R26 Fuehrung am Hardy/ 'Kardan'-Gelenk ausgeschlagen

Begonnen von berndsp, 20 März 2010, 14:47:35

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

berndsp

Die Fuehrung zwischen Getriebeausgang (Kugel) und Antriebswelle ist bei meiner R26 ausgeschlagen, ca 0,7 mm Spiel. Also da wo die Hardyscheibe sitzt

(1) (Wie heisst denn das Gelenk da eigentlich, Hardy-Gelenk? Ein Kardan ist es ja wohl nicht)
2) Hat jemand ne Idee/ Erfahrung wie man das møglichst einfach fiksen kann, Buchse in die Antriebswelle oder sowas?
3) Oder einfach ignorieren? Habe ne neue Hardyscheibe, reicht das evt. zum Zentrieren?
4) Braucht's den Stahlring um die Hardyscheibe eigentlich?

Fragen ueber Fragen...  ;)

Gruss
BerndSP
nicht denken, fluchen... :)

If a man speaks his truth in the middle of a vast forrest,
where no woman can hear him: Is he still wrong?

berndsp

nicht denken, fluchen... :)

If a man speaks his truth in the middle of a vast forrest,
where no woman can hear him: Is he still wrong?

Heiko

#1
Hi Bernd,

0,7mm würde ich noch nicht ausgeschlagen nennen...  ;D  Ne, im Ernst, ich weiß nicht wieviel Spiel dort eigentlich im Neuzustand sein muß, 0,7mm finde ich (!) aber nicht tragisch. Keine Ahnung wie das richtig heißt... Führung?

Ich glaube für eine Buchse ist das Material an der Kardanwelle zu dünn, ich denke, dass diese Verbindung eher zur Sicherheit da ist, wenn der Chromring um die Hardyscheibe platzt und das Gummi sich zerlegt.... soll dann vor noch größeren Schäden bewahren.


Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Rütz

#2
Hi,
ich denke auch, daß die Führung nur eine zusätzliche Redundanz (ja, ich weiß, doppelgemoppelt ;D) ist und erst wirksam wird, wenn die Hardyscheibe nicht mehr gut ist.

Bei meiner R27 hat sich diese ausgeschlagene Führung allerdings tatsächlich als Ursache eines sehr lästigen Klapper/Klingelgeräusches erwiesen. War bei bestimmten Drehzahlen im Stand und Scheibebetrieb (so mit 40 im 3. ohne Gas bergab). Hatte mich schon damit abgefunden, daß es die Schaltgablen sind, dann aber zufällig bemerkt, daß es verschwindet, wenn man die Kardanwelle (nicht Hardyscheibe) festhält. :o
-> Der schüttelnde Motor hat die Abtriebswelle in der Kardanwelle klingeln lassen.
Dürfte aber ein spezielles R27 Phänomen sein, weil der Motor hier gegenüber Rahmen und Kardanwelle viel stärker schwingen kann.

Deswegen bin ich die Sache mal angegangen:
Ich habe aus 0,2 mm Messingblech einen Streifen geschnitten.
Länge: So, daß er, auf Stoß gewickelt, genau den Außendurchmesser der Kugel bildet.
Breite: So, daß er den ausgeschlagenen Bereich in der Hülse gerade abdeckt und sich dort so gerade eben "auf Stoß" aufspreizen kann.

Das ganze habe ich dann mit Loctite 660 "Welle-Nabe-Quickmetall" eingeklebt. Man kann bestimmt auch irgendeinen anderen Metallkleber, der auch in einem größeren Spalt aushärtet, oder UHU-PLUS nehmen.

.... bis jetzt (eine Saison) hälts. :)


Gruß Rütz

Ach ja... ad 4): Den Stahlring braucht es auf jeden Fall. Du unterschätzt die Kräfte, die da wirken (oder die Elastizität der Hardyscheibe, je nachdem..).
Die originale R26/27 Scheibe ("Stern") kann man ja ohne Stahlring schon mit der bloßen Hand völlig verformen.
Aber ich denke, du meinst den ersatzweisen "Gummipuk". Wichtig, daß es der schmale (18 mm?) ist.
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf.soler

Leute,
ich habe keine Ahnung wovon Ihr redet...Was für eine Führung und was für eine Kugel meint ihr ? Abtriebswelle in der Kardanwelle ? Hülse ?
Kann mich jemand erleuchten (vielleicht klappert meine R27 da auch ?  :) )

† Knut

Rolf,

das Ende des Stoßdämpferflansches an der Kardanwelle ist als Kugelführung ausgeführt, wo das kugelförmige Ende der Abtriebswelle des Getriebes eingreift! Am Stoßdämpferflansch kann es ausbrechen. Muss nicht sein, kann aber passieren und hat keine großen Folgen - so schrub Rütz und ist auch meine (!) und Rolfs Meinung.

