Vorderer Schwingbolzen R27 fest

Begonnen von zweiradfreak, 03 Dezember 2016, 22:49:27

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zweiradfreak

Hallo Profischrauber,

bin gerade dabei meine R27 "nackelig" zu machen.

Der vordere Schwingbolzen meiner R27 bringt mich zur Verzweifelung. Nachdem ich die Hutmutter an der linken Seite geloest habe (vorher natuerlich alles mit Caramba eingesprueht und wirken lassen), dreht sich der Schwingbolzen keinen Milimeter, nach ansetzen des Ringschluessels. Auch mit Waerme kein Erfolg.

Ich gehe mal davon aus, das noch einige Gewindegaenge der Schwingachse in der Vorderradgabel sich befinden, sodass ich diese nicht sofort herausschlagen kann, wie es in der Reparaturanleitung steht.

Das komische ist noch, wenn ich die Schwinge rauf oder runter bewege, dreht sich nach kurzer Zeit auch immer die Schwingachse mit. ???????

Hat jemand das Problem schon gehabt und kann mir weiterhelfen?

zweiradfreak


OldsCool!

Hallo Zweirad,

das ist ne harte Nuss! Liegt am Passsitz auf der gegenüberliegenden Seite. Flute das mal mit WD40 etc...
Und richtig, die Achse ist geschraubt. Das braucht richtig "Schmackes". Ich erinnere mich leider nur an rohe Gewalt und ein "Knack". Dann ging es aber kaum einfacher bis das Ding ganz raus war.
Sicher hat der ein oder andere das schon häufiger gemacht und noch einen Trick auf Lager...

Gruß Steffen
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

Schorsch


Richtig,

da musst Du brutal werden. Gut, aber nicht unbedingt erforderlich, ist diese Einfädelhilfe.
Damit bleibt der Bolzen waagerecht, wenn Du ihn herausschraubst. Auch später beim Einbau hilfreich.

Gruß

Früher war alles gut, heute ist alles besser.
Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre.
(Heinz Erhardt)

Heiko

#3
Hi,

Gewinde ist jeweils links und rechts in der Gabel.... im Schwingenarm ist eine Passung... Die Einfädelhilfe bringt da gar nichts,weil beim herausschrauben der Schwingenbolzen sowieso waagerecht ist.

Entweder alles richtig warm machen, also Gabel und Schwingenarm in dem Bereich oder mit einer dünnen Flexscheibe durchflexen auf beiden Seiten zwischen Gabel und Schwingenarm.

Es ist klar, dass sich der Bolzen mitdreht wenn Du die Schwinge hoch und runter bewegst, da anscheinend im Schwingenarm alles richtig festgegammelt ist. Also evtl. Nur den Bereich heiß machen.


Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

OldsCool!

Zitat von: Heiko am 04 Dezember 2016, 08:16:16
Gewinde ist jeweils links und rechts in der Gabel....
Bei mir nicht. Nur auf der Seite mit der Kontermutter/Kappe. Die andere Seite ist "nur" der Passsitz, und da hakt es.

Gruß Steffen
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

Heiko

Hm,


das kommt davon wenn man da lange nicht mehr dran war... da trügt die Erinnerung.  ::)



Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Schorsch

#6
Stimmt!!!

Beim Zusammenbau hat mir die Einfädelhilfe geholfen, zumal ja zwischen Schwinge und Gabel noch die
richtigen Passscheiben kommen.

Zeiradfreak:
Schreib mir mal welche Stärke Du brauchst, hab noch welche.
Früher war alles gut, heute ist alles besser.
Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre.
(Heinz Erhardt)

OldsCool!

Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

zweiradfreak

Das hoert sich ja gut an, das ich nicht der einzige bin, der das Problem hatte.

Meine Vermutung geht auch dahin, das die Passung schon eine Verbindung mit der Gabel eingegangen ist. Also werde ich vorgehen nach dem Motto, bist Du nicht willig so gebrauch ich Gewalt. Spaetestens Silverster werde ich dann die dicken Chinaboeller zum heraussprengen benutzen.

Zumindest werde ich noch mal Hitze benutzen und eventuell die Gabel mit einer Schraubzwinge oberhalb der Schwinge verspannen ( aber zart), in der Hoffung durch die axiale Kraft die Passung auf der rechten Seite somit zu belasten ( Versuch macht klug).

Sobald ich erfolgreich war berichte ich und auf das Angebot der Passcheiben komme ich zureck.

Gruss

Andreas


Schorsch

Genau Andreas,

schätze mal, dass Du genug Most im Arm hast, gib Alles!!
Früher war alles gut, heute ist alles besser.
Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre.
(Heinz Erhardt)

zweiradfreak

Vorbereitungen sind getroffen:

1. Schwinge baded in WD 40
2. Heissluftfoen geturnt
3. Hebelarm vorbereite und reicht bis zum Nachbarn auf der anderen Strassenseite (da ich kein Mum in den Armen habe). Der kann den gleich mit anpacken

Morgen gehts loooos  :schrauber:

mekgyver

Hallo ZRF,
den Spruch kennste aber : Nach fest kommt ab.
Ich melde mich weil ich sozusagen Gefahr im Verzug sehe.

