausschlagkopfes durch eine seitlich liegende Öffnung möglich ist. 

Hast Recht, dass man dabei die Bohrung für die Nockenwellenlager bei der Aufspannung auf der Stirndeckelseite so nicht gefahren kann - das Gehäuse muss also von der Stirndeckelseite bearbeitet werden, das Gehäuse also auf der Schwungscheibenseite aufgespannt werden.
So ein Gehäuse hat aber auch viele Seiten - da kann man schon mal durcheinander kommen. :verlegen:

Bernd
Leben und Leben lassen

professor buxus

Hallo liebes Forum,

es scheint so, als wäre ich (zunächst) am Ziel angekommen.
Der Seitenwagen ist wieder dran und die Fahrleistungen können sich durchaus sehen lassen.
Auf der Autobahn läuft das Gespann gut und gerne 90 km/h mit ca. ¾ Gas. Bis 100 km/h geht es auch schon mal, bergrunter auch etwas mehr.
Klappern ist weg, es verbleibt im mittleren Drehzahlbereich leichtes Rasseln des Kolbens. Das ist, denke ich normal und auf das Einbauspiel von 8/100 zurückzuführen.

Ein paar Daten:
ccm: 277
Excenterwelle
70 er Kolben (R26 Nachbau von Wahl)
Verdichtungsverhältnis: 1:9
Quetschkante: 1,9 mm
HD: 145 Gespann (solo: 140)
Kompression: 10,5 bar
Frühzündung: 28 Grad (Wirklich, mit 30 läuft es schlechter, da drüber geht es gar nicht!)

So kann es laufen!

Gruß Buxus
Im Anhang ist eine Kurzform dieser ,,Geschichte".
Wer die Zeit hat kann sie sich gerne mal durchlesen.



Gedächtnisprotokoll (Kurzform)

Frühjahr 2014
Das Gespann läuft nur noch 70 km/h und verbraucht dabei  7 l auf 100.
Nach 25.000 km Gespannbetrieb wird eine Motorrevision begonnen.

Einbau der neuen Exenterwelle und des 70er Kolben aus FFM.
Erste Probefahrt: nach 1000 m: Klemmer!

Dann halt die 2. Option: 72 Kolben aus FFM und Zylinder zum Huschke zum Aufbohren.
Gesagt – getan.
Zweiter Versuch: Komisches Nagel bei Last und nach ca. 7 km - Klemmer (Kein starker Klemmer, aber es ist absolut nicht ok so!)

Wahl fertigt den 70 Kolben (R26) nach und Huschke passt einen zweiten Zylinder an.
Einbauen, alles fertig machen und ab die Post! Nach einigen km gibt es einen ,,Fastklemmer" mit dem neuen Kolben. Jetzt ist endgültig die Welle in Verdacht.

Prüfung 1: Uli´s, der gibt die seinem Hersteller weiter und der sagt ok!
Glaub ich nicht!

Prüfung 2: Motoreninstandsetzbetrieb Rath im Süddeutschen. Der setzt grad einen Schleppermotor für meinen Betrieb in Stand. Sagt: die Welle ist ok! Glaub ich nicht!

Prüfung 3: Kexel: sagt, Passung unters Pleullager zu eng. Endlich mal eine Auskunft. Also Welle auseinander, Hubzapfen abgeschliffen, Rollen Übermaß eingebaut und ab nach Wuppertal.

Bin misstrauisch und prüfe die Welle: 12/100 Schlag. Die geht sofort zurück nach Kexel.

Prüfung 4: Kexel bessert nach, Welle kommt nach Wuppertal. Jetzt: 8/100 Schlag. Kexel ist  draussen!

Prüfung 5: Huschke, die müssen doch einen kompetenten Wellenbauer an Hand haben. Welle geht hin und kommt zurück mit der Bemerkung: 2/100 Restschlag auf beiden Seiten.
Habe geprüft, addiert sich leider zum Gesamtschlag von 4 /100.

Prüfung 6: Peter 63 kommt mit Kupferhammer und haut! Einmal, zweimal! Schlag nur noch 1/100.    ;D
So wird die Welle jetzt eingebaut.
Bis jetzt das beste Ergebnis. Fahre knapp 100 km damit. Habe Freude an dem Dampf des Motors. Blödes Klappern ist noch immer!

