Richtig Einfahren: Teil 25

Begonnen von † Knut, 14 März 2009, 16:14:06

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† Knut

Moin zusammen,

über den Winter habe ich mit der Hilfe von Rolf und Heinz Bals in Minden meinen Motor gemacht. Alle Lager und Simmerringe neu, KS-Kolben und Zylinder auf's 2. Übermaß, Kopf gemacht... prinzipiell komplett revidiert und auf 0 Kilometer gebracht.

Zum Einfahren habe ich die "Run-It-Hard"-Methode gewählt

- 10 Minuten bei 2500 - 4000 min-1 im Stand laufen lassen
- die ersten 10 km im 3. Gang mit Halbgas zwischen ca. 2500 und 5000 min-1 beschleunigt und auslaufen lassen. Abkühlen lassen.
- wieder 10 Kilometer aber mit 3/4 Gas zwischen 3000 und 6000 min-1
- die letzten 10 Kilometer mit Vollgas zwischen 4000 und 7000 min-1 (60 - 100 km/h)

Nach dem Ölwechsel + Kopfschrauben + Ventile bin ich eben auf die Autobahn und habe 10 Minuten Vollgas gefahren und sie erreichte bei leichtem Gegenwind zähe 120 km/h.

Habe ich alles richtig gemacht??  ;D

Knut

Ach ja: Druck nach jetzt 60km 11,5 bar, ausgelitert 7,9 : 1

† Knut


Rütz

10 Minuten ohne Last??!! :o  eijeijei... :Frage:

Also ich habe die letzten Male (2x BMW 1x Gilera) so eingefahren:

- 30 sec bei 1000 - 2000 im Stand laufen lassen vor den ersten Starts.
- dann von Anfang voll digital gefahren, mit nur zwei erlaubten Schieberstellungen: Leerlauf oder Vollgas.
   Einzige Einschränkung: Vollgas max. so lange wie man Luft anhalten kann (ohne blau zu werden).
- Motor vollständig abkühlen lassen bei jeweils: 0,5 -> 1 -> 2 -> 4 -> 8 -> 16 -> 32 -> 64 km.
   Dann Ölwechsel, Kopfschrauben, Ventile.
- Im gleichen Fahrstil weiter bis ~200 km.
   Während des Einfahrens die max. Schaltdrehzahl kontinuierlich bis auf Nenndrehzahl erhöht.
- Erst danach das erste Mal >10 min Autobahn-Vollgas (inkl. Schock über Öltemp.), 2. Ölwechsel (+Kopfschrauben, Ventile) und "Freigabe".


...kam mir da auch schon ziemlich "hart" vor (für'n Schwuchtelfahrer...). ;D

Auf jeden Fall: Herzlichen Glückwunsch!!
Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Andre.Hubein

Knut du hast doch eine R27,oder?
Kommst du damit gut in den vierten Gang und kannst beschleunigen?
Welche Übersetzung fährst du?
Gruß André

rolf.soler

Zitat von: Andre.Hubein am 14 März 2009, 19:00:35
Knut du hast doch eine R27,oder?
Kommst du damit gut in den vierten Gang und kannst beschleunigen?
Welche Übersetzung fährst du?
Gruß André
ich nicht Knut, aber trotzdem (auch R27)
Ja, geht, ich ziehe im 3. aber bis 95 (geht sogar bis 100) und schalte erst dann, dann zieht sie weiter bis  knapp 120, hält Geschwindigkeit im 4. bis etwa knapp % Steigung (muss mal die untere Albisstrasse ausmessen...). Ich habe die Standardübersetzung 25/6.
R27 hebt halt erst im oberen Drehzahlbereich ab, kommt leider im 4. nicht auf die Drehzahl mit maximalem Drehmoment, deshalb kaum schneller als R26 trotz theoretisch höherer Drehzahl (im 4. eben nicht....). Wichtig ist von 3->4 erst schalten wenn annähernd Maximaldrehzahl im 3. Wenn Du Dich nicht getraust, im 3. so hoch zu drehen wegen Ventilklappern oder Angst dass Dir der Motor um die Ohren fliegt usw. dann musst Du optimale Einstellung finden (Vergaser, Zünduzng) evtl. am Zylinderkopf etwas arbeiten. 95 macht sie im 3. easy.

