Zündfunkenpolarität

Begonnen von Karl, 12 Juni 2017, 12:51:30

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Karl

Das Problem mit der inneren Schaltung von Zündspulen und ihrer Klemmenidentifizierung hat mich auch lange beschäftigt.
Vor allem weil es sehr oft mit der herstellerseitig angebrachten Kennzeichnung einfach nicht zusammen passen will...

Mittlerweile habe ich, glaube ich, die Lösung gefunden.
Hertweck hat hier wohl tatsächlich mal selbst einen Grubenhund in die Welt gesetzt.

1.
Wie Hansdampf schon sagt:
Der Spannungsunterschied bei verschiedener Polung der Zündspule ist irrelevant, weil viel zu gering.
Es gibt daher beide Formen der inneren Schaltung.
Mal mit Kl.1, mal mit Kl.15 als gemeinsamem Anschußpunkt der Spulen. -> Das ist egal! (->1)

2.
Mit den bisherigen Methoden (Ohm- und Voltmeter), die Hertweck und Thomas vorgeschlagen haben, läßt sich zwar zweifelsfrei erkennen, welcher der beiden Anschlüsse der gemeinsame ist.
Das sagt aber leider trotzdem nichts darüber aus, welcher davon nun Klemme "15"  oder "1" ist!
Das hängt nämlich allein(!) von der Wickelrichtung der Sekundärspule ab, denn:

3.
Entscheident (und relevant!) ist die Zündfunkenpolarität.
Der Zündfunke muß negativ sein!

Obs an der Temperatur oder den Feldlinien liegt:
Um Elektronen von Masse auf die Mittelelektrode hüpfen zu lassen ist eine 10-15% größere Spannung nötig als umgekehrt.
Durch Umpolen der Zündspule, ändert sich also nicht die maximal mögliche Hochspannung, aber die für einen Funken mindestens benötigte Zündspannung.

4.
Watt nu... wenn man kein Oszilloskop hat?
Im Netz ließt man immer mal von der "Bleistiftmethode" (z.B. ->3, Beitrag von chris123).
Das geht??
Also nochmal die olle Louis-Funkenstrecke rausgekrammt und tatsächlich,
es funktioniert! :o :D
Man muß sich etwas "einsehen" und ein paar mal umpolen. Aber dann ist es eindeutig.
Mit bloßem Auge ist es weniger ein Helligkeitsunterschied als ein Unterschied in Form und Breite.
Der in Elektronenflussrichtung aus dem Graphit austretende Funken ist an der Basis breiter und unruhiger.
Fotografiert ist es noch deutlicher. (Anhangbild: Elektronenflussrichtung von links nach rechts).

Quellen:
1: Aus einem Bosch Lehrbuch (googleseidank). Der Link ist nicht ganz zuverlässig. Cookies und Tracking müssen erlaubt sein, sonst wird es nicht angezeigt( ::))
https://books.google.de/books?id=XYuhBgAAQBAJ&lpg=PA190&dq=z%C3%BCndfunken%20polarit%C3%A4t&hl=de&pg=PA190#v=onepage&q=z%C3%BCndfunken%20polarit%C3%A4t&f=false

2: Aus der Gebrauchsanleitung eines Werkstattoszilloskops
https://www.picoauto.com/de/library/automotive-guided-tests/sekundaerzuendkreis-verteilerlose-zuendung-positive-polaritaet/

3: Bleistiftmethode
http://www.offroadforen.de/index.php/Thread/105825-Zündspule-für-welches-Motorrad-und-wie-anzuschließen/



Original-Beitrag: LINK
Geschrieben von: RÜTZ
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Karl


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