Zwischendurch: Der Siri des Getriebes war ja erreichbar, den also ,,sicherheitshalber" mal wechseln. Der aus FFM passte nicht. Der vom Stemler auch nicht. Bernd sagt: Laufbüchse wurde abgedreht. Hatte er recht. Also einen passenden Ring aus dem Netz eingebaut.

Geht weiter mit Motor:
Bin misstrauisch! Kaufe jetzt eigenes Messzeugs! Stelle fest, dass der Kobo auf Umschlag 2/10 Luft auf der Parallelauflage hat.
Welle wird in FFM in Zahlung genommen und erhalte eine neue.
Mess mir einen Wolf an der neuen Welle, find aber nix was schlecht wäre und der Motor wird wieder aufgebaut.
Alles zusammen, läuft gut und ich fahre stolz nach Hilgen. Will wieder nach Hause: unter der R27 eine große Gertriebeölpfütze. Prima! Also mit dem ADAC nach Hause!

Getriebe raus und zum Bernd! Dort eine original Laufbüchse eingebaut und wieder ab nach Wuppertal und alles eingebaut.

Zwei Tage später: Getriebeöl unter der Karre! Der hinter Deckel ist nicht dicht geworden. Da hat ein Vorbesitzer versucht den Deckel mit spitzen Gegenständen auseinander zu treiben. Also mit neuer Papierdichtung und viel Dichtmasse wieder zusammengebaut.
Jetzt ist es dicht.

Dann gibt der Limaregler seinen Geist auf. Gut, bauen wir ein neues Teil ein. Funktioniert!
Zwei Tage später: Batterie leer! Zum Glück bis nach Hause geschafft.
Was war? Litze von der Pluskohle hat sich ab vibriert. Gut, wieder angelötet und funktioniert!

Motor läuft jetzt gut, bin zufrieden.

Ich hab bestimmt noch was vergessen!

Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

Schorsch

Aber hallo,

Buxus, Glückwunsch!!

Schorsch

Früher war alles gut, heute ist alles besser.
Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre.
(Heinz Erhardt)

Timmmäh

Hi Detlef,
Was eine Geschichte!
Wenn Pech dann richtig.
Wie Mek nach meinem Zylinderabriss sagte : Es ist alles eine Prüfung!

Hoffen wir mal das du ab jetzt Glück hast!

Grüße,
Tim
101010

Schorsch

Genau Tim,

ist ja eine Via Dolorosa, aber Buxus ist zäh und hält durch. Respekt!
Früher war alles gut, heute ist alles besser.
Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre.
(Heinz Erhardt)

professor buxus

Hab doch noch ein schönes Bild!    :schrauber:
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

rolf


professor buxus

Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

professor buxus

#227
Hatte ich gedacht: "Alles wäre gut?"   ::)

Bin ja mit der R27 dann Solo mit Bernd nach Berlin und zurück. War übrigens eine gei.... Rückfahrt. 550 km in einer Tour, das spricht schon für´s Fahrwerk.
Zu Hause dann den Seitenwagen dran und leider mit gleicher HD losgeknattert! Und Vollgas ausgetestet.
Irgendwie musste es ja so kommen, die Leistung ließ nach und ich gleich nach Hause.
Was war?
Kobo schwergängnig im Pleuauge und alles insgesamt viel zu heiß geworden (Gespannfahren ist doch eine besondere Belastung für das Motörchen)
Und der Kobo hat über den Sicherungsring wieder eine Wulst "ins Hemd" geschlagen.

Durch die ganze Vorgeschichte hat sich das Einbauspiel des Kolbens zudem auf mittlerweile auf 1/10mm vergrößert.

Folgende Maßnahmen wurden anschließend durchgeführt:
Kolben und Zylinder nach "Picoatec" zum Beschichten des Kolbens und zum Nachhohnen des Zylinders. Wurde dieses mal "plateaugehohnt".
Also nach dem eingentlichen Hohnen wurde noch einmal mit einem 600er Stein nachgeschliffen um die "schlimmsten Berge" zu glätten.

