Bremsbeläge

Begonnen von laika, 23 Dezember 2006, 10:44:41

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laika

Hallo zusammen!
Habe gestern vom Stemmler meine neuen Bremsbelege + Nieten bekommen.Brauche ich zum vernieten spezielles Werkzeug?
Wierum werden die Nieten vernietet?(auf der Belagseite oder der Bremsbackenseite).Müssen die neuen Belege noch irgendwie befeilt werden?Ist sonst noch irgendwas zu beachten?
Viele Grüße Bernd :bike:
R25/2 Bj.52

laika

R25/2 Bj.52

Karl

Hi Bernd,

die Nieten werden auf der Backenseite vernietet. "Spezialwerkzeug" brauchst du eigentlich nicht, ich habe mir mit einem Hammer und einem Eisenstab (als Gegenstück) beholfen.

Bin wie folgt vorgegangen:

- kleine Schraube in einen Schraubstock gespannt
- auf die Schraube den Kopf der Niete gelegt
- dann folgten Bremsbelag&B.backe
- abschliessend die kleine Eisenstange auf das überstehende Ende der Niete platzieren, mit dem Hammer auf die Stange kloppen und die Niete schön rund, breit schlagen
- so mit allen Nieten verfahren und schauen dass der Belag nirgends wackelt/Luft hat

Vorsicht: nicht zuuu fest schlagen, denn der Bremsbelag kann brechen! (*kotz*)
Tip: Bremsbackenfläche (zum Belag hin) evtl. mit (spezial?) Kleber bestreichen

Gruss,
Karl
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Rütz

ZitatIst sonst noch irgendwas zu beachten?
...
- Du mußt mit den mittleren zwei Nieten beginnen und von da nach außen arbeiten.
- Wenn dann ein Loch nicht 100% fluchtet, muß man es nachfeilen/bohren und nicht die Niete reinwürgen (der Belag darf zwischen den Nieten nicht "unter Druck" geraten).
- Die Kanten des Belags sollten "gebrochen" werden. Und zwar vor allem die Längsseiten!!
Ferner kann man die ablaufende Hälfte des Belages etwas stärker befeilen, damit die auflaufende Hälfte auf jeden Fall zuerst greift.

Anselm N(achtrag)
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

mekgyver

Habe letztens ( ;D vor ein paar Jahren) Popnieten aus Stahl vewendet
erst alle Nieten in die Bohrungen stecken und dann von innen nach außen fertignieten.
Geht ruck-zuck.
Gruß mek G(esipa)
... 73er-Gang

guest474

Habe meine aufkleben lassen. Geht einwandfrei.
Gruss Manfred

rolf

Ich lasse meine auch immer aufkleben.
1. kostet genausoviel wie gekaufte
2. hält bombig
3. Belag meiner Wahl
4. keinen Stress bzgl. Luftspalt etc

das letzte ist extrem (!!) wichtig: beim aufgenieteten Belag kontrollieren ob er wirklich lichtdicht an der  Backe anliegt,
ansonsten : Belag wieder runter und wegschmeissen, Neuen nehmen.
Ist dort nämlich ein Luftspalt, besteht die Gefahr das der Belag beim bremsen bricht...dann abplatzt... sich dann zwischen Trommel und Backe verkeilt.... und schon macht man eine Vollbremsung.. div tödliche Unfälle bestätigen diese Gefahr.


Karl,bitte keine Tipps mit " irgendwie kleben, zusätzlich etc", dazu braucht man 1. wirklich Spezialkleber, 2. Druck, 3. Hitze 4. Ahnung, also ich würde nie (!!) selber kleben (warum auch, gibt genug Firmen die es für kleines Geld machen, man muss nicht immer selber das Rad neu erfinden)
Rolf

guest639

Bravo Rolf,
das war eine sehr gute Antwort,ich hoffe mal, sie wird auch von allen beherzigt !!
Gruss,
bmwpeter :juhuu:

kruemel

Naja, wo er recht hat, hat er recht... Ich erinnere mich da an einen Beitrag letztes (?!?) Jahr mit schlechten Erfahrungen beim Kleben.

Man sollte bedenken:
Die Bremse ist der letzte Rettungsanker in dieser hektischen Zeit, um unsere antiquierten Kisten zu stoppen. Im Extremfall steht die Dose vor uns bereits dank ABS während wir nochmit voller Kraft am Kabel reißen...

Ich würde deshalb an meine Bremsbeläge nur den Fachmann lassen und da gar nix selbst nieten/kleben, es sei denn ich vertraue meinen Fähigkeiten mehr als dem Fachmann. Geld sollte bei der Bremse die allergeringste Rolle spielen. Ich habe mit meiner R24 schon immer einen heidenregatt, wenn es ums bremsen geht, da vorne nix wirkungsvolles drauf ist und hinten die Grenze zwischen Blockade und nix zu schmal ist.

gruss und frohes RestFest, kruemel
Forums "Kernkruemel" ;-)
BMW R24 und Isetta 300

Robert

Hasse wohl war.
Robert
"Ich habe meine BMW ja nicht aus Freude am Bauen, sondern aus Freude am Fahren!"

mekgyver

Bremsbeläge nieten ist Technik von gestern,
wer die Beläge kleben lassen kann, ist klar im Vorteil.