Bei mir habe ich ein ähnliches Prob,
eine zugelaufene R26-Gabel lässt sich an der Schwingenachse drehen.
2mm nach links und rechts. Einstellscheiben fehlen, 2mm Spalt.
Nun kann ich natürlich mächtige Hebel und ultrakräftige Schraubstockunterstützung bei mir abrufen.
Das können Kräfte sein, die die Endstücke verdrücken können !  :o
Was klemmt da ?
Die Innenschalen der Kegelrollenlager auf der Schwingenachse, die sind da festgerostet.

Geht man in die hiesige Bildtafelsuche (R26 > Vorderradgabel), hat man eine Explosionszeichnung der beteiligten Komponenten.

Ich gehe bei meinem Prob jetzt so her, dass ich zunächst den Dichtring zerstöre, damit dort Öl von außen eintreten kann.
Optimalerweise schäle ich einen umlaufenden Ring vom Dichtring durch den 2mm Spalt heraus.
Auf beiden Seiten.
Dann stecke ich die zugeklappte Gabel in ein Altölbad und heize auf, bis zum Rauchpunkt (min 220°C)  ;D unter Abzug ... habbich  :koenig:
Ich nehme dazu einen ovalen alten Brattopf mit 3l Altöl, auf einem einfachen 2 Platten-Elektro-Herd.

Damit hoffe ich , dass endlich auch dünnflüssiges Öl hinter die Lagerschale auf die Schwingenachse gelangt.
Das lasse ich mal 20min auf 220°C, dann nehme ich die Konstuktion heraus und versuche wieder am Schraubstock,
die inneren Lagerschalen seitich zu verschieben , mal rechts mal links. Aber zart, nicht soo stark dass sich die geschmiedeten Endstücke verbiegen !

Hat sich nix bewegt, muss es nochmal ins Wärmebad  ;D Geduld ist angesagt, vielleicht 5 mal drangehen, irgendwann kommt das.

Solong, hoffe geholfen zu haben,
Gruß mek  :schrauber:  :prost:

... 73er-Gang

OldsCool!

Nö... Bei mir waren keine Lager festgerostet. Einfach nur der Passsitz  ;D -> rohe Gewalt, Knack, fertig
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

27-steib

mit einem Heissluft kommst du nicht auf die benötigten Temperaturen, da wirst du nur mit einer Lötlampe weiterkommen.

cledrera

Oder du hast einen anständigen Heißluftfön (und Geduld).
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

27-steib

ich habe einen Steinel (vernünftigen) Heissliftfön, und mit dem brenn ich Farben und Lack ab. Motorteile etc bekommst du damit nie auf Temperatur. Vorher ist in der garage 40 Grad warm

cledrera

Und ich habe auch einen Steinel.
Solange nicht von rotglühend die Rede ist, schafft der das.
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

zweiradfreak

Yep, alles unter Kontrolle. :dance:

Ich habe mein Problem gelöst. Nach dem bewährten baden in WD-40 und erhitzen mit Heißluftföhn (konnte dabei mir meine nackelige R27 betrachten) habe ich die Knarre mit 2 Meter Rohr angesetzt und siehe da, voll abgeruscht und den Schraubenkopf vermackelt. (wird Zeit, das ich mir einen neuen Knarrenkasten nach 30 Jahren kaufe).

Bevor ich aber den Flex nehme habe ich den "Rumänentrick" angewand oder so. 32 Mutter auf  den Schwingbolzenkopf geschweisst, Knarre angesetzt mit 2m Rohr und knack hat`s gemacht. Hat sich gelohnt, das ich früher in den 70`er Jahren "Zugeschaut und mitgebaut" am Fernsehen gesehen habe.

Nach Begutachtung der Teile komme ich zu folgendem Resueme:

1. Hitze, Hitze und nochmal Hitze. Durch das Schweissen wurde direkt die Schwingachse erhitzt, die natürlich auch wiederum die anderen Bauteile erwährt hat. Das schafft so kein Heißluftföhn, zumindest nicht in der Zeit.

2. In meinem Falle war die Ursache die festsitzende Passung auf der rechten Seite, dort wo der Schraubschlüssel angesetzt wird.

Heiko, Du hattest schon vorher davon berichtet.

3. Ich habe mal Fotos gemacht, auf dem man sieht, das sich auf Achse schon Querrillen unterhalb des Schraubenkopfes gebildet haben, das gleiche ist in der Führung der Gabel zu sehen. Anscheinend wollte sich die Schwinge das fehlende Gewinde auf der Seite selber drehen.

Die Lager werde ich austauschen müssen. Ob ich den Schwingbolzen noch aufarbeiten kann, wird sich raustellen aber das soll heute kein Thema.

Ich hatte im Portal gelesen, das einige den Schmirnippel in der Schwinge vermissen. ich jetzt auch, oder ich pump das Ding beim Zusammmenbau voll Fett, aber nur dickes säurefreies Maschinenfett, bei den geringen dynamischen Bewegungen sollte das ausreichen.

Das warst den erst einmal aus dem Sauerland. Jetzt trink ist erst mal ein gutes Bierchen auf den heutigen Tag.

Gruss
Andreas

Heiko

Na,

dann habe ich wenigstens ein bisschen Recht gehabt.  ;D Danke.


Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

zweiradfreak

Nachtrag:

Ein herzliches Dankeschoen noch an euch allen, die mir geantwortet haben. Insbesondere an Oldscool, der Schrauber, der sich an alles erinnert.

Bernd, falls ich noch Passcheiben benoetige, denke ich an Dich.

Gruss

Andreas

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