Kolben ging zuvor zum Nacharbeiten nach Wahl. Dieser hat übrigens 3 neue Ringe spendiert!   :)

Das Pleulauge habe ich Dank Messzeugs (Ahle hatte ich selbst) von Bernd auf 2/100 Spiel aufgerieben.

Alles wieder zusammengebaut.

Dann: Kanalarbeiten:  http://bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=14694.msg200216#msg200216

Dann Lufi ersetzt durch Teil von K+N.

Dann HD vergrößert auf 155.

Vorgestern fertig geworden, erste Fahrt unternommen (astreines Wetter, 4 Grad plus, Nebel, Nieselregen)  8)
Was willst Du machen, wenn die Karre endlich fertig ist. (endlich-endlich-endlich-hoffentlich)

Sonntag ging es dann zur Sache:
Die letzen Maßnahmen: Kanal aufräumen, Lufi von K+N, HD, haben noch einmal ein deutliches Plus an Leistung gebracht.
Das ist wirklich spürbar. Mit dem Seitenwagen (Behördenübersetzung) sind 100 km/h locker erreichbar, wenn es leicht bergrunter geht, oder der Wind aus eine gefälligen Richtung kommt, dann auch gerne 110. Alles mit flatterigem Winterzeugs und aufrechter Sitzposition wegen Gespannlenker. Auch die Beschleunigung aus mittleren Drehzahlen hat sich verbessert.
@ Sascha: Welchen Anteil nun die "Kanalarbeiten" an der Leistung haben vermag ich nicht zu sagen. Es ist halt die Summe der Maßnahmen.

Das Frühjahr kann kommen! ;D

Gruß Buxus

(Ich halt Euch natürlich auf dem Laufenden!)


Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

professor buxus

Guten Tag liebes Forum,

Feiertag, vielleicht hat der eine oder die andere Lust etwas zu lesen.
Ansonsten die Kurzfassung: "Alles überprüfen - Alles!"

Es gibt noch einen kleinen Nachtrag der sich gut in die Vorgeschichte einfügt:
Bin also 2016 recht ordentlich mit der R27 gefahren. Der Motor war zwar kein Musterbeispiel für Laufkultur, durch Klemmer und Nachhonen
gab´s dann doch etwas mehr Spiel als zuerst gewünscht. Aber egal, Hauptsache zuverlässig.

Und dann passiert wieder soetwas, warum muss ich ebay-Kleinanzeigen lesen?    ???
Ein offensichtlich ordentlicher Zylinderkopf für R27 für 120 Ocken.
Ja - gut! Köpfe kann man ja nicht genung haben!    ;D

Das Ding war wirklich gut, blitzsauberer Einlasskanal ohne Kanten und Treppenstufen. Viel besser als das Teil mit dem ich rumfahre.
Also wird der auf Vordermann gebracht!
@ Sascha: natürlich wird der Überstand der Führung im Einlass wieder rausgefizzelt!    :)

Und wenn man einmal dabei ist, der Motor hatte ja etwas reichlich Laufspiel beim Kolben, kommt auch gleich eine neue Garnitur rein!
Zylinder stand noch im Regal, passener R26 Kolben (fast neu) auch.
Also zum Honen weg und dann einbauen und fahren.
Hab zum Verreck.... die Stößelgummis nicht dicht bekommen. Nix zu machen.
Wie sich hinterher heraus gestellt hat: Loch nicht 100% rund, Ringe tragen nicht vollständig.

Na gut, hatte ja noch die andere (bisherige Garnitur) die lief ja. Wegen Laufgeräusche des Kolbens hab ich mir dann den Luxus
gegönnt bei Wahl einen etwas "dickeren" zu bestellen (Lochmaß jetzt etwas über 70).
Wahl sagt: Zylinder zum Instandsetzer, Musterkolben zu mir, Instandsetzer soll mir das Lochmaß mitteilen, dann mach ich das entsprechend!

