Kugel- oder Kegelrolle ?

Begonnen von Oerlov, 31 Januar 2005, 08:45:49

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Oerlov

Moin allerseits,

im Zusammenhang mit dem vorigen Beitrag  " http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=1242.0 " habe ich mal einige Ersatzteilkataloge gewälzt. Hierbei ist mir aufgefallen, dass häufig für den Ersatz von Kugellagern (in Rädern, Schwinge, Lenkkopf) wohl seit längerem auch Kegelrollenlager angeboten werden. Ist das nun empfehlenswert, oder nicht? Ich denke mal, dass KeRoLa auch vor 50 bekannt waren und frage mich, warum BMW sie dann nicht gleich verbaut hat.

Wie sind Eure Erfahrungen hierzu?

Grüße

Carsten

Oerlov



Heiko

Moin Carsten,

ich fang mal an... Jungs verbessert mich :D , wenn ich Unsinn schreibe  :-\\ ... meines Wissens nach, gibt es Kegelrollenlager auch schon sehr lange... vermutllich hat BMW aus Kostengründen anfangs erst Kugellager (Radlager) eingebaut und ist dann auf Kegelrollenlager umgestiegen (oder lag es vielleicht an der damaligen Materialzuteilung in der Nachkriegszeit?). In meiner R26 Ersatzteilliste stehen allerdings nur Kegelrollenlager für Schwinge und Räder. Der Vorteil des Kegelrollenlagers liegt darin, dass dieses Lager radiale und achsiale Belastungen aufnehmen kann ohne Schaden zu nehmen, die richtige Einstellung natürlich vorrausgesetzt, in unserem Fall besonders die Radlager und die Schwinge. Kugellager können nur radiale Kräfte auf Dauer verarbeiten ohne Schaden zu nehmen.

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

rolf

Heiko,
würde ich ja zu gerne... aber alles richtig (so`n Mist).
zu den Lenklagern solltest du (Carsten) mal ein bißchen stöbern, da wurde schon viel drüber geschrieben, Vor- + Nachteile.
Rolf

Heiko

Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Peter

 :applaus:  Glückwunsch Heiko....zu deinem Beitrag ohne Fehler!  8)  Schade für Rolf   :P
Am Sichersten ist die Unfreiheit

rolf


Heiko

#6
Klar, bis Du schwarz wirst....
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Oerlov

Natürlich habe ich zunächst die alten Beiträge durchsucht und bin dabei auf einige Infos gestoßen (z.B. das klemmende Lenkkopflager wegen dem verformbaren äußeren Lagerring- da wäre ich nie und nimmer selbst drauf gekommen). Da in früheren Beiträgen allerdings höchstens mal sowas steht, wie "hat UliS empfohlen" - aber eben nicht warum- habe ich diese Frage gestellt. 
:traurig:
Auch die Antwort von Heiko hatte mich nur teilweise überzeugt, da ja gerade Lager wie das Lenkkopflager für axiale Lasten konstruiert sind. Deshalb  habe ich mich inzwischen noch anderweitig informert: Ein Kumpel sagte mir nun, dass der Nachteil des Kugellagers bei statischen Lasten darin liegt, dass die ganze Last auf einem Bruchteil einer Kugeloberfläche  (=Punkt) ruht und somit einen riesigen Druck auf die Lagerschale erzeugt. Folge: Das Lager nutzt ab. Bei KeRoLa ist das ein wenig besser, denn hier wird die Kraft auf einer Linie (=Radius des Kegels) eingeleitet- das sollte im statischen Bereich haltbarer sein.  (Da hätte man eigentlich auch selber drauf kommen müssen...)
:Frage:
Dann werde ich mal demnächst KeRoLa für die Lenkung bestellen.

Bei den Rädern und Schwingen ist es wohl so wie Heiko geschrieben hat: Da treten immer auch axiale Belastungen auf. Also waren hier Kugellager wohl immer eine billigere Notlösung.

Grüße Carsten

Heiko

Hi,

stimmt, das macht Sinn mit dem Kugellager im Lenkkopf... wenn ich manchmal ein altes Kugellager in der Hand hatte, wunderte ich mich schon des öfteren über "Druckstellen" im Laufring...  :Frage:

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Rütz

Kugellager an den Schwingen gab es doch gar nicht, oder?
Könnte mir zumindest nicht vorstellen, daß das überhaupt geht.

Mit den axialen/ radialen Kräften ist das am Lenkopf natürlich genau andersherum. Da ist es ja auch ein "Axialkugellager" im ggs zu "Radialkugellagern" in den Rädern.
Kegellager können halt immer beide Sorten Kräfte aufnehmen.
Obwohl (!), es gab/gibt auch "Schrägkugellager", die sind -glaub' ich- sogar noch besser für wechselnde axiale/radiale Kräfte (z.B. Achsantrieb).

