Kipphebel - Geräusche ??

Begonnen von Anthony, 20 November 2005, 10:21:55

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Anthony

Hallo Leute,
ich bin Neu hier und habe ein kleines Problem mit meiner BMW R 27, Bj. 1965 und bräuchte HILFE!!!
Habe meinen Motor nach einem festgefressenen Pleul auf dem Hubzapfen komplett überholt. Motor läuft jetzt wieder super, aber der Ventiltrieb bei Standgas ist ziemlich laut. Nach wiederholtem überprüfen des Ventilspiels konnte ich keine Abweichung des Einstellspiels feststellen. Jedoch wenn man die Kipphebel auf die Ventile  beim Eistellen
aufsetzen läßt,  hört man deutlich dieses "klappergeräusch" das mich wahnsinnig macht.
Wenn der Motor höhere Drehzahlen hat, ist das Geräusch verschwunden. Kann das sein, das die Ölpumpe bei Standgas zu wenig Öl fördert?
Danke im vorraus für eure Tipps
Anthony


Anthony


Heiko

Hi Anthony,

herzlich willkommen... hm, beim Einstellen aufsetzen lässt  :Frage: ... wie groß ist denn das Spiel, daß Du einstellst?... an eine zu geringe Förderleistung der Ölpumpe glaube ich jetzt nicht.

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Anthony

Hallo,

Einlassventil: 0.15; Auslassventil: 0.20, Selbstverständlich im kalten Zustand.
Man kann aber trotz des eingestellten Ventilspiels den Kipphebel noch mit hörbaren
"Klacken" auf das Ventil aufsetzen. Tut man einen Tropfen Öl dazwischen, ist es vorbei. Deswegen meine Annahme mit der Ölpumpe.

MfG Anthony

Heiko

Hi,

hast Du bei der Revision alle Ölbohrungen gereinigt?...

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Anthony

Hallo Heiko,
Motorblock und Zylinder wurde komplett Glasperlen gestrahlt und anschließend mit Hochdruckreiniger bzw.
mit Preßluft behandelt.
Kopfdichtung ist auch richtig montiert (Ölbohrung nicht verschlossen).
Kann man  den Ventiltrieb (Stößelstangen und Kipphebel) vielleicht verkehrt zusammenbauen?
MfG Anthony

guest474

Die Kipphebel werden ja durch Spritzöl geschmiert. Zerlge doch mal die Kipphebel und schaue Dir mal die Achsen an. Wenn die eingelaufen sind klappert auch alles. Oder das Axialspiel ist nicht i.O.
HeißT: Die Kipphebelachse muß sich leicht drehen lassen, darf aber axial kein fühlbares Spiel haben. Dann klappert auch alles.
gruss Manfred

Heiko

Verkehrt zusammenbauen kann man den Ventiltrieb eigentlich nicht... das mit dem Axialspiel ist ein guter Tip! Prüfe das mal... Hast Du auch die Bohrungen im Zylinderkopf gereinigt?... die befinden sich in den Führungen für die Befestigungschrauben im Kopf! Das Öl steigt dann von dort an den Schrauben entlang zu den Kipphebeln.

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Anthony

Hallo,
werde die Vorschläge schnellstens nach der Arbeit kontrollieren.
Danke , vielleicht hat jemand noch einen Tip, während ich den Zylinderkopf
demontiere.

Mfg Anthony

groovebuster

Zitat von: Manfred250 am 20 November 2005, 20:45:13
Oder das Axialspiel ist nicht i.O.

Ist ein häufiges Problem. Hatte ich auch mal und meine Kiste hat sich im mittleren Drehzahlbereich angehört wie ein Bolzenschussgerät, obwohl sie sonst gut lief. Zuviel Spiel an so einer STelle sorgt gleich für immens laute Klappergeräusche...

Grüße

Christian

sjeuf12

Zitat von: Heiko am 20 November 2005, 22:39:19
... Hast Du auch die Bohrungen im Zylinderkopf gereinigt?... die befinden sich in den Führungen für die Befestigungschrauben im Kopf!
@Karl
I believe I uploaded a pdf to you on how to clean these oil-channels, with some pictures and little text.
Is that already available in the tips-section?
I believe that would help here

br
Ser

Rütz

Hallo Anthony,

Zitat..Tut man einen Tropfen Öl dazwischen, ist es vorbei..