Alles wird gemacht und ich bekomme die Teile zurück:

1. Der Motoreninstandsetzer (Fa. Rath) hat das Loch um 3 bis 4/100 zu eng gebohrt (!). Der Kolben von Wahl war natürlich perfekt.
2. Der Motoreninstandsetzer (Fa. Streit diesmal, Rath hatte Betriebsurlaub) hat anschließend das Loch etwas reichlich "aufgehont", Laufspiel dann 8/100.
Und leider unten 1/100 enger als oben - aber das lasse ich so!
3. Damit bin ich gefahren: Nach dem Einfahrvorgang wieder Anschlaggeräusche gehört. Nicht so schlimm - aber immerhin.
4. Fuß nicht dicht geworden. Nur Alu alleine ist schwierig!
5. Noch mal alles nachgemssen: Wahlkolben um 2/100 eingefallen (!), Laufspiel jetzt 1/10!
6. Kobo schlägt an die Sicherungsringe, nicht so schlimm, aber immerhin!
7. Spiel Kobo im Pleulauge nachgemessen: 3/100, da sage ich mal, ist reichlich. Sollte 2/100 sein. Warum ist das so, habe doch penibel aufgrieben.
8. Der Grund: Habe das Pleulauge seinerzeit für den Kobo vom Uli passend gemacht.
9. Der Kobo vom Uli hat 1/100 "Übermaß"
10. Jetzt verwende ich natürlich den Uli-Kobo wieder.
11. Zum Ausgleich des reichlichen Einbauspiels den Kolben nach "Picoatec" zum Beschichten geschickt. Der hat den um 4/100 dicker gemacht.
Das war mal wirklich und warhaftig eine gute Arbeit!   :)

Ich glaube dass reicht!  ::)
Bin aber jetzt erfolgreich unterwegs, die Tour in den Spreewald ist die R27 super gelaufen.
Und jetzt wieder als Gespann ebenso.

Sollte die nächsten 30.000 km so bleiben!    ;D

Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

Anulu

Was für ein langer Weg. Ich drück dir weiterhin alle Daumen!

Für's Durchhalten meine absoluten  :respekt:

Gruß Manuel



Rock or Bust!

cledrera

Der 100.000 Kilometermotor, da is er doch.  ;D
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

professor buxus

Mein Sohn hat im Internet ausgerechnet dass ich 86 werde. Also noch gut 20 Jahre!
Das macht 5.000 km´s pro anno!
Das sollte doch zu schaffen sein!     ;D



Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

guest474

Mal so ein paar Zahlen.
Von den im Jahre 2014 gestorbene Männer erlebten fast 25% nicht ihren 67 Geburtstag. Und vom Rest starben 29% vor ihrem 70 Geburtstag.
85 Jahre alt werden ca. 1/2 Million Männer.
Die Baujahre um die 1950 werden ca. im Schnitt 78 Jahre alt.
Die Riesterrente berechnet sich nach der staatlich gefälschten Sterbetafel. Und damit sind die Banken auf der sicheren Seite.

Manfred

professor buxus

Moppedfahren hält jung!
Gespannfahren ist gut für den Rücken!  :)

Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

mekgyver

Zitat von: buxxus
Moppedfahren hält jung!

So isses ! Gerade wenn man schon früh infiziert war...
kriegste nich mehr weg  ;D ... da gibst immer was zu verbessern  :schrauber:

Gruß mek  :prost:
... 73er-Gang

professor buxus

Huhu, da bin ich wieder mit meinem alten Fred!   :)

Ich will Euch ja nicht langweilen, aber es sind doch wieder unglaubliche Dinge passiert, die es wert sind eingestellt zu werden.

Hier erst mal das Wichtigste in Kurzform:

Nach ca. 3000km:

Unteres Pleullager frisst sich in Wange.
Hubzapfen bekommt Pitting.
Nockenwelle auch.
Zweite Beschichtung löst sich vom Kolbenhemd.
usw.

Wer Details wissen möchte und ein weinig Zeit hat  :), dem empfehle ich den nachfolgenden Text.


Nach ca. 3000 km unbeschwerter Fahrt stellte sich ein leichtes ,,Klopfen-Schlagen-Klingeln" ein.
Ganz leise, mit dem Gasgriff beeinflussbar. Na-ja, nix Schlimmes dachte ich, der Kolben hat nach
dem Einfahren mehr Luft bekommen, da ist er halt nicht mehr so leise.