Das Nieten von Hohlnieten ist auch ne Kunst für sich,
es gibt dafür spezielle Nietdöpper, die den Rand der Hohlniete quasi umkrempeln
und so einen Kragen anformen.
Den Niet einfach plattkloppen ist genau falsch,
man wird dabei das Material so dünn hämmern, das der Niet abreissen kann.
Die Nietstellen bleiben immer Punktklemmstellen.

Dann mach`ich mich denächst mal schlau und suche nach Firmen, die Beläge verkleben.

Gruß mek
... 73er-Gang

guest474

@Rolf
Bei welcher Firma läßt  Du denn Deine Beläge kleben, und welche Beläge nimmst Du denn?

Gruss Manfred

rolf

Bei mir in Hamburg?
so'ne LKW Firma (gibt es fast überall), kleben auch Kupplungsbeläge neu.
Ich debattiere jedesmal neu mit denen , ich möglichst weiche Beläge, die gerne solch Mittelding (mit 10000 Begründungen, manche stichhhaltig! Leider!)... irgendwann einigen wir uns auf solch Ferodozeugs!
Rolf

guest474

@Rolf,

kannst Du mir die genauere Bezeichung der Ferrodes Beläge nennen?
Habe meine bei Bremsen Schöbel aufkleben lassen. Und dieser sagt, erbeliefert alle Händler (Stemmler, BMW Traditon) usw.
Gruss Manfred

rolf

Ne Manfred,
kann ich nicht. Ist immer wieder neu verhandelt beim Bremsenkleber .
Kann ferodo Grün sein, ist aber egal, sprich mit deinen Bremsenmann, schilder ihm die Probleme, (schlechte Bremswirkung) und höre was er vorschlägt (wobei erhöhte Abnutzung für unsereins kein (!!!) Problem darstellen sollte).
Rolf
PS du hattest in dem anderen tret vom "Coke" geschrieben, in Hamburg nennt man das auch Choke

Rütz

Hi,
ich habe mir vor vier Jahren von so einer LKW-Firma die vorderen Bremsbeläge (Beral) kleben lassen.
Habe gesagt, ich hätte das, was am besten bremst.  Es hieß: "Ah, da nehmen wir das und das...", fertig (ich glaube aber, sie haben das mehr nach Breite und Dicke ausgesucht).
Der Belag ist sehr hart, erinnert an Sintermetall.
Mit einer Feile kann man kaum Material abnehmen. Dafür haben sie ihn mir anhand des Trommeldurchmessers gleich passend abgedreht.
Es fällt nur sehr wenig Bremsstaub an und es sieht tatsächlich so aus, als ob eher die Trommel abgerieben wird als der Belag.
Aber es bremst wirklich gut!
Insofern kann ich nichts schlechtes über (zu) harte Bremsbeläge sagen.


Anselm
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

F.-M.

Hi alle zusammen,
hier mal ein Ergebnis von einem gut bremsenden Belag, der die Bremskraft nicht mit den paar Nieten halten konnte. Da die R24 am Vorderrad nur sehr bescheiden bremst habe ich nach einem Belag gesucht, der einen guten Reibwert haben sollte. Gekauft vor Jahren auf dem Veteranenmarkt Hamm. Dieser sehr weiche Belag muß eben sehr gut geklebt sein. Irgendwann hatte sich der alte bekannte schlecht bremsende Zustand am Vorderrad wieder eingestellt. Nach dem Demontieren des Vorderrades war zu erkennen, das der Belag der auflaufenden Bremsbacke komplett aus den Nieten gerissen war.

Gruß F.-M.

sigi_rs

Wow,
da hast Du aber Glück gehabt! Das hätte auch schief gehen können. :o

Das wird mir eine Lehre sein, denn ich hatte vor, den Belag, wenn er erneuert werden muß, zu nieten. Kann das vielleicht auch am Belagsmaterial gelegen haben? Ich habe da überhaupt keine Erfahrung und sowas noch nicht gesehen (meine Bremse bremst eher bescheiden). Hast Du mal den Verkäufer kontaktiert?

Viele Grüße und einen sicheren Rutsch nach 2007

Jörg

F.-M.

Hi Jörg,
die Sache ist eigentlich aus heutiger Sicht klar. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Sorten von Bremsbelagmaterial. Weiche und damit flexible, die immer geklebt werden müssen. Das habe ich hier falsch gemacht. Ich habe dieses weiche Material genietet. Also bitte nicht nachmachen. Und die Harten- meist vorgeformten, die du von BMW oder einem Händler zum Aufnieten bekommst. Diese sind zum nieten geeignet. Da habe ich keine Bedenken. Das wurde 60 Jahre so gemacht. Weiche- wie Harte Beläge gibt es dann noch mit unterschiedlichen Reibzahlen, die natürlich keiner auf Lager hat. Die im LKW – Werkstätten vorrätigen haben my = 0,4 .
Ich halte das Nieten für unsere Zwecke für die bessere Variante, da man dieses jederzeit selbst ausführen kann. Denn irgendwie kommt durch Konservierung etc. immer mal Öl an die Beläge und dann hilft nur Wechseln. Das Kleben muß mit einem speziellen Kleber, der dann unter Wärme also in einem Ofen aushärtet, durchgeführt werden. Der Kleber ist nur in 1kg Gebinden oder größer zu bekommen. Ich weiß den Preis nicht mehr. Mir war es einfach zu teuer, da ich die Menge Kleber vermutlich in 200 Jahre nicht verbrauchen könnte.