Normalerweise sollte da immer ein Tropfen Öl hängen.
Das Öl tritt oben aus einer Bohrung aus den Kipphebeln aus und "sickert" dann entlang des ventilseitigen Ärmchens zu dessen Spitze um dort besagten Tropfen zu bilden.

Die Ölwege entlang der "Ständerhülsen" setzen sich bei R27 gerne zu (mit Öhlkohle aufgrund der Hitze). Typischerweise ist vor allem die Auslaßseite betroffen: Es fällt dann auf, daß der Einlaßkipphebel deutlich "feuchter" ist.

Die Bilder von Ser stehen hier:
http://www.bmw-einzylinder.de/Start/tips/indexm/oelleitung.php


Baujahrbedingt  könnte es sein, daß du noch die kleinere R26 Ölpumpe eingebaut hast.
Wie man das einfach testet steht hier:
http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=1097.0

Ansonsten wie die Kollegen schon gesagt haben:
Das seitliche (axiale) Spiel der Kipphebel minimal einstellen (geht einfach durch Zusammendrücken der Böcke bei losen Kopfschrauben).
Ist das zu groß geht hier auch zuviel Öl verloren (tritt seitlich aus bevor es die obere Bohrung im Kipphebel erreicht).


Gruß
Anselm
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Anthony

Hallo Biker,

Danke für die schnellen Antworten zu meinem Problem. Werde alle diese möglichen Fehlerquellen begutachten.

MfG Anthony

sjeuf12

Zitat von: Rütz am 21 November 2005, 12:41:39
Die Bilder von Ser stehen hier:

Thanks Rütz,
to phrase it like my american colleague:

The last word I remebered clearly was....Alzheimer...

Ser

Anthony

Hallo,
habe den Zylinderkopf demontiert, und die Ölbohrungen mit Preßluft durchgeblasen.
Dabei ist aufgefallen, das die Bohrung die im Einlassberich endet deutlich kleiner ist
als die auf der Auslassseite. Das axialspiel der Kipphebel bertug 0,20mm, und die Bohrungen waren frei, bzw. die Welle nicht eingelaufen. Beim demontieren der Lagerböcke des Ventiltriebes ist mir aufgefallen, das ich sie mit dem Bund nach unten montiert hatte und somit dies auch eine Fehlerquelle sein konnte. Beim anschließenden
laufen lassen ohne Ventildeckel ist mir aufgefallen, das bei der Bohrung aus der Kipphebelwelle vom Einlass deutlich weniger Öl austritt, als auf der Auslassseite. wahrscheinlich bedingt durch die unterschiedlichen Durchmesser. Das Klappern ist jetzt deutlich weniger, aber immer noch vorhanden. Wenn man nach einigen Minuten die Ölmenge von Auslass und Einlasskanal kontrolliert, ist bei der Einlassseite fast nichts vorhanden.
MfG Anthony

Heiko

Moin,

prockel mal mit ´nem Draht durch die Bohrung auf der Einlasseite... evtl vorhandene Ablagerungen können so hart sein, daß man sie nicht mit Preßluft wegblasen kann.

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

rolf

Mir hat mal der Motorenistandsetzer meines Vertrauens gesagt das er IMMER die Ständerhülsen (die Dinger, wo die Kipphebel draufgeschraubt werden) ausbaut, die sind meistens zugewachsen,, spätestens dann wenn er sie in die Finger bekommt um den Kopf zu überholen (ca 70000km).
Ausbau ist einfach, ca auf 200° heiß machen, Irgendeine Zange nehmen, die Hülse damit packen, so das eine Wange der Zange in die Hülse greift, dann von unten (durch die Bohrung) mit Dorn + Hammer auf die Zangenwange...Plopp, sauber machen und gleich wieder rein (auf 200 ° halten!)
Rolf

Anthony

Hallo,
müssen die Borungen im Zylinderkopf die in den Führungen endet, den gleichen Durchmesser haben?
Der Durchmesser wie schon erwähnt in der Führung der Auslassseite ist bestimmt das doppelte.
MfG Anthony

Rütz

Ja, die müssen den gleichen Durchmesser haben!

Das Problem:
Die Bohrung in der Ständerhülse fluchtet werkseitig oft nicht mit der Bohrung im Zylinderkopf. Bei neuem Motor ist das kein Problem, da die Ständerhülse auf Höhe der Bohrung extra deshalb außen eine ausreichend dimensionierte Ringnut hat.
Leider setzt sich diese Ringnut viel schneller zu als man sich das dachte.