Also: Weiterfahren!
Wie es dann so ist, das Geräusch wird lauter und die Stimmung schlechter.
Klappernde Bleche, Werkzeugfachdeckel etc. hören sich anders an.
Also: Kopf ab, Zylinder runter, Kolben runter – alles nachmessen!
Und – siehe da: Einbauspiel des Kolbens ist 9/100! Hat sich also nach dem Einlaufen um ein weiteres 100stel vergrößert.
Ist vielleicht doch ein wenig viel!?

Also rufe ich meinen Beschichter an: Kann man auf die vorhandene Beschichtung eine weitere aufbringen
um den Kolben wieder maßhaltig zu bekommen? Obwohl er ja schon einige Zeit im Öl gelaufen ist?
Es wäre kein Problem!
Also Kolben hin geschickt, 1,5/100 auftragen lassen und wieder zurück nach Wuppertal.
Eingebaut – Probefahrt – keine Besserung – Sch.....  :(
Im Gegenteil, es ist so schlimm geworden, dass die letzte Fahrt nur mit hohen Drehzahlen und wenig Gas möglich war.

Hmm.... Also Lagerschaden! Unteres Pleullager scheidet wohl aus, da ist es ja umgekehrt,
es wird bei Belastung leiser, hier wurde es bei Belastung lauter.
Könnte ein Hauptlager sein. Auf der Seite von Rabenbauer ist soetwas beschrieben,
es würde ganz genau passen.
Einzylinder – Koniferen (Ähh Koryphäen) angerufen, und Bestätigung gefunden.

Na, baue ich halt die Hauptlager aus. Erst einmal Zylinder und Kolben runter und dann weiter sehen.
Keine Zeit zur Zeit! Kolben wird mit Kriechöl eingesprüht und ins Regal gelegt, wer weiß wann es weiter geht!

Nach 14 Tagen schlender ich mal so durch die Werkstatt, der Kolben fällt mir in die Hand –
und was sehen meine entzündeten Adleraugen: Die Beschichtung löst sich flächig ab.
Prima, soetwas! Nennt sich dann Gerinsel und führt zum Schlaganfall oder zur Lungenembolie.

Das darf doch nicht wahr sein! 

Ich habe sofort den Beschichter angerufen: .......Ist jetzt nicht mehr mein Beschichter!

Dann habe ich den Wahl angerufen:
Meine Frage, ob per Glasperlenstrahlen der Murks abgetragen werden könnte, wurde bejaht!
Der Strahler möge sehr dezent an die Arbeit gehen.
,,Ja mei, dann schickst ihn zu mir und dann macht der Baier (http://www.baier-motor-racing.de/) halt was drauf, der kann das".

Gut, also zum Strahler meines Vertrauens. Ein grandioser Typ! Das ist auch etwas, was unser Hobby ausmacht:
Völlig skurrile Typen kennen lernen. Der kommt dann in einer Staubwolke auf Dich zu,
zieht seinen Handschuh aus, es plumst ein ganzes Pfund Strahlgut auf den Boden,
die Staubwolke bekommt Nachschub, und er schüttelt Dir grinsend die Hand.
Er will vorsichtig dran gehen, aber gänzlich ohne Abtrag wird es wohl nicht geben.
Einen Tag später den Kolben wieder abgeholt. Nachgemssen: Ist wiederum 3/100 dünner geworden.
Wieder was gelernt. Da wären wir wieder bei einem Einbauspiel von 12/100!
Aber egal, der Baier macht das. Er beschichtet bis zu 15/100 im Durchmesser.

Kolben hingeschickt und 10 Tage später zurückerhalten. Alles gut!

So, dass war der Kolben!

Weiter geht es mit dem Auseinandernehmen:
Um es vorweg zu nehmen: Die Lager waren völlig ok!

Hmm..........und nu?   ???

Dann ein Blick auf die Welle! Wie groß ist denn der Spalt zwischen Pleul und Wange?
Da hat sich doch wahrhaftig der Pleufuß um ca. 0,3 bis 0,4 mm in die Wange eingeschliffen.
Ich wollte es nicht glauben! Jetzt nicht und seinerzeit beim Einbau der Welle auch nicht,
dass so etwas passieren kann. (Siehe Anselm, Tim und weitere).
Ursache: (Vermutlich) Null Spiel im unteren Pleullager! Siehe auch Carl Hertweck: ,,...unerlässliches Minimalspiel..."

