Beitrag inkl. Anworten zu: "Kupplungszug oder Kupplung ???"



Beitrag
Rene
(Eingetragener Nutzer)



(28 Beitr., 14 Antw.)
Kupplungszug oder Kupplung

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 12.11.01 (20:20 Uhr) vom Verfasser ueberarbeitet!

Hallo Leute,

nachdem das Startproblem behoben war, habe ich heute direkt mal ein Ruendchen gedreht. Dabei fiel mir auf das die Kupplung auf einmal sehr spaet kommt. Bin mir jetzt nich sicher worans liegt!? Also wenn ich den Kupplungsgriff ziehe und Gas gebe, packt sie erst wenn ich den Griff fast ganz losgelassen habe. In allen Gaengen. Vorher kam sie immer schon bei halber Griffstellung. Schleifen und rutschen tut sie jedoch beim Fahren nicht. Kann es nun sein, das der Zug zu lang geworden ist. Oder deutet sich da eine verschlissene Kupplung an. Ich habe schon mit den Raedchen am Zug experimentiert. Ohne erfolg. Wofuer genau ist das Raedchen eingentlich??? Um die Leichtgaengigkeit des Griffes einzustellen. Oder um die Zuglaenge zu korrigieren?

Sollte jedoch die Kupplung faellig sein, direkt die naechste Frage:
Kann ich die als Anfaenger selber einbauen. Oder ist das was fuer Profis. Und braucht man Spezialwerkzeug???

So, ich glaube jetzt habe ich alles :-) .

Ich weiss, Ihr habt bestimt einen Rat fuer mich.

Gruss, Rene

12.11.01, 20:19 Uhr
 
 
Zurueck zur Uebersicht


Alle direkten und indirekten Antworten auf den obigen Beitrag
Karl
(Moderator)



(272 Beitr., 225 Antw.)
Kupplungszug!
Re: Kupplungszug oder Kupplung   [Rene, 12.11.01 - 20:19]

Hy Rene,

>Kann es nun sein, das der Zug zu lang geworden ist. Oder deutet sich da eine verschlissene Kupplung an. Ich habe schon mit den Raedchen am Zug experimentiert. Ohne erfolg. Wofuer genau ist das Raedchen eingentlich??? Um die Leichtgaengigkeit des Griffes einzustellen. Oder um die Zuglaenge zu korrigieren?

Nee, mit der "Leichtigkeit" des Griffes hat das Raedchen nichts zu tun. Mit diesem Raedchen kannst du einstellen, WANN die Kupplung beim Druecken des K.Griffes trennen soll.

(Jetzt muss ich mal nachdenken, ob das, was ich jetzt sagen werde, stimmt...)

Also - je weiter du das Raedchen HINEIN drehst, desto WENIGER trennt die Kupplung, d.h. wenn du Pech hast und das Raedchen zu weit hinein schraubst, trennt die Kupplung gar nicht mehr und du hast permanent den Gang drin (da kannst du dann den Griff druecken soviel du willst; ist mir auch mal passiert).

Je weiter du das Raedchen HINAUS drehst, desto MEHR trennt die Kupplung, d.h. wenn du zu weit hinaus drehst kanns passieren, dass du zwar ´nen Gang einlegen kannst, aber dann beim Griff-Loslassen nicht vom Fleck kommst (keine Kraftuebertragung)...

Ich vermute mal, dass sich dein Raedchen ganz einfach beim Fahren verstellt hat (ist wirklich nur eine winzige Kleinigkeit). Dieses Raedchen muesste (in der Regel) eine kleine, ziemlich flache Kontermutter haben. Mit dieser Kontermutter kannst du das Raedchen gegen Verdrehen sichern. Manchmal fehlt diese Kontermutter, oder das Raedchen verstellt sich TROTZ Kontermutter...

Und wenn du das Raedchen schon bis zum Anschlag heraus gedreht und immer noch nicht die optimale Stellung gefunden hast - versuchs einfach mal mit einem neuen Raedchen mit LAeNGEREM Gewinde (gibts auch - bei mir war auch mal so ein Fall). Kostet nur n Abbel und n Ei - probiers aus ... :-)

>Sollte jedoch die Kupplung faellig sein,

Das glaube ich nicht.
Ich habe bisher (gottlob) noch keinen Fall einer kaputten Kupplung gehabt, wuerde mir aber eine kaputte Kupplung so erklaeren:

Druckplatte drueckt auf die Kupplungsscheibe mit dem Kupplungsbelag. Wenn der Belag ausgeleiert ist, schleift die Druckplatte nur noch auf der K.scheibe und nimmt diese nicht mehr mit (zu geringer Widerstand). Auf Deutsch: du gibst Gas und kommst nur noch sehr schlecht (oder gar nicht mehr) vom Fleck...