Alternativ kann man die Ständerhülse bei erhitztem Kopf (200°C) auch einfach mit der Zange drehen bis die Bohrungen 100%ig fluchten. Der Dreck in der Ringnut ist dann relativ egal: Er könnte sich zwar lösen und in den Ölkreislauf gelangen aber nichts mehr direkt verstopfen.
Vorteil:
Oft muß man nach einem Wiedereinbau der Ständerhülsen eine Zeitlang alle 20 km das verlorene Ventilspiel nachstellen, weil sich die Hülsen doch noch ein paar 1/10el mm gesetzt haben. Diese Gefahr besteht dann weniger.

Anselm
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

sjeuf12

Hi,
are those pictures in the tips section hard to read??  ::)

I used a drill bit to clean out the oil channels and also noticed that the head-bolts needed to be cleaned to.
The oil passes in the space between bolts and rocker mounts and in my case this gap was also filled with a hard residu.

br
Ser

Rütz

Zitat...are those pictures in the tips section hard to read??
No, they are perfekt, why do you think so?

I just said, it may eventually perhaps ( ;D) also be sufficient just to rotate the support-sleeves, in order to get the boreholes of support-sleeve and cylinderhead in Line and thus making the oil-channel-cleaning (with drill bit! ;D) possible without demounting the sleeves.

Once i did it this way myself and had no problems.

Of course your method is much more thorough.


Gruß
Anselm D(er Kölsche Wisch *)

*Sprichwort, wenn jemand sich beim Saubermachen auf die Nacharbeit der "Heinzelmänchen" verläßt...
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Anthony

Hallo,

habe jetzt den kompletten Zylinderkopf zerlegt, und folgendes festgestellt:
das Auslassventil hat in der Ventilführung ca. 1.5mm spiel. Dies ist sicherlich nicht laut Werksvorgabe. Die Ständerhülsen habe ich auch kontrolliert. Diese Bohrung kann niemals mit der im Zylinderkopf fluchten, da sie verschiedene Höhen aufweisen.
Nach Rücksprache mit einem BMW Speziallisten (mobile Tradition), ist dies auch nicht erforderlich, da es auch Kopfdichtungen gibt die keine Aussparung für die Ölrücklaufleitung aufweisen. Die Kipphebel werden nur durch Ölnebel geschmiert war die Aussage. Werde jetzt die Ventilführungen und Ventilfedern erneuern, dann müßte alles hoffentlich wieder in Ordnung sein.

MfG  Anthony

Heiko

#21
Moin,

BITTE?  :o ... Nicht nötig? Ölrücklaufleitung? Welche Ölrücklaufleitung? Ausschnitte für die "Ölrücklaufleitung" in der Kopfdichtung? Das ist die Druckleitung zur Ölversorgung des Kopfes! Das in den Kopf geförderte Öl fließt durch die Stößelstangenschutzrohre und durch die Stößelführungen zurück in den Motorblock... der "Spezialist" hat sich da wohl ein bisschen vertan... wahrscheinlich hat mal irgendwann, irgendwer an deinem Zylinderkopf rumgepfuscht. Wenn es diese Kopfdichtungen gibt, sind sie nicht für die Einzylinder oder eine Fehlproduktion. Das Laufspiel der Ventile in den Führungen beträgt übrigens 0,04mm bis 0,07mm.
Erneuer nicht nur die Ventilführungen und Ventilfedern, sondern bringe auch passende Bohrungen in die Ständerhülsen ein, damit die Ölversorgung gewährleistet ist. Besser ist das  ;)


Heiko E(rstaunt)
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

rolf

Achso, so ist das!
Fragt sich der geneigte Leser natürlich wieso man denn keinen /2 Zylinder und /3 Kopf paaren kann (weil da nämlich das Öl nur so raussprüht aus den offenen Gewindebohrungen, wg anderen System der Kopf-ölversorgung).
Ich fürchte, dann sind die restaurierten Kisten nicht lange "mobil" bei der mobilen tradition wenn sie solche Falschaussagen treffen.
Rolf K(opfschüttler)

Rütz

Auauaha!