Also wird meine Welle zur ,,Reisewelle"........seufz... und ab nach Ffm.
Telefonat mit Ffm: ,,Dass der Pleulfuß sich einarbeitet, also davon haben wir noch nichts gehört!"
Das ist doch auch ein Ding, einige unter uns wissen genau, dass dies nicht behauptet werden kann.
Bei der Ersatzwelle, welche ich ja nun haben möchte, wird es abgelehnt, dem unteren Pleullager mehr Luft zu geben.
Ja...ja...man wüsste, der Rabenbauer erzählt so etwas, aber für das Unternehmen Seiwert käme das nicht in Frage.
War immer Null-Spiel und bleibt auch immer Null-Spiel.

..................

Meine Welle wird natürlich auseinander genommen. Anruf von Ulis: Es zeigt sich zudem auf dem Hubzapfen leichtes Pitting,
vermutlich Härtefehler. Ich bekomme eine neue Welle zum Kulanzpreis.
Eine Null- Welle: Null Schlag = prima, Null Luft = war ja zu erwarten.

Und nu? So baue ich die jedenfalls nicht mehr ein.

Da die Welle ja ans Reisen gewöhnt ist, geht die also gleich weiter zu Kexel.
Er soll das Ding auseinander nehmen und dem Pleullager mehr Luft verschaffen.
Wunsch: 2 bis 3/100 (Anselm, falls Du das liest, mehr habe ich mich nicht getraut).
Und dann soll er bitte den Pleulfuß beschichten, wegen besserer Reibpaarung zur Kurbelwange.
Die Reisewelle kommt zurück, es wurde alles ausgeführt, jedoch ist das Lagerspiel mal grad knapp 1/100
und das gute Teil hat einen Mordschlag von über 1/10 mm.  ::)

Warum, um Himmels Willen, wird nicht so verfahren wie man das wünscht?   :attacke:
Das passiert wirklich häufiger!

Peter sei Dank ist der Schlag wieder weg und ich habe das Ding dann so eingebaut.

Die Geschichte könnte jetzt zu Ende sein, wäre da nicht die Nockenwelle und die noch nicht gefundene
Ursache
für die Geräuschbildung. Diese Nockenwelle wurde von Haering über-schliffen und für gut befunden.
Neue Härtung wäre nicht notwendig.
Leider hatte diese dann nach ca. 3000 km schon leichtes Pitting.
Das gefällt nun ebenso in keinster Weise. Ich hatte noch eine zweite (eben für solche Fälle) im Regal,
die habe ich dann eingebaut.

Und die eigentliche Ursache für das fiese Geräusch???
Ja, so ziemlich zum Schluss fiel mir auf, dass am Unterbrechergehäusedeckel, so an der Kante,
leichte ,,Bearbeitungsspuren" zu sehen waren.
Ein Blick auf die Gegenstelle am Rahmen zeigte das Gleiche!...............  ::)

Das so etwas derart knallen kann!

Oh, Mann..............
Also neue Silentblocks eingebaut und siehe da, das Motörchen kommt fast einen Zentimeter höher!

Und nachdem ich schlussendlich aus FFM eine klemmende Stößelstange eingebaut und wieder ausgebaut
und ersetzt habe, geht es nun wieder auf die Straße!

Gute Fahrt
Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

Peter

Hi Buxus,
oweh was eine Leidensgeschichte, da möchte wohl Keiner mit tauschen!  Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass jetzt Alles passt und auch dauerhaft funktioniert. Die Sturheit aus ffm ist auch mit ein Grund, dass ich dort eher nur noch selten was bestelle!
Gruß Peter
Am Sichersten ist die Unfreiheit

Similar topics (5)

Hauptmenü

Anleitungen & Bücher Baureihe Specials Startseite Vergleichsliste

Presse & Wissen

Bauzeiten & Stückzahlen Historisches Liste der BMW Modelle Presseberichte Prospekte & Plakate

Foren & Literatur

Bildergalerie Bildtafel-Suche Forum: Boxerforum Handbücher Servicedaten

Allgemeine Infos

Bildtafelsuche Glossar Impressum Kontakt Sitemap

Tipps & Service

Dienstleister Händler Märkte & Museen Tipps Verschleißteile & Werkzeuge