Knut

Heiko

Zitat von: Knut am 21 März 2010, 08:52:30
...so schrub Rütz und ist auch meine (!) und Rolfs Meinung.

Heiko´s Meinung!  :beleidigt:
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Rütz

@RolfS:
Ein Bild (von Thomas aus der Bildergalarie geklaut) macht es wahrscheinlich klarer:



Dieser "Pinnörkel" ragt später in die Kardanwelle, die hierfür die ersten 3 cm hohl ist (das meinte ich mit "Hülse").
Wenn diese "Hülse" zu stark erweitert ist und die Hardyscheibe nicht mehr taufrisch (ich gebe zu, die habe ich bei dieser Gelegenheit auch erneuert. Sie sah aber äußerlich unversehrt aus, keine Risse o.ä.), dann kann es bei R27 an dieser Stelle klingeln.
Test:
- Mit der Faust seitlich gegen das Getriebe schlagen. -> "Ping!"
- Das gleiche, während man die Kardanwelle festhält (nach Abnehmen der Abdeckung oder -etwas fummelig- von der Kickstarterseite). -> Kein "Ping!"

Gruß Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

berndr253

Meine Erfahrung mit dieser "Kugelführung" bei der 25/3 ist da eindeutig.

Ich hatte das gleiche Problem, Führung ausgeschlagen und die Scheibe eierte schon recht heftig. Also einfach einen neuen Gummipuk gekauft und eingesetzt - und nach einem halben Jahr war diese Scheibe dann auch schon wieder fertig!
Das Gelenk hat eindeutig tragende Funktion und es sollte so "gut wie möglich" sein. Die Reparatur die ich vorgenommen hatte ist war nicht wiederherstellbar, die Welle wurde abgeschnitten, ein Stück Rundmaterial aufgeschweisst und auf der Drehbank rundgedreht und ausgebohrt. Dann kam noch eine Gleitkunsstoffbüchse dazwischen - und alles in der Mechanik-Werkstatt der UniDortmund gemacht (ist inzwischen verjährt). Das hat bis heute gehalten (ist 25 Jahre her)

Bernd
Leben und Leben lassen

rolf.soler

 :schimpf:
wenn man mal denkt jetzt ist ALLES in Ordnung bringt ihr wieder neue Ideen, was man noch prüfen soll...
;D

berndr253

Inzwischen würde ich die Instandsetzung so wie ich das einmal gemacht habe (kürzen der Welle und aufschweissen einer Buchse) NICHT mehr machen. Statt dessen würde ich die Kardanwelle an dem Flansch bündig abtrennen (also auch kürzen) und eine Scheibe mit einer Buchse auf den Flansch aufsetzen, ggf. mit diesem verbinden (verschrauben). Scheibe und Buchse würden aus Stahl oder hochfestem Alu aus einem Stück gedreht und eine Laufbüchse aus "Lagerkunststoff" bekommen.
Die Aufnahme der "Kugelführung" würde dann kräftemäßig über den Flansch erfolgen der auf die Kurbelwelle gepresst  ist.
Insbesondere bei der R26 und R27 liegt die Scheibe hinter einer Abdeckung, so dass eine offensichtliche Reparatur dann doch gar nicht auffällt - anders als beispielsweise der R25 bis /3 wo das "augenfällig" wäre. Eine solche Instandsetzung habe ich aber noch nie gemacht halte diese aber für realisierbar und preiswerter als eine neue Kurbelwelle.
So lange die Welle zentrisch positioniert ist werden die einwirkenden Kräfte nicht so hoch sein, bei einer schon kleinen Auslenkung (r) können schon recht ordentliche Kräfte auftreten, die ja quadratisch mit der Drehzahl sind (F:=m*r*w²), wobei die Winkelgeschwindigkeit w:2*pi*n beträgt.

Bernd
Leben und Leben lassen

† odeon8

#10
Zitat von: berndsp am 20 März 2010, 14:47:35
Die Fuehrung zwischen Getriebeausgang (Kugel) und Antriebswelle ist bei meiner R26 ausgeschlagen


Hallo Bernd, das Problem hatte ich damals an der /3 (/4) auch. Habs repariert - siehe hier.