Kompressor_Peter

Zitat von: Rütz am 14 März 2009, 18:16:49
10 Minuten ohne Last??!! :o  eijeijei... :Frage:

Modellmotoren werden auf diese Art und Weise ebenfalls eingefahren.
Recht nützlich ist ein Temperaturmesser (bei Conrad für ca. 25,- - 30,-).
Bei ca. 150 Grad Zylindertemperatur sollte man die Abhühlphase  ;) einleiten.

Viele Grüße,
Kevin und Peter

Andre.Hubein

Danke Rolf!
Das wollte ich hören.Meine läuft eigentlich gut,aber sobald ich in den vierten schalte ist´s als würde ich sanft auf die Bremse treten.
Werde mal versuchen höher zu gehen,wenn es wärmer wird.
Rawost hat die Behördenübersetzung,er sagt derartige Probleme hat er damit nicht.Wie würde eine Gespannübersetzung wirken?
Gruß André.

† Knut

Moin André,

ich habe die lange 25/6 Übersetzung drin, bin allerdings nicht immer glücklich damit. Wie Rolf geschrieben hat: wenn's zügig vorangehen soll, muss der 3. bis über 90 km/h gezogen werden, damit der 4. zieht - isso. Geht bei der Behörde wohl besser.

Zitat von: Rütz am 14 März 2009, 18:16:49

10 Minuten ohne Last??!! :o  eijeijei... :Frage:



Ja Rütz, fand ich zuerst auch fraglich - dann hat es mir ein alter Kommilitone (wohnt jetzt in der Nähe von KdF-Stadt) erklärt: Das allererste Einlaufen sollte bei niedrigen bis mittleren Drehzahlen ohne wesentliche Last erfolgen. Dies bewirkt eine schnelle Durchölung des Motors bei geringen Mitteldrücken im Brennraum. In dieser Zeit trägt der obere Kompressionsring nur gering und der Druck gelangt auch zum 2. Kolbenring (meist "Minuten"-Ring), der jetzt einlaufen kann.
Die anschliessenden Beschleunigungsorgien sorgen für schnelles Einlaufen des oberen Ringes bei allen Drehzahlen und hohen Drücken, wobei beim Auslaufen lassen der Abrieb von den Zylinderwänden gewaschen wird.

Der Kumpel aus Wolfsburg hat mir auch erzählt, wie die Motoren heute "eingelaufen" werden:

Motor wird angetrieben und mit temperiertem Frischöl gefüttert. Dann gesteuerte Druckluft auf die Ansaugstutzen und damit die Verbrennung simulieren, ohne etwas schmutzig zu machen oder zu überhitzen. Pfiffig - hätte von mir sein können  ::)

Schönen Sonntach noch

Knut

Rawost

Zitat von: Andre.Hubein am 15 März 2009, 09:09:28
sobald ich in den vierten schalte ist´s als würde ich sanft auf die Bremse treten.
Werde mal versuchen höher zu gehen,wenn es wärmer wird.

Das Thema Übersetzung verdient vielleicht noch mal einen eigenen Thread.
Ist ja in letzter Zeit öfter angesprochen worden, auch im Zusammenhang mit SW.
Ein sehr interessanter Beitrag dazu findet sich in der Motorradzeitung 19/62: Klacks testet die R27 auf dem Nürburgring.
Schönen Sonntag noch
Gruß
Rainer
If you want to be happy for a day, drink. If you want to be happy for a year, marry. If you want to be happy for a life time, ride a BMW

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