Die Stichworte
"...Ölrücklaufleitung.." und " ..durch Ölnebel geschmiert.."
legen eindeutig nahe, daß besagter "Mobilist" überhaupt keine BMW-Einzylinder (außer F650 :P) kennt! Sowas gab es nämlich nur bei den alten Boxern.

Die Kipphebel unserer Einzylinder werden eindeutig nicht durch Ölnebel geschmiert, der aufgrund der Schwerkraft dort auch nicht ausreichend hinkäme, sondern über eine eigene "Ölhinlaufleitung"!


Die Bohrungen müssen (wegen der Ringnut) nicht unbedingt fluchten, funktioniert dann aber störungsfreier.
Daß die Bohrungen verschiedene Höhen haben, finde ich sehr ungewöhnlich :o. Bei den drei Köpfen an denen ich das bisher kontrolliert habe, waren sie immer auf gleicher Höhe :Frage:.

Es ist beschrieben, daß die Ständerhülsen, bei einigen Köpfen (aufgrund Materialfehler oder so) im Laufe der Zeit immer tiefer in den Kopf "hineinsacken".
Dann wäre dein Kopf nur noch durch aufwendige Schweißerei zu retten. Glaube ich aber irgendwie nicht....

Anselm A(uch kopfschüttelnd)
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf

Das mit den wegsackenden Ständerhülsen war bei den Schwingen -zweizylindern, bei den 1-zylindern wäre mir das neu.

Rütz

Ehrlich gesagt, keine Ahnung, war so 'ne Idee wegen Anthony's nicht fluchtender Bohrungen. Gelesen (beim Beemer) habe ich davon auch nur im Zusammenhang mit den Boxern.
Als ich meinen Zylinderkopf letztes Jahr zum Schweißen beim Stemler hatte, hat der jedoch vorher so eine Lehre drangehalten, um zu sehen ob die Ständerhülsen noch weit genug rausragen. Oder ob an deren Sitz auch geschweißt werden muß.
Das muß natürlich nix heißen (vielleicht "Show", vielleicht Analogschluß von den Boxern,...).

Anselm
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Anthony

Hallo,
werde den Zylinderkopf bei der Überholung der Ventilfürungen (ist ja dann sowieso warm),
auch gleich die Ständerhülsen nach euren Vorschlägen optimieren. Die Kopfdichtung ohne
der Ölbohrung habe ich  von mehreren Händlern auf den Teilemäkten schon angeboten bekommen, werde den Hersteller mal ausfindig machen und rückfrage halten was er sich dabei gedacht hat.

MfG Anthony

Heiko

Hi,

kannst Du mal ein Bild von dieser ominösen Kopfdichtung ohne Ölbohrung hier posten, wenn Du eins hast Anthony?

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Anthony

Guten Morgen,

habe den kompletten Zylinderkopf überholen lassen (neue Ventilführungen, Ventile, Ventilfedern und Federteller). Die Ständerhülsen sind auch optimiert worden. Die Kipphebel habe ich auch auseinander genommen, kontrolliert und wieder zusammen
gebaut, war alles in Ordnung. Man könnte jetzt sagen, ich habe einen neuen Zylinderkopf. Nach Montage und anschließenden laufen lassen des Motores, stellte ich mit entsetzen fest, dass dieses Geräusch vom Ventiltrieb immer noch vorhanden ist
Es ist nicht permanent bei Standgas zu hören, aber es stört mich.
Öl tritt jetzt aus allen Bohrungen im Zylinderkopf berich aus, werden jetzt also geschmiert.
Ich bin jetzt schon soweit, dass der Verdacht auf die Nockenwelle, oder auf den nachfolgenden Teilen fällt. habe aber die Nockenwelle beim Überholen des Motors angeschaut, war eigentlich in Ordnung.
Hat jemand von Euch noch eine Erklärung für dieses "Klappern".

MfG Anthony

Heiko

Moin,

hast Du auch neue Stößelstangen und Stößelführungen und Stößel eingebaut...? ... aber davon mal abgesehen, interessant wäre wie laut das Klappern ist und wie es sich anhört... den Ventiltrieb einer alten BMW hörst Du immer... entweder ist man vielleicht zu sensibel wenn es einen stört oder es ist immer noch etwas im Argen. Ich wüsste jetzt nicht wo ich ansetzen soll ohne dein Motorrad gehört zu haben!

Heiko
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