Viele Grüße

Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

Rütz

Zitat von: berndr25 am 21 März 2010, 22:16:13....kräftemäßig über den Flansch erfolgen der auf die Kurbelwelle gepresst  ist.
Bei R26/27 ist der allerdings nicht gepresst, sondern gesteckt und mit Mutter verschraubt.
Sieht exakt analog aus wie beim Getriebeflansch, nur daß die Mutter 2 mm größer ist. :-\\
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Stefan

Gibts da keine Möglichkeit, ein Gelenklager einzubauen? Das wäre dann spielfrei und austauschbar, evtl. auch wartungsfrei. Meines Wissens gibts die ab 6 mm Wellendurchmesser.
Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

mekgyver

Moin stefan,
wie sieht so ein Gelenklager aus ?
Wie ein Gleichlaufgelenk ?
Muss ja auch demontierbar sein, also einen Schiebesitz haben.

mek  :kaffee:
... 73er-Gang

sigi_rs

Boah ey! Das wird ja dann der Vorläufer der Paralever-Schwinge!  ;D

Viele Grüße
Jörg

Rütz

Ich denke, er meint ein Pendelrollenlager... keine schlechte Idee... :Frage:
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

berndsp

wie wær's denn mit 'nem Kardangelenk?  ;D

Gruss
BerndSP
nicht denken, fluchen... :)

If a man speaks his truth in the middle of a vast forrest,
where no woman can hear him: Is he still wrong?

Rütz

..das scheitert am fehlenden Längenausgleich. Der ist ja im Hardyscheibengelenk integriert.
Ein Kardangelenk würde ein zusätzliches Schiebestück in der Kardanwelle erfordern.

Wenn ich Stefan richtig verstanden habe, meint er auch nicht das ganze Gelenk, sondern nur einen Ersatz für das kleine "Pilotlager".

Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Stefan

Zitat von: Rütz am 22 März 2010, 12:47:15
Wenn ich Stefan richtig verstanden habe, meint er auch nicht das ganze Gelenk, sondern nur einen Ersatz für das kleine "Pilotlager".

Genau, und für alle außer Jörg noch ein Link zu Gelenklagern: http://www.fag.de/content.fag.de/de/ina_fag_products/productinformation/rotativ_products/elges/spherical_plain_require_maint/wartungspflichtige_gelenklager.jsp

Pendelrollenlager ist zu groß und Kanone auf Spatz. Das Lager muß doch nur die rel. Taumelbewegung der beiden Bauteile ausgleichen.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

berndr253

#19
Die Frage der Lagerung mit Pendelrollenlager oder einer anderen Variante ist jedoch wie wird das Lager (also der Aussenring) befestigt?? Ich bin auch der Meinung, dass man hier mit Kanonen auf Spatzen schiesst. Die Relativbewegung zwischen Abttriebswelle (Kugel) und Führungsbuchse (Kardanwelle) ist zudem keine drehende sondern vielmehr eine kippende. Es könnte durchaus sein, dass ein Pendelrollenlager hier sogar kontraproduktiv ist da sich die Rollen nur "vor und zurück" bewegen.

Wenn man da mal genau hinschaut hat es auch recht wenig Platz für ein Lager.
Die "Kugel" der Abtriebswelle hat einen Durchmesser von ca. 10 mm, damit ergibt sich für das kleinste Pendelrollenlager ein Außenduchmesser in der Größenordnung von 25 bis 30 mm - schätze ich einmal. Dieses muss ja nun irgendwo auch befestigt werden. Wenn man hier wieder etwas aufschweissen muss ist die Kardanwelle wieder hinüber - auch keine empfehlenswerte Lösung.

Ich gehe mal davon aus, dass wenn man die Kugel in der Buchse ab und an mit Molybdänfett schmiert wird es keine Probleme geben - die Frage ist halt nur was zu tun ist, wenn diese Führung ausgeschlagen ist. Wenn es gelingt hier eine gleichwertige Lagerung einzusetzen (also wieder eine Gleitlagerung) wird diese wieder für 30 oder mehr Jahre ihren Dienst tun.

Ob es allerdings Sinn macht eine noch intakte Kardanwelle aufzudrehen aufzubohren und dort eine Kunststoff- oder Messingbüchse einzusetzen die dann als Verschleissteil konzipiert wird bleibt offen und kann kontrovers am Edersee ausdikutiert werden.

Gruß

Bernd
Leben und Leben lassen

Rütz

Ich nehm' alles zurück. Das mit der Pendelrolle war ein Denkfehler!
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Similar topics (5)

Hauptmenü

Anleitungen & Bücher Baureihe Specials Startseite Vergleichsliste

Presse & Wissen

Bauzeiten & Stückzahlen Historisches Liste der BMW Modelle Presseberichte Prospekte & Plakate

Foren & Literatur

Bildergalerie Bildtafel-Suche Forum: Boxerforum Handbücher Servicedaten

Allgemeine Infos

Bildtafelsuche Glossar Impressum Kontakt Sitemap

Tipps & Service

Dienstleister Händler Märkte & Museen Tipps Verschleißteile & Werkzeuge