Anselm
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

kruemel

Moin!

Stimmt das mit den Axialkugellagern. Schrägkugellager haben den Nachteil, dass man sie nicht verspannen sollte, was man mit einem Kegelrollenlager problemlos machen kann (MB-Grundstudium)...

hilft das weiter?

kruemel
Forums "Kernkruemel" ;-)
BMW R24 und Isetta 300

Andre.Hubein

So wie mir bekannt ist,sind bei Stemmler für den Lenkkopf nur noch Kegelrollenlager zu ordern,Kugellager sind out.Wie es bei anderen Händlern aussieht weiß ich nicht.Grüße an alle und speziell an Oerlov,André.

Karl

@ André:

Die kompletten Kugellager wirst du nur noch sehr schwer bekommen (neue zumindest), aber dafür gibt es aber die Kugeln einzeln zu kaufen. Bin mir nicht sicher aber ich glaub die hatten so um die 5-6mm Durchmesser ... Bei den Lagerschalen ist das eine ganz andere Frage. Werden die überhaupt noch produziert?

@ Oerlov:

>>"der Nachteil des Kugellagers bei statischen Lasten darin liegt, dass die ganze Last auf einem Bruchteil einer Kugeloberfläche  (=Punkt) ruht und somit einen riesigen Druck auf die Lagerschale erzeugt."

Wie wahr! Beim Auseinanderbauen des Lagers von meiner /0 hab ich etwas ganz lustiges gefunden: ein-zwei Kugeln des Lagers waren IN DER MITTE durchgebrochen (einfach so; klapp - und auf!). So etwas hab ich vorher noch nie gesehen gehabt ... Da müssen ja wirklich starke Kräfte wirken ...!

Gruss,
Karl
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mekgyver

#13
@ all :
genau wie Karl schreibt, gibt es bei diesen Kugellagern im Lenkkopf Punktbekastungen. (Sensationell sind wirklich : gebrochene Kugeln , unglaublich!)
Mit Kegelrollenlagern gibt's keine Probs mehr über *zig Jahre hin, !
Hab's ja schon ewig drin, die ca 40€ sind gut investiert.
Die Kegelrollenlager führen die Belastung entlang der Linie ihrer Außenkontur ab, also auf etwa 7mm, daher sind die standfester.
Die Kugellager stehen im Neuzustand auf einem Punkt und wenn sie einige Zeit beansprucht worden sind , werden sie zu Eiern und arbeiten sich in die Lagerschalen ein, das sind dann diese Rastmarken, die der TÜV-Prüfer testet.
Das alles hat man mit den Kegelrollenlagern im Lenkkopf nicht.
Bei den Radlagern sieht's genauso aus, original bei der /3 sind ein Nadellager und ein 2reihiges Schrägkugellager, Stand der Technik 1953.
R26 ff haben die Kegelrollenlager 30203 (als Radlager) drin, es gibt bis heute nichts besseres, das Prob ist gelöst !
Gruß mek K (egelrobbe ;D )
... 73er-Gang

Andre.Hubein

Die Kugeln haben einen Durchmesser von 5,5mm,laut Ersatzteilliste.Aber woher kriegt man die?Ich werd´s mal im Fahrradladen probieren.Gruß André.

Heiko

Hi,

@André:

die Kugeln für´s Lenkkopflager? Die bekommst du bei Stemler und Co.
Nummer bei Stemler z.B. 07 11 9 986 255, sind übrigens dieselben Kugeln wie im Lenkungsdämpfer.

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

rolf

Hallo Carsten,
ich hoffe ja nicht ,das in den alten Beiträgen max steht "hat Uli S. empfohlen".
Aber ich kann das ja mal zusammenfassen.
Kugellager-Punktbelastung ist richtig und ein Manko
Kegelrollenlager haben einen dünneren Außenring und verformen sich (beim Lenklager) , das ist aber auch ein Manko , und zwar ein ziemlich großes, du wirst dein Kegelrollenlager nie so fein spielfrei eingestellt bekommen wie das Kugellager, das klemmt immer irgendwo.
Axial-radila Kräfte, auch richtig, nun ist aber das lenklager ein Schrägkugellager und kann damit eben auch axiale kräfte aufnehmen (es muss auch beide kräfte aufnehmen können da beide auftreten, axiale beim einfedern, radiale beim (z.B.) bremsen).
rolf

emm

Hi André,

probier es mal beim Kugellager-Händler (SKF, FAG usw.).  Die haben die Kugeln in allen Durchmessern da.
Gruß
Markus
Alt werden ist unausweichlich, erwachsen werden optional...

† odeon8

Hi André,

guckst Du hier: http://www.peters-bearing.de/

Viele Grüße,

Thomas aus dem 1m verschneiten Bayern
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

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