Gruß F.-M.


Heiko

#18
Au Backe  :o

Schwein gehabt! Sag mal, hast Du denn das Problem mit deiner Bremstrommel an der 24 wieder im Griff? Von wegen mit Öl voll gesogen und so!?

Ich habe meine Beläge bisher immer selber genietet und keine Probleme gehabt, dabei aber auch nicht mit weicheren Belägen oder dergleichen experimentiert.
Klar, Beläge kleben ist Stand der Technik, aber ich bin zu faul in eine Werkstatt zu rennen, die mir die passenden Beläge aufklebt.
Das muß jeder für sich entscheiden, allerdings nehme ich diesen Tret als Anlass für einen Neuen! (Link folgt)

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

F.-M.

Hallo Heiko,
Ich habe letztes Jahr ein ziemlich heruntergekommenes Vorderrad für die R 24 bei ebay ersteigert. Nun zerlegen, lackieren, einspeichen das benötigt so seine Zeit. Also so vor 2-3 Monaten hatte ich das fertig und die Bremse neu belegt. Damit hatte wieder eine viel bessere Vorderradbremse als die mit der verölten Trommel. Aber Zufriedenstellend war das immer noch nicht. An der 51/3 bekomme ich das Vorderrad Solo noch bei 50km/h zum blockieren. Da ist zwar eine Dublex drin aber auch nur Halbnarbe. Also mein Anspruch ist an der R 24 muß das Vorderrad wenigstens pfeifen. Also war der Griff zu den weichen Belägen mit my 0,5 und mehr angesagt. Das ging am Anfang auch ganz gut. Irgendwann war die Bremsleistung wieder ganz im Keller. Nach dem Öffnen war das auch logisch die auflaufende Backe (halbe Dublex) war ohne Belag. Mit nur der ablaufenden Backe ist kein Rennen zu gewinnen.

Das mit dem neuen Link ist eine gute Idee. Vielleicht bekommen wir ja so auch Tips zu Bezugsquellen für Belagsmaterial und erschwinglichem Kleber. Die LKW-Werkstätten wollen einem nicht so gerne Material für Bremsen verkaufen. Zum einen können sie das nicht berechnen, da die Kunden Bremsen belegen lassen und kein Material kaufen. Zum anderen wollen sie nicht das Material geliefert haben, wenn unsere Bremsen nicht richtig funktionieren. Nun das dieses auch ohne und vor ihren Verkauf schon der Fall ist interessiert da nicht.

Gruß und einen guten Rutsch F.-M.

abraxas

Muss mich Heiko anschließen.
Meine Beläge selbst genietet. Standardbeläge, ich glaub die waren vom Stemmler.
Das Fingerspitzengefühl besteht darin, die Niete so festzuklopfen, dass sie einerseits satt auf der Backe sitzt, andererseits nicht zu fest, da das Belagmaterial doch bruchspröde reagiert. Von Belagmitte nach Außen mindert Verspannungen.

Ich war erstaunt, dass jemand mit Popnieten zugange war. Seh ich zwei Schwierigkeiten.
(1) Meine Nietenzange beist den Popnietnagel erst bei ziemlich starken Zug ab. Der Bremsbelag würd vorher am Nietloch ausbrechen.
(2) Falls der Bremsbelag zu weit runtergefahren wir, schabt Popniete an der Trommmel. Originalnieten sind aus Kupfer und machen da nicht so viel hin. Gibt es eigentlich Kupferblindnieten?

Grüße Abraxas

† odeon8

Popnieten aus Kupfer - gibts schon:

http://nietendiscount.de/cf.php?action=startframe&portal=31750&tab=20&opennavi=H.&

Aber wozu ?

Normalerweise sind Popnieten aus Alu und haben einen Zugnagel aus Stahl.
Das Alu macht der Trommel nix - aber falls der Rest vom Zugstift nicht entfernt wurde (!) -
dann gibts tiefe Rillen.

Ich sehe eher ein Problem bei der Verarbeitung: Die "Düse" der Blindnietzange ist
üblicherweise wesentlich größer als der Kopfdurchmesser des Niets. Somit liegt diese
Düse nicht sauber auf dem Kopf der Niete sondern auf dem Belag auf.
Man müsste also die Düse entsprechend zylindrisch drehen, damit sie samt der Niete
in die Flachsenkung des Belags eintaucht. Meine Blindnietdüsen schauen auch so  aus -
ist sonst kein Nachteil die so zu bearbeiten.

Übrigens kann man den Zugnagel vorher etwas ansägen, um die Zugkraft zu verringern.

Thomas


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