Mach doch mal nen Test: haeng´ den Seilzug von der Kupplung mal komplett ab (am Getriebe ist hinten ein Hebelarm - Seilzug einfach aushaengen). Jetzt duerfte die Kupplung NICHT mehr trennen. Und wenn du jetzt noch einen Gang einlegen wuerdest (nur THEORETISCH), duerfte da bei einer guten Kupplung beim Gasgeben nichts rutschen...

Wieviel Kilometer hat die Kupplung denn schon drauf?

>direkt die naechste Frage:
>Kann ich die als Anfaenger selber einbauen.

Also - AUSBAUEN ist definitiv kein Problem, wenn man weiss, wie man die Kupplung gegen Verdrehen zu sichern hat (ansonsten wirds echt spassig) ;-)
Schwierig wirds nur mit den drei Druckfedern der Druckplatte...

>Oder ist das was fuer Profis.

Haengt von deinem techn. Geschick ab. Frag mal die "Profis" hier im Forum, wie man das GENAU macht (ich habe bisher nur eine Kupplung DEMONTIERT, aber noch nicht wieder zusammengebaut)

>Und braucht man Spezialwerkzeug???

Du brauchst eigentlich kein "Spezialwerkzeug" fuer diese Arbeit.
Evtl. noch einen zusaetzlichen Gabelschluessel, den du mit dem einen Ende an einem der Stehbolzen des Motorblocks montierst und mit dem anderen Ende die Kupplung fixierst... alternativ geht auch ein passendes anderes Metallstueck...


Gruss,

Karl

PS.: (wenn ich hier irgendws falsches gesagt hab - korrigiert mich bitte. Alle Tips nach bestem Wissen & Gewissen gegeben).

12.11.01, 23:14 Uhr
 
 
Wolfgang
(Eingetragener Nutzer)



(98 Beitr., 90 Antw.)
Re: Kupplungszug!
Re: Kupplungszug!   [* Karl, 12.11.01 - 23:14]

Hi,

meine Kupplung hat am Anfang auch etwas geschliffen. Zum einstellen gibt es da zwei Moeglichkeiten.
Erstens kann man den Kupplungszug oben am Griff einstellen wie bereits beschrieben.
Zweitens kann man den Ausrueckhebel hinten am Getriebe (wo der Kupplungszug eingehaengt wird) noch mit einer Einstellschraube veraendern.
Damit duerfte dein Problem geloest sein.

Wolfgang

13.11.01, 9:15 Uhr
 
 
Rene
(Eingetragener Nutzer)



(28 Beitr., 14 Antw.)
Re: Kupplungszug!
Re: Kupplungszug!   [* Karl, 12.11.01 - 23:14]

>Hy Rene,
>
>>Kann es nun sein, das der Zug zu lang geworden ist. Oder deutet sich da eine verschlissene Kupplung an. Ich habe schon mit den Raedchen am Zug experimentiert. Ohne erfolg. Wofuer genau ist das Raedchen eingentlich??? Um die Leichtgaengigkeit des Griffes einzustellen. Oder um die Zuglaenge zu korrigieren?
>
>Nee, mit der "Leichtigkeit" des Griffes hat das Raedchen nichts zu tun. Mit diesem Raedchen kannst du einstellen, WANN die Kupplung beim Druecken des K.Griffes trennen soll.
>
>(Jetzt muss ich mal nachdenken, ob das, was ich jetzt sagen werde, stimmt...)
>
>Also - je weiter du das Raedchen HINEIN drehst, desto WENIGER trennt die Kupplung, d.h. wenn du Pech hast und das Raedchen zu weit hinein schraubst, trennt die Kupplung gar nicht mehr und du hast permanent den Gang drin (da kannst du dann den Griff druecken soviel du willst; ist mir auch mal passiert).
>
>Je weiter du das Raedchen HINAUS drehst, desto MEHR trennt die Kupplung, d.h. wenn du zu weit hinaus drehst kanns passieren, dass du zwar ´nen Gang einlegen kannst, aber dann beim Griff-Loslassen nicht vom Fleck kommst (keine Kraftuebertragung)...
>
>Ich vermute mal, dass sich dein Raedchen ganz einfach beim Fahren verstellt hat (ist wirklich nur eine winzige Kleinigkeit). Dieses Raedchen muesste (in der Regel) eine kleine, ziemlich flache Kontermutter haben. Mit dieser Kontermutter kannst du das Raedchen gegen Verdrehen sichern. Manchmal fehlt diese Kontermutter, oder das Raedchen verstellt sich TROTZ Kontermutter...
>
>Und wenn du das Raedchen schon bis zum Anschlag heraus gedreht und immer noch nicht die optimale Stellung gefunden hast - versuchs einfach mal mit einem neuen Raedchen mit LAeNGEREM Gewinde (gibts auch - bei mir war auch mal so ein Fall). Kostet nur n Abbel und n Ei - probiers aus ... :-)
>
>>Sollte jedoch die Kupplung faellig sein,
>
>Das glaube ich nicht.
>Ich habe bisher (gottlob) noch keinen Fall einer kaputten Kupplung gehabt, wuerde mir aber eine kaputte Kupplung so erklaeren:
>
>Druckplatte drueckt auf die Kupplungsscheibe mit dem Kupplungsbelag. Wenn der Belag ausgeleiert ist, schleift die Druckplatte nur noch auf der K.scheibe und nimmt diese nicht mehr mit (zu geringer Widerstand). Auf Deutsch: du gibst Gas und kommst nur noch sehr schlecht (oder gar nicht mehr) vom Fleck...
>
>Mach doch mal nen Test: haeng´ den Seilzug von der Kupplung mal komplett ab (am Getriebe ist hinten ein Hebelarm - Seilzug einfach aushaengen). Jetzt duerfte die Kupplung NICHT mehr trennen. Und wenn du jetzt noch einen Gang einlegen wuerdest (nur THEORETISCH), duerfte da bei einer guten Kupplung beim Gasgeben nichts rutschen...
>
>Wieviel Kilometer hat die Kupplung denn schon drauf?
>
>>direkt die naechste Frage:
>>Kann ich die als Anfaenger selber einbauen.
>
>Also - AUSBAUEN ist definitiv kein Problem, wenn man weiss, wie man die Kupplung gegen Verdrehen zu sichern hat (ansonsten wirds echt spassig) ;-)
>Schwierig wirds nur mit den drei Druckfedern der Druckplatte...
>
>>Oder ist das was fuer Profis.
>
>Haengt von deinem techn. Geschick ab. Frag mal die "Profis" hier im Forum, wie man das GENAU macht (ich habe bisher nur eine Kupplung DEMONTIERT, aber noch nicht wieder zusammengebaut)
>
>>Und braucht man Spezialwerkzeug???
>
>Du brauchst eigentlich kein "Spezialwerkzeug" fuer diese Arbeit.
>Evtl. noch einen zusaetzlichen Gabelschluessel, den du mit dem einen Ende an einem der Stehbolzen des Motorblocks montierst und mit dem anderen Ende die Kupplung fixierst... alternativ geht auch ein passendes anderes Metallstueck...
>
>
>Gruss,
>
>Karl
>
>PS.: (wenn ich hier irgendws falsches gesagt hab - korrigiert mich bitte. Alle Tips nach bestem Wissen & Gewissen gegeben).


Hallo Karl und Wolfgang, danke fuer die Tips. Werde alles mal ausprobieren. Aber ich denke auch mal das die Kupplung selber nicht defekt ist (hoffe ich zumindest). Und falls doch - technische Faehigkeiten ... kein Problem, haettest mal frueher meine Lego-Bauten sehen sollen :-)

Gruss, Rene

13.11.01, 13:56 Uhr
 
 
Karl
(Moderator)



(272 Beitr., 225 Antw.)
Re: Re: Kupplungszug!
Re: Re: Kupplungszug!   [Rene, 13.11.01 - 13:56]

Hi Rene,

in der neuesten Ausgabe der "Oldtimer Praxis 12/2001" - Seite 22 - steht ein interessanter Beitrag zu deinem Problem.

Ich zitier mal, was die da so schreiben:

"Bemerkbar machen sich verschlissene Kupplungsbelaege in erster Linie durch Rupfen oder Schleifen beim Anfahren. Zur Ueberpruefung der Kupplungsfunktion gibt es ein paar Schnelltests, die zB. auch beim Fahrzeugkauf hilfreich sind: Eine rutschende Kupplung entlarvt man durch das Anziehen der Handbremse und das Einlegen des vierten Ganges. Nun Gas geben und langsam einkuppeln. Geht der Motor aus, ist alles in Ordnung. Verringert sich dagegen die Drehzahl nur leicht oder gar nicht, so ist an der Kupplung entweder der Belag verschlissen oder die Anpresskraft stimmt nicht. Auch Oel oder Fett auf den Belaegen sind denkbare Fehlerquellen. Schliesslich kann auch ein Ausdruecklager defekt sein und nicht weit genug zurueck gehen. Dadurch wird auch im eingekuppelten Zustand Druck auf die Tellerfeder ausgeuebt, diese bringt dann ihrerseits zuwenig Kraft auf die Anpressplatte, und die Kupplung rutscht. Mit viel Glueck liegt das Problem bei einer Seilzug betaetigten Anlage nur an einem (oder gar nicht vorhandenem) Kupplungsspiel, das so ein vollstaendiges Zurueckgehen des Ausdruecklagers verhindert. Dann muss nur das Spiel entsprechend den Angaben im Handbuch eingestellt werden und die Arbeiten sind beendet".

Ich denke, das duerfte deine Fragen erklaeren. Im Text geht es zwar um ein Auto-Getriebe, das ist aber vom Prinzip her mit dem Motorrad-Getriebe identisch (und wenn oben von der Handbremse die Rede ist, geht du einfach auf die Vorderrad / Hinterradbremse).

Und wenn es dich immernoch interessiert, WIE man eine Kupplung auseinander nimmt / zusammenbaut / Belag erneuert, dann hol dir diese Ausgabe, da ist alles fein-saeuberlich mit vielen Fotos erklaert ...

Gruss,

Karl

15.11.01, 13:49 Uhr
 
 
Rene
(Eingetragener Nutzer)



(28 Beitr., 14 Antw.)
Re: Re: Re: Kupplungszug!
Re: Re: Re: Kupplungszug!   [* Karl, 15.11.01 - 13:49]

>Hi Rene,
>
>in der neuesten Ausgabe der "Oldtimer Praxis 12/2001" - Seite 22 - steht ein interessanter Beitrag zu deinem Problem.
>
>Ich zitier mal, was die da so schreiben:
>
>"Bemerkbar machen sich verschlissene Kupplungsbelaege in erster Linie durch Rupfen oder Schleifen beim Anfahren. Zur Ueberpruefung der Kupplungsfunktion gibt es ein paar Schnelltests, die zB. auch beim Fahrzeugkauf hilfreich sind: Eine rutschende Kupplung entlarvt man durch das Anziehen der Handbremse und das Einlegen des vierten Ganges. Nun Gas geben und langsam einkuppeln. Geht der Motor aus, ist alles in Ordnung. Verringert sich dagegen die Drehzahl nur leicht oder gar nicht, so ist an der Kupplung entweder der Belag verschlissen oder die Anpresskraft stimmt nicht. Auch Oel oder Fett auf den Belaegen sind denkbare Fehlerquellen. Schliesslich kann auch ein Ausdruecklager defekt sein und nicht weit genug zurueck gehen. Dadurch wird auch im eingekuppelten Zustand Druck auf die Tellerfeder ausgeuebt, diese bringt dann ihrerseits zuwenig Kraft auf die Anpressplatte, und die Kupplung rutscht. Mit viel Glueck liegt das Problem bei einer Seilzug betaetigten Anlage nur an einem (oder gar nicht vorhandenem) Kupplungsspiel, das so ein vollstaendiges Zurueckgehen des Ausdruecklagers verhindert. Dann muss nur das Spiel entsprechend den Angaben im Handbuch eingestellt werden und die Arbeiten sind beendet".
>
>Ich denke, das duerfte deine Fragen erklaeren. Im Text geht es zwar um ein Auto-Getriebe, das ist aber vom Prinzip her mit dem Motorrad-Getriebe identisch (und wenn oben von der Handbremse die Rede ist, geht du einfach auf die Vorderrad / Hinterradbremse).
>
>Und wenn es dich immernoch interessiert, WIE man eine Kupplung auseinander nimmt / zusammenbaut / Belag erneuert, dann hol dir diese Ausgabe, da ist alles fein-saeuberlich mit vielen Fotos erklaert ...
>
>Gruss,
>
>Karl


Hallo Karl,

die Ausgabe habe ich schon. Nur noch nicht gelesen. Das werde ich sofort nachholen ;-)

Gruss, Rene

15.11.01, 16:19 Uhr
 
 
Rene
(Eingetragener Nutzer)



(28 Beitr., 14 Antw.)
Re: Re: Kupplungszug!
Re: Re: Kupplungszug!   [Wolfgang, 13.11.01 - 9:15]

>Hi,
>
>meine Kupplung hat am Anfang auch etwas geschliffen. Zum einstellen gibt es da zwei Moeglichkeiten.
>Erstens kann man den Kupplungszug oben am Griff einstellen wie bereits beschrieben.
>Zweitens kann man den Ausrueckhebel hinten am Getriebe (wo der Kupplungszug eingehaengt wird) noch mit einer Einstellschraube veraendern.
>Damit duerfte dein Problem geloest sein.
>
>Wolfgang


Hallo,

war tatsaechlich, zum Glueck, nur das verstellte Raedchen am Griff. Hatte wahrscheinlich nur dauernd falsch eingestellt. Jetzt klappt´s wieder.

Gruss, Rene

20.11.01, 12:54 Uhr
 
 
Zurueck zur